Hallo liebe Wetterfreunde,
Klimatologisch gesehen ist der Juli der heißeste Monat des Jahres, in diesem Jahr hielt er sich jedoch nicht daran, denn der Juni war rund 1,1°C wärmer. Noch nie seit Messbeginn 1997 hatten wir einen Juli ohne Hitzetag (ab 30°C), noch nie seit 1966 fiel so viel Regen in einem Juli und nur im März 2001 (300,8 l/m²) gab es einen Monat mit mehr Niederschlag. Der 87 Stunden zu sonnenscheinarme mittlere Sommermonat war somit gegenüber der Norm von 1981 bis 2020 1,7°C zu kalt und mit 284,2 l/m² 175 l/m² zu niederschlagsreich.
Nach leichtem Nieselregen begann der Juli bis zum Abend des 3. unter dem Einfluss von Zwischenhoch „Beate“ recht sonnig und mild. Die Tiefs „Yap“ und „Zyprian“ sorgten dafür, dass uns ab dem Abend des 3. bis zum 9. Juli bis auf wenige Ausnahmen Schauer, Gewitter, zeitweiliger Starkregen und gut 2,5°C zu kühle Temperaturen begleiteten. Des einen Freud, des anderen Leid. Einige freuten sich über die angenehmen Temperaturen und Regenfälle, wodurch sich die Natur im Gegensatz zu den vergangenen Sommern herrlich üppig grün zeigte, aber andere wünschten sich Badewetter mit viel Sonne und Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Ein stabiles Hochdruckgebiet war bis auf Weiteres nicht in Sicht, denn Tiefdruckeinfluss blieb auch weiterhin das Maß der Dinge. Ein Tief drückte dem nächsten Tief quasi die Klinke in die Hand. Nachdem Tief „Arno“ abgezogen war brachte uns das sehr konstante Unwettertief „Bernd“ ab dem 12. Juli sintflutartigen Regen. Am 13. fiel innerhalb 14 Stunden 65 l/m² Regen und bis zum 15 Juli fielen nochmals 54,8 l/m². In der ersten 3°C zu kalten Julihalbzeit fiel mit 178,6 l/m² schon 163% des normalen Juliniederschlages und die Sonne schien an 68 Stunden erst ¼ des Julisolls. Gewittrige Schauer zum Start in die 2. Julihälfte erhöhten den Monatsniederschlag bis zum 17. nochmals um 26,8 l/m². Hoch „Dana“ sorgte dann ab dem 18. mit freundlichem und sommerlich warmem Wetter dafür, dass die Starkregenfälle der vergangenen Woche erst einmal Geschichte waren. Mit 29,9°C erreichten wir am 23. die höchste Temperatur des Monats und verpassten den ersten Juli-Hitzetag nur sehr knapp. Ab dem 24. fiel die normalerweise heißeste Jahreszeit in alte Muster zurück, denn Hoch „Dana“ konnte sich nicht nachhaltig einnisten. Tief „Dirk“ schickte uns neben Wolken auch kräftige Schauer und Gewitter ins Land. Dieses unbeständige und gewitterträchtige Wetter, eigentlich typisch mittel-europäisch, blieb uns bis zum Monatsende erhalten. Mit 20,2 l/m² fiel am 30. Juli in 25 Minuten mehr Regen als im gesamten Juli 2020 (18,8 l/m²).
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A:Station Schulstrasse
B: Station Ossenberg
Viele Grüße Helmut