Die große Milderung scheint abgehakt, aus Südwesten droht uns nach den Modellen in nächster Zeit wohl nichts mehr. Leider aber ebenso unwahrscheinlich sind bis in tiefe Lagen wirksame und anhaltende Wintereinbrüche geworden. Die Tendenz geht klar in Richtung maritim geprägte Nordwestlage, hervorgerufen durch ein nördlich auf dem Atlantik verschobenes kräftiges Azorenhoch (unser Mitteleuropahoch verlagert sich zurück über die Britischen Inseln dorthin) und tiefem Geopotential von Grönland bis Skandinavien.
Dies ist der ultimative Berglandwinter mit viel Schnee oberhalb 500 bis 700m und unvermeidlichem Schmuddel in tiefen Lagen. Nicht unter -10°C in 850 hPa hinter der Kaltfront, um 0°C nach Warmfrontdurchgang. Unterhalb 300 m dürfte sich wenn nur kurzzeitig eine Schneedecke bilden, vornehmlich nach leicht frostigem Zwischenhoch im Bereich der nahenden neuen Fronten, oder vereinzelt bei Rückseitenschauern, welche hier im Rhein-Main-Gebiet aufgrund des Taunus-Lee-Effektes aber zu vernachlässigen sind und oftmals überhaupt nicht auftreten.
Das Problem an der Sache ist meines Erachtens, daß sich jetzt zu einer strömunsgmusterprägenden Zeit eine Lage etabliert, die im Gesamten recht stabil erscheint, was die Berglandbewohner freuen dürfte, in ihren kälteren Abschnitten aber instabil, weil immer wieder Tiefdruckgebiete mit Nordseeluft die Winterversuche in tieferen Lagen wegräumen. Ein Umschwung über Nord auf Nordost bis Ost erscheint hier ziemlich unwahrscheinlich, da ein gegensteurndes Tiefdruckgebiet südwestlich des mächtigen atlantischen Hochkeiles fehlt, so daß dieser auf seiner Nordseite immer wieder wegkippt, ein Tief durchläßt und sich westlich davon regeneriet. So wird elende Milde verhindert, eine Einwinterung bis in tiefe Lagen aber ebenfalls...
Viele Grüße
Christian