Die “ weiße Weihnacht” ist Schnee von gestern
Zum Christfest wehen wieder mildere Lüfte in den Breisgau
Weiße Weihnacht? Voraussichtlich nicht. Die Hoffnung auf ein idyllisch verschneites Stadtbild zum Christfest 2005 schmilzt dahin. “ Es wird in Freiburg wieder mal relativ mild werden” , meint der Meteorologe Hans von Rudloff. “ Wie fast in jedem Jahr.”
Ältere Menschen, die behaupten, in den Jahren ihrer Kindheit sei der Schnee auf den Dächern zu Weihnachten so “ normal” gewesen wie der Puderzucker auf dem Christstollen, müssen sich irren. Aus dem Archiv, das Hans von Rudloff gewissenhaft führt, geht jedenfalls hervor, dass Freiburg seit dem Jahr 1881 ganze 17-mal eine weiße Weihnacht erlebt hat. Zuletzt anno 1996. Und nur in fünf Prozent dieser 124 Jahre gab’ s hier zu Weihnachten im Stadtgebiet eine Schneedecke, die mit einer Höhe von mehr als zehn Zentimetern denkwürdig war. Die Zeit eines extrem schneereichen Weihnachtsfestes liegt weit zurück: 1886 waren vor Heiligabend vier Tage lang Flocken gefallen, und die 70 Zentimeter starke Schneedecke schmolz im Folgejahr erst Ende Februar dahin.
“ Das über Frankreich liegende Hoch wandert nun ostwärts, und es wird uns mildere Luft aus dem Südwesten herantragen” , kündigt Hans von Rudloff an. “ Erst nach den Feiertagen wird’ s wieder winterlicher werden.”
Für Wetter-Statistiker ist die vielbesungene “ weiße Weihnacht” ohnehin eher die Ausnahme denn die Regel. Für sie nämlich zählt das “ Weihnachtstauwetter” längst zu jenen festen Größen, zu denen auch immer wiederkehrende Phänomene wie die “ Eisheiligen” im Mai oder die “ Schafskälte” im Juni gehören.
“ Pünktlich zu Weihnachten” werde nun also der Winter in Freiburg wieder eine kleine Pause einlegen, meint Hans von Rudloff. Und danach? Nein, auf Langfristprognosen lassen sich so erfahrene Meteorologen nicht gerne ein.
http://www.badische-zeitung.de/lokales/lokalausgaben/freiburg/0,51-5826318.html