Georg Nellen ist im Wallis kein Unbekannter. Er bringt mehrmals jährlich eine Langfristprognose im Walliser Boten (insb. Winterprognosen).
Die Prognose die er macht gilt normalerweise für das Oberwallis auf Höhen von 600m-700m (falls es für höhere Lagen gilt, sagt er das explizit). Es ist "fast immer" so, dass schneereich im Oberwallis nichts mit schneereich in der "Üsserschwiiz" (=Deutschschweiz ausserhalb des Wallis) zu tun hat. Das was dem Oberwallis den grossen Schnee bringt, sind fast immer Westlagen oder Genuatiefs und die bringen bekanntlich im Mittelland kaum Schnee.
"Kalt im Oberwallis" ist oftmals nicht das gleiche wie "kalt im Mittelland". Bei mildem Hochdruckwetter (in der Höhe) bildet sich insb. im Oberwallis im Talgrund (Brig-Visp-Raron) ein sehr ausgeprägter Kaltluftsee. Wenn ich mich richtig entsinnen kann, war Jan. 99/00 so ein Fall. (??)
Diese Trefferquote von 80% würde ich nicht allzuernst nehmen. Wie soll denn schon so eine Zahl ermittelt werden? Ich lese seine Prognosen auch immer, aber allzuoft sind sie relativ dehnbar und bei der Verifikation wird diese Dehnbarkeit dankbar angenommen. Nur so ein fiktives Beispiel: Prognose: "Der grosse Schnee kommt vom 10Jan-20Jan.". Dann gibts zB. am 19Jan 10cm und die Prognose gilt als erfüllt, dabei wird unterschlagen, dass eigentlich der grosse Schnee schon ein Monat früher kam.
Um den 7-Jahreszyklus zu unterstreichen verglich er den Lawinenwinter 98/99 mit dem Winter 05/06 - obwohl diese beiden Winter von ihrer "Struktur" her völlig verschieden waren, dh. von den "schneebringenden Wetterlagen" her gesehen. (98/99: tagelanger NW-Stau, 05/06: mehrheitlich W - schubweise)
Mal schauen wie seine Prognose dann eintrifft.