Hallo!
Letzte Woche war ich mit dem Stefan und Gustav ein paar Tage in den Julischen Alpen zwischen Slowenien und Italien unterwegs. Aufgrund der wunderbaren Landschaft mit wirklich schroffen Bergen, türkisgrünen, teilweise in fast canyonartige Schluchten eingeschnittene Flüssen, und sehr interessanten, die Landschaft immer wieder verändernden Wetterabläufen, habe ich eine Menge an Eindrücken mitgebracht. Einen Bruchteil davon möchte ich in 2 Beiträgen zeigen.
Am ersten Tag, fuhren wir nachdem wir unser wirklich gutes und billiges Quartier in Žirovnica - in der Nähe von Bled und Jesenice gelegen - bezogen haben, ging es zuerst mal in Richtung Vrši
-Pass, südlich von Kranjska Gora gelegen. Dieser Paß ist mit 1611 m der höchste von Slowenien und mit 48 Kehren ziemlich langwierig zu befahren. Dafür entschädigt die grandiose Bergwelt aber voll und ganz
Der Špik, von Gozd Martuljek aus gesehen, auf der Hinfahrt:
Enzian auf einer Wiesen neben der Paßstraße:
Gasthof unter den Wänden des Pristojnik:
Eines der vielen Felsentore in den Julischen Alpen, auch am Pristojnik:
Eine Alm ein paar Hundert Höhenmeter weiter oben:
Auf der Paßhöhe parkten wir das Auto und marschierten schnell auf einen kleinen Hügel um einen Überblick über ein sich im Norden befindendes Gewitter zu bekommen. Mit der Zeit breiteten sich die Wolken immer mehr in unsere Richtung aus, manchmal waren auch schon Donnerschläge zu hören
Eindeutige Rotation war zu erkennen:
Da uns das ganze Gewölk dann doch schon sehr verdächtig vorkam, machten wir uns schnell wieder am Weg zum Auto, und das keine Minute zu früh. Letztes Foto vom Paß aus bevor wir uns ins schützende Auto begaben:
Ein paar Sekunden darauf beganns in Strömen zu schütten. Nach ein paar Minuten war's dann aber schon wieder vorbei, wir sind nur gestreift worden. Nun ging's südlich vom Paß ins Tal, wo sich der Himmel nach dem Gewitter so präsentierte:
Anschließend schauten wir und die Quelle der So
a (Isonzo) oberhalb von Trenta an. Dieser Fluß (
http://de.wikipedia.org/wiki/Isonzo
) soll einer der atemberaubensten Wildflüsse Europas sein, was ich aus meiner Sicht nur bestätigen kann. Weiter unten folgen noch ein paar Bilder.
Da wir nun schon in der Nähe von Trenta waren besuchten wir gleich noch die Korita Mlinarice (Mlinaricen Schlucht). Aufgrund der senkrecht abfallenden, teilweise überhängenden Wände lässt sich sowieso nur ganz der Anfang besichtigen, weiter in die Schlucht führt kein Weg rein, da einfach nur Platz für den Fluß ist

Daher war es auch schwierig überhaupt Fotos zu schießen, da man praktisch fast von den Felswänden der Schlucht erschlagen wird

:
Das Wasser war natürlich auch dort türkisgrün, wie es offensichtlich bei vielen Flüssen in den Julischen Alpen üblich ist.
Anschließend fuhren wir wieder über den Vrši
nach Kranjska Gora zurück, wo durch die untergehende Sonne die Wolken westlich vom Ort beeindruckend beleuchtet wurden:
Da laut Wetterbericht und auch GFS der nächste Tag der angeblich der schönste Tag unseres Aufenthaltes werden sollte, planten wir daher auch die Besteigung des 4. höchstens Berges der Julischen Alpen. Da sich das Wetter nicht wirklich an GFS hielt

, regnete bzw. schüttete es fast die ganze Nacht durch. Der Morgen war daher noch ziemlich wolkenverhangen, allerdings war eine eindeutige Tendenz zur Besserung erkennbar.
So ging es diesesmal über Tarvis in Italien und den Passo del Predil in Richtung Mangart Straße (wieder auf Slowenischem Staatsgebiet), die bis auf 2055 m führt. Diese Straße ist so ziemlich die engste und kühn angelegte Bergstraße die ich jemals befahren habe, auf den untersten 2 km ca. bestand sie nur aus einer provisorischen Schotterstraße, da eine riesige Mure durch das Tal gedonnert war und alles mitgerissen hatte was sich dort so befand. So nebenbei bemerkten wir später, dass auch die Bundesstraße weiter unten im Tal durch die selbe Mure weggeschwemmt wurde und nur aus einer schmalen provisorischen Behelfsbrücke bestand. Nebenbei bemerkt sahen wir während unseres 4 - tägigen Aufenthaltes in den Julischen Alpen immer wieder zerstörte Brücken und Straßen. Wenn man bedenkt welche Niederschlagsmengen dort in Folge von Genua- oder Oberitalientiefs ausgelöst werden können, verwundert das aber auch nicht mehr so. Immerhin liegt der niederschlagsreichste Ort der Alpen, die Gemeinde Musi in den italienischen Julischen Voralpen, auch dort. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge liegt bei ca. 3300 mm, und das obwohl sich der Ort nur auf ca. 500 m über Meeresniveau befindet.
-So jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen-
Aja, wir waren am Weg zum Mangart
Nachdem wir unser Auto am höchsten Punkt parkten, marschierten wir zeitweise über Sowenisches, dann wieder über Italienisches Staatsgebiet zuerst über einen Kamm, später durch mit Seilen gesicherten Felsrinnen, teilweise durch Nebel, auf jeden Fall bei eher schlechter Sicht auf den Gipfel. Je weiter man rauf kam, desto besser allerdings wurde die Sicht, auf 2679 m sah es dann so aus:
Föhnfisch in Richtung Norden:
Da die Quellwolken langsam wieder in die Höhe zu wachsen begannen, und uns die rasche Gewitterentwicklung vom Vortag noch ein wenig verwundete und beeindruckte, traten wir schnell wieder den Weg ins Tal an.
Wegen der besseren Sicht sind einige Tiefblickfotos entstanden, zum Beispiel von den Laghi di Fusine:
Schneefeld neben dem Weg, teilweise reichten die am tiefsten gelegenen Schneefelder in Rinnen bis auf nur 1160 m Höhe runter!:
Der Gipfel von weiter unten:
Mit Wolkenumrandung und Quellwolke

:
Schön Spitz:
Panorama in Richtung Norden, unter anderen ist der Dobratsch bei Villach ist erkennbar:
Nachdem wir die Ausblicke genossen haben fuhren wir mit dem Auto wieder ins Tal und anschließend weiter an die So
a oberhalb von Bovec.
Wie schon weiter oben beschrieben, ist dies ein wirklich wunderschöner Gebirgsfluß, hier ein paar Fotos von dem kristallklarem Wasser:
Da sich Wasser relativ "leicht" in Kalk reinfrißt im Laufe der Zeit, enstanden an manchen Stellen wahre Schluchten, wo sich Fluß 10 - 15 m tief komplett senkrecht ins Kalkgestein gearbeitet hat:
Schließlich ging die Reise wieder über den elendslangen Vrši
zu unserem Quartier zurück, dabei gab es eine schöne Abendstimmung:
Weiter geht's mit den Bildern im 2. Teil