Eigentlich ist da ja schon was im Gange. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Leute einen Ofen angeschafft. Der Schornsteinfeger sagt, daß jetzt fast alle jüngeren Leute, bei denen es baulich eben möglich ist, einen Ofen haben oder mehrere. Als ich vor knapp 7 Jahren hier das Haus renoviert und zurechtgemacht habe, hat man mich noch für absolut bekloppt hingestellt, weil ich Ofen und Küchenherd reingestellt habe. Jetzt haben Öfen lange Lieferfristen.
Auf die Weise ist es natürlich auch zu einem Aufschwung bei den Ofenbauern gekommen, ebenso bei denen, die Motorsägen bauen und verkaufen, Wippsägen oder fertig geschnittenes Holz. Die Nachfrage nach Holz ist schon so gestiegen, daß sich die Preise in den letzten Jahren vervielfacht haben. Als kürzlich in der Nähe ein altes Gebäude abgerissen wurde, kam es fast zu Schlägereien um die Balken. Noch vor wenigen Jahren wären die einfach auf der Deponie verfault.
Der Nachbar ist Handwerksmeister, hat viele Aufträge im Bereich Wärmedämmung. Da sind aber auch schon Gesetze in Vorbereitung, wie gut Häuser gedämmt sein sollen, wo man vermieten will.
Die Verkaufszahlen für Benzin sollen im letzten Jahr auch erheblich gesunken sein. Da kann nun aber nicht jeder sparen, manch einer muß eben fahren, um sein Geld zu verdienen. Diese Leute sind bei den Preisen in den Hintern gekniffen.
Natürlich, die Transporte rund um den Globus sind ein Problem, sowohl für die sinkenen Ölvorräte als auch für die Luftbelastung, Lärm kommt noch dazu. Aber mal ehrlich: Wer macht sich darum bisher große Gedanken? Und was kann der einzelne dagegen tun, daß die Waren und Rohstoffe auf der Straße gelagert werden? Wer in Berlin im Hotel übernachtet, schläft in Bettzeug, das in Polen gewaschen wird. Wer einen Becher Jogurt kauft, ahnt doch nicht, wieviele Kilometer die einzelnen Bestandteile sowohl des Bechers als auch Milch, Frucht etc. schon hinter sich haben. Wegen Subventionen und Billigarbeit wird das Zeug doch kreuz und quer über den Kontinent gefahren, hier mal ein bißchen weiterverarbeitet, dann wieder weit weg gebracht, da wieder ein Arbeitsgang, dann wieder ein Transport..... Oder man denke an die quälenden Transporte von lebendem Vieh, bei dem die armen Tiere unterwegs reihenweise verrecken..... Nur weil es anderswo ein bißchen billiger ist oder man Subventionen abzocken kann.
Da gab es doch mal einen Film, wo ein LKW mit Kartoffelmehl ständig von Bayern nach Tschechien fuhr, wieder umdrehte, zurück nach Bayern, wieder nach Tschechien und wieder zurück, endlos. Der Grund war, daß das Kartoffelmehl unter verschiedenen Bezeichnungen immer über die Grenze kommen mußte, wegen der Subventionen. Mal war es ein landwirtschaftliches Produkt, weil aus Kartoffel, mal ein Industrieprodukt, weil in der Fabrik hergestellt. Das wurde nie abgeladen, es ging nur um den Stempel der Grenzer.
Das zeigt doch den Wahnsinn der Bürokratie und welcher Blödsinn daraus entsteht.