Ich bin Katzenfreund erster Güte, aber meine Süßen bleiben im Haus und haben noch nie einen Vogel erlegt.
Allerdings, Krähen und Elstern haben wir hier auch zuhauf. Jeden Morgen geht draußen im Morgengrauen schon ein Höllengeschrei von den Elstern los, die Krähen ziehen den ganzen Tag in großen Schwärmen herum. Da es im Dorf eine Großbäckerei gibt und bei den Abfällen davon reichlich Nahrung für die Krähen, werden es auch immer mehr. Bei den anderen Singvögeln habe ich aber den Eindruck, daß es immer weniger werden, vor allen immer weniger Arten. Am auffälligsten ist das ja im Winter am Futterhaus. Die letzen beiden Winter war bei mir kein Buntspecht mehr, auch die Kleiber waren weniger. Dafür mehr Meisen.
Wenn ich aber eine Nachbarkatze mit erbeutetem Vogel sehe, ist das für gewöhnlich ein Spatz oder auch mal eine Meise oder selten eine Schwalbe. Mit einer Amsel habe ich zumindest noch keine Katze gesehen. Es muß wohl auch ein Zufall sein, wenn es einer Katze gelingt, einen erwachsenen, gesunden Vogel zu fangen. Vogelarten, die dicht über dem Boden brüten, haben hier auf dem Lande genug Möglichkeiten, ihre Nester abseits der Katzenreviere anzulegen. Schon 100m außerhalb des Dorfes sieht man kaum noch Katzen laufen, nach einem Kilometer praktisch keine mehr.
Die Schwalben machen sich ja regelrecht einen Spaß daraus, die Katzen mit Scheinangriffen aus der Luft zu ärgern und oft genug sucht die Katze dann das weite. Kürzlich habe ich sogar gesehen, wie eine Schwalbe eines von meinen Hühnern angeflogen hat, mehrfach hintereinander. Das Huhn ist ängstlich davongelaufen.
Wenn ich in der Nacht mal draußen einen Kampf höre zwischen Katze und Kleingetier, dann ist besagtes Kleingetier auch mal eine Ratte. Dagegen habe ich nun gar nichts einzuwenden, im Gegenteil. Die hiesigen Katzen machen sich bei dieser Jagd recht nützlich.