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WM-Pressestimmen 10 Jul 2006 16:24 #129581

  • MSE29
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"Wenig Lob für Italien

Gastgeber Deutschland erntet in der internationalen Presse durchweg Lob für die Austragung. Allerdings sind sich die Zeitungen auch darin einig, dass die Weltmeisterschaft sportlich wenig Spektakuläres bot und die großen Momente nur selten mit Fußball zu tun hatten."
...so spiegelonline.



ITALIEN

La Repubblica: "Ciao ciao Weltmeisterschaft. Jetzt scheint alles unvergesslich. Aber - einmal abgesehen von Italien und Frankreich - was wird uns wirklich von diesen Weltmeisterschaften 2006 in Erinnerung bleiben? Die deutsche Menschenmenge etwa. Ein diszipliniertes Meer von Fans. Sie wirken immer so, als hätten sie eine natürliche Fernbedienung. Die Furcht, die daraus entsteht, ist, in wessen Händen der Kontrollknopf letztlich landet."

La Gazzetta dello Sport: "Diese Weltmeisterschaft hat uns viele einfache Dinge gelehrt. Dass der Fußball ein Mannschaftssport ist zum Beispiel und dass elf motivierte Männer mit demselben Ziel und in der richtigen Zusammensetzung mehr wert sind als elf Fußball-Superstars, bei denen jeder nur für sich selbst spielt. (...) Das freudige Endspiel hat noch einmal die Überzeugung gestärkt, dass Deutschland als Nation diese Weltmeisterschaft in punkto Heiterkeit und Organisation gewonnen hat (...)."

GROSSBRITANNIEN

The Times: "Alles in allem sind sie nicht so schlecht, die Deutschen. Unsere angelsächsischen Brüder waren patriotisch und leidenschaftlich, aber sind rücksichtsvoll, unaggressiv und freundlich geblieben. Ihre Fußballer waren unterhaltsam, und ihre Fans haben Party gefeiert. Fantastisch."

The Guardian: "Es wäre zu einfach zu sagen, dass die Weltmeisterschaft Deutschland ermöglicht hat, sich selbst wieder zu mögen. Dieser Prozess war von sehr langer Dauer, und wir können die Schwierigkeiten nur ahnen. Aber beim Betrachten der verrückten Ausgelassenheit, die nach dem Erfolg des Gastgeberlandes im kleinen Finale über Portugal in den Straßen von Berlin ausbrach, kommt man kaum daran vorbei festzustellen, dass dieses Land in den vergangenen fünf Wochen eine unumkehrbare und grundlegende Veränderung durchgemacht hat."

SPANIEN

El País: "Es war die beste WM mit dem schlechtesten Fußball. Es bleibt das Gefühl, das Spielfeld sei zu groß für einen so kleinen Ball gewesen. Es hat aber kaum schlechte Nachrichten gegeben. Die Zwischenfälle waren minimal, und das Fest des Fußballs konnte friedlich in den Kneipen und auf den Straßen gefeiert werden, schließlich waren alle Deutschen bemüht, so wie Jürgen Klinsmann zu sein. Das freundliche Image des Nationaltrainers war entscheidend dafür, dass die WM-Teilnehmer glücklich nach Hause zurückgekehrt sind. Deutschland war diesmal weder arrogant noch verbittert. Es war der beste Gastgeber und hat das Gesetz des Fußballs akzeptiert, auch wenn dieses diesmal nicht auf seiner Seite war."

ARGENTINIEN

Clarín: "Franz Beckenbauer, der Kaiser, war das Gesicht der Weltmeisterschaft. Er reiste unermüdlich kreuz und quer durch Deutschland, nahm an jeder Zeremonie teil und war bei jedem Spiel im Stadion. Die verdiente Anerkennung kam, nachdem die Deutschen den dritten Platz erzielt hatten, und die Zuschauer im Stadion von Stuttgart diesem exzellenten Repräsentanten des Gastgeberlandes lange und verdiente Ovationen darbrachten."

BRASILIEN

O Globo: "Obwohl er nicht die Üppigkeit der Sixtinischen Kapelle besitzt, hat der italienische Fußball wenigstens die Ausdauer und die Disziplin eines großen Künstlers gezeigt."

NIEDERLANDE

Volkskrant: "Die Deutschen hatten Recht. Die Welt war zu Gast bei Freunden. Um die Spielfelder herum war die Fußball-WM ein unglaublicher Erfolg, ob es um die Fröhlichkeit und die Farben auf den Straßen geht, die Sicherheit, den allgegenwärtigen Optimismus, die Verbrüderung zwischen Fans oder die Organisationskraft der Deutschen. Nur mit dem Fußball musste man sich irgendwie behelfen."

Telegraaf: "Fußballerisch hat die WM nicht viel gebracht. (...) Den einzigen neuen Maßstab, den die WM in Deutschland setzte, betraf das Erlebnis. Im Gastgeberland wird alles Klinsmann angerechnet, aber auch Beckenbauer und das OK verdienen ein Lob. Sie haben das Turnier als eine Herausforderung aufgefasst, um mit allen Fans aus aller Welt ein Fußballfest zu feiern. Die von Hooligans freien Feste in allen Städten mit Fans aus aller Welt waren immer ein Höhepunkt."

SCHWEIZ

Tages-Anzeiger: "Was es war: Eine wunderbare Sommerparty mit vielen schönen Erinnerungen, mit starken Bildern und Geschichten, mit großen Gefühlen. Was es nicht war: großer Fußball. Vielleicht hat die WM etwas geweckt, vielleicht entdeckten wir, dass wir gerne ausbrechen würden aus dieser individualisierten Welt, dass wir mehr gemeinsam erleben wollen. Das Wir-Gefühl, das uns manchmal so fremd geworden ist, konnte gelebt werden."

Neue Zürcher Zeitung: "Deutschland war der erwartet gute Gastgeber. Die WM hat mehr als nur Fußballbegeisterte während eines Hitzemonats in Handeln und Denken bestimmt - auch oder vor allem dank den zunehmenden Fortschritten der "Klinsmannschaft". Der für die empfindsameren Besucher oft gar kraftmeierische und bierselig laute Pop- oder Party-Patriotismus blieb allermeist natürlich. Das Flagge-Zeigen war mehr belustigend denn übertrieben nationalistisch.»

Berner Zeitung: "Der Weltmeistertitel ist verdienter Lohn für die starken Leistungen in diesem Sommer. Italien hat unter dem Strich den besten Turnier-Fußball gespielt."

ÖSTERREICH

Kurier: "Man wird sich an dieses Finale erinnern. An das Elfmeterschießen. An den italienischen Jubel. Aber vor allem an den Abend, an dem Zidane spurlos verschwand."

SCHWEDEN

Aftonbladet: "Der letzte Trick des Zauberers Zidane bestand darin, sein Genie in reiner Form vorzuführen. Indem er es wegzauberte."

MfG
MSE29

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WM-Pressestimmen 10 Jul 2006 16:36 #129582

  • Sandro Bauer
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Kann man die Bedeutung dieser Weltmeisterschaft besser in Worte fassen als der Kommentator der englischen Times? Ich glaube kaum... Deutschland hat in diesen Wochen ein völlig anderes Bild von sich selbst gewonnen - das eines fröhlichen, beschwingten und dynamischen Landes. Die Probleme sind geblieben, ohne Frage - aber trotz aller Schwierigkeiten und Zukunftsängste können wir stolz auf uns selbst und auf diese fantastische Weltmeisterschaft sein.

"Third becomes first

And still the horns blare and the people party and sing and chant and drink and smile. Wow, this is wonderful. I don't know whether it's fatigue, or side-effects from the sausage I had last night, or whatever, but I almost felt dewy-eyed walking through the streets of Stuttgart tonight, moved by football's ability to generate collective happiness, to bring a nation out of itself. The streets are thronged with thousands of people enveloped in sheer, dumb joy, a beautiful, friendly, spontaneous revelry.

The heart of the city is closed to traffic because so many people wander the roads; beyond, sensible, mature Germany feels like a Latin country as people poke out of car sunroofs and windows waving flags, parping horns, shouting, grinning, celebrating, releasing. It's an ending, a victory, a thanksgiving for a triumphant tournament. An exuberant display of love for their team and for their country.

There was, maybe still is, a camper van parked at the roadside draped in an enormous German flag, radio blaring Three Lions and everyone in the vicinity singing along. There was, surely still is, a crowd of hundreds, so close you could hardly break through, by the central tram stop. Beers in hand, wearing white replica kit, faces painted yellow, red and black.

It was spectacular in the stadium. In Dortmund, in the semi-final, the mood was patriotism with a purpose: the masses willing their side to win, an urgent, febrile, aggressive passion. Last night, as Germany beat Portugal, it was about pleasure, not pressure; Germany grinned and was grateful. Post-match, it went on, and on: the fireworks, the lap of honour, the cheering, the flashbulbs. And these were the bronze-medallists.

Then, hours after the final whistle, they massed opposite the train station outside Germany's team hotel. In their thousands, mounting traffic light poles and verges, waving flags, singing, waiting for their heroes to return. At 1am, they did; more chanting and cheering. "Stuttgart is better than Berlin." You almost believed them because this is one hell of an occasion.

The World Cup final will have to go some to top this. Anyone who believes that the third-place match is a waste of time is, frankly, an idiot. Because it's done this, enabled this: a no-stress excuse to party, to say thank-you, to bring a fabulous closure to a magical month. It may not matter to you as you watch, detached and passive at home on TV, but it matters right here, right now, and it's about so much more than a 90-minute friendly match.

As the banner said tonight: Third place, World Champions. And still the horns blare and the people party."

Quelle/Source: http://timesonline.typepad.com/world_cup_football/2006/07/third_becomes_f.html#more

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