TOPIC:

Fahre gleich bis Sonntag nach Rotenburg a.d. Fulda auf das Blocksemiar, ausgerichtet von den Jusos. Ein Freund von hier der auch zufällig in der Partei ist, fährt mit mir. Mit dabei ist eine Fahrt zum Landesparteitag wo entschieden wird, wer im Jan08 unseren MiPri Koch beerben wird

Viele Grüße und bis Montag,
Philipp

Und wie wars?

Singt ihr da auch die kommunistische Internationale? In der Schweiz wird das - soviel ich weiss - an den Parteianlässen der Sozialdemokraten gesungen. So verwundert es auch nicht, dass ihre Ideen ideologisch verstaubt daherkommen.

Die deutsche SPD finde ich da jedoch viel pragmatischer (den aktuellen Ideen angepasst) - so eine SP würde man sich bei uns auch wünschen. In der Schweiz wo noch etwas mehr liquide Mittel vorhanden sind, mutiert halt so eine SP zu einer "Partei des Verschwendens" und "Geld-aus-dem-Fenster-werfens". Hätte die SP in der Schweiz mehr als 50% so würde wohl die Schweiz wirtschaftlich zusammenbrechen.

Hi David.

Die Leute waren ganz nett, Freitag Abend nach Diskussion schön Poker gespielt und getrunken, Samstag dann der Parteitag und Weihnachtsmarkt. Sind aber schon Samstag Abend gefahren, weil die Betten gruselig waren und die Jungs mit denen wir zusammen waren, auch gegangen sind. Haben dann zwar unsere Arbeitsgruppe sausen lassen, aber das war nicht so schlimm. Dafür aber Hans Eichel und Kurtz Beck auf minimale Distanz gesehen und bei Interviews von Ihnen im Hintergrund hergelaufen

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht was die kommunistische Internationale zu singen ist. Ansonsten wird halt am Ende jeden Parteitages das SPD-Lieg gesungen, mehr nicht.

Ahnung von der Schweitzer Politik habe ich leider nur sehr wenig, es wird aber eigentlich auch in Deutschland nicht darüber berichtet. Wie zeichnet sich denn den Schweizer SPD in Sachen "Verschwendung" aus?

Viele Grüße,
Philipp

Hallo Philipp,

die beiden grössten Parteien der Schweiz bekämpfen sich bis aufs Blut. SVP: rechts, SP: links.

Da nun die SVP sich das Sparen auf die Fahne geschrieben hat, will nun die SP (aus Trotzreaktion) eben genau nicht sparen (und so verhält es sich eigentlich mit jedem Themenkreis). Also ein reichlich kindliches Verhalten.

Die Fakten sind aber nunmal so, dass die Schweiz in den letzten 15Jahren finanziell ziemlich gesündigt hat. Dank dem Wirtschaftsaufschwung und dem akribischen Sparen vom FDP-Bundesrat Merz gibts dieses Jahr mal wieder einen Überschuss von ein paar Miliarden Franken. Doch nun beginnen die Begehrlichkeiten wieder, obwohl da noch ca. 130Mrd. Franken Schulden beim Bund sind. Anscheinend kennen einige Politiker die "primitiv-mathematische" Exponentialfunktion nicht und vergessen sodann, dass diese ziemlich schnell wachsen kann. Letztendlich lebt man heute über seinen Möglichkeiten auf Kosten der nächsten Generationen.

Die SPDeutschland scheint mir da haushälterischer - obwohl sie natürlich in den Rot-Grünen Jahren finanziell auch gesündigt hat.

grüsse zu dir

David

Man nehme aus einem Loch nochmals kurzerhand eine Milliarde und verschenke sie in den Osten. Cool.

Privat kann man das nicht - ausser man hat eine blinde Bank, welche das Kontokorrent nicht beobachtet. Wer Schulden hat, kann nicht auch noch im grossen Stil verschenken.


Genau aus diesem Grund legen sich die Wogen in den Leserbriefabteilungen der Zeitungen noch immer nicht. Das habe ich schon lange nicht mehr erlebt, dass man Leserbriefe zu einer Abstimmung auch im Nachhinein liest.

Vielleicht wäre es für die Schweiz mal an der Zeit aus dem "Mauslochdasein" aufzuwachen und gegenüber der EU endlich Begehrlichkeiten geltend zu machen, anstatt (zusätzliich mit Kniefall) noch Geld zu verteilen.

Ich sage da nur: NEAT.

Es ist die Politik der "kleinen Schritte" unserer "Voksvertreter" die mich so ungemein enerviert. Kaum war abgestimmt, hörte man in Interviews schon wieder das Thema "EU-Beitritt". Das Volk sage ja "Ja" zu EU-Geldern, also....

In ein Paar Jahren wird man uns weis machen wollen, dass man sowieso an die EU bezahle, warum also nicht gleich beitreten? Ich kann das schon bald nicht mehr hören. Die Kühe im Bundeshaus meinen IMMER, das Grass "ennet dem Hag" sei einfach besser, anstatt die eigenen Qualitäten zu erkennen. Giganaiv sage ich da nur.

Neoliberalismus bis zum Abwinken. Und dann womöglich noch der EU beitreten, Dann ist die Schweiz ganz futsch. Wenn das so weiter geht, gibts irgend wann einmal Bürgeraufstände.

Kusi

Gestern habe ich gelesen, daß die Mehrheit der Türken auch nicht in die EU will - und ich behaupte mal, die Mehrheit der EU will die Türkei auch nicht drin haben. Aber gemacht wird es trotzdem, verlaßt euch drauf.

Was regst du dich auf über eine Milliarde, die in den Osten verschenkt wird? Darüber können deutsche Steuerzahler nur müde und resigniert lächeln.

Ok, ich wette dagegen: die Türkei wird nie der EU beitreten (können) - dafür scheinen mir die Hürden und der Widerstand zu gross.

Man nehme aus einem Loch nochmals kurzerhand eine Milliarde und verschenke sie in den Osten. Cool.

Im Zusammenhang mit der Ostmilliarde hat mich vor allem verdutzt, dass die EU danach sofort (ohne sich grossartig zu bedanken) auch gefordert hat den neuen Ländern Bulgarien und Rumänien Geld zu schicken. Ausserdem wurde eine Attacke auf die in der Schweiz existierende kantonale Steuerhoheit geführt - mal wieder.

Es ist die Politik der "kleinen Schritte" unserer "Voksvertreter" die mich so ungemein enerviert. Kaum war abgestimmt, hörte man in Interviews schon wieder das Thema "EU-Beitritt". Das Volk sage ja "Ja" zu EU-Geldern, also....

Den EU-Beitritt im Parteiprogramm haben eigentlich nur noch die SP und die Grünen. Die bürgerlichen Parteien die ja eine klare Mehrheit ausmachen sind fast komplett gegen einen Beitritt.

Neoliberalismus bis zum Abwinken. Und dann womöglich noch der EU beitreten, Dann ist die Schweiz ganz futsch. Wenn das so weiter geht, gibts irgend wann einmal Bürgeraufstände.

Das gute in der Schweiz ist doch eben, dass Bürgeraufstände erst gar nicht nötig sind - abgerechnet wird jeweils bei den Abstimmungen .

Hallo David,


was für einen Widerstand ? Merkel und Chirac sind heute kläglich nach der Drohung aus Ankara (Erdogan hat wieder einmal gedroht) eingesackt ! Merkels Vorschlag eine 18 Monatige Frist zu setzen ist gescheitert . Die Türkei wird in max 10 Jahren in der EU sein. Die SPD ist ja auch für einen Beitritt (Wählerstimmen in Deutschland)


Grüsse aus einem milden Bukarest

Die SPD ist ja auch für einen Beitritt (Wählerstimmen in Deutschland)

Ja, leider. Ich bin zum aktuellen Zeitpunkt strikt gegen einen EU-Beitritt. Vielleicht in 10 Jahren wenn sich allgemein auf der Welt was tut, aber so nicht.

Grüße aus dem 12° warmen Hessen,
Philipp

Es ist oft das Problem der politischen Eliten, dass sie den Draht zur Basis verlieren (denn die Politiker sind anderen Lebensumständen unterworfen als das gewöhnliche Fussvolk und haben daher eine andere Betrachtungsweise). Aber irgendwann werden die Politiker sich der Meinung der Basis anpassen müssen, ansonsten verlieren sie ihre Wähler.

grüsse aus dem +3.3°C frischen Fiesch(1078m)

David

"Aber irgendwann werden die Politiker sich der Meinung der Basis anpassen müssen, ansonsten verlieren sie ihre Wähler."

Ach, David, das ist denen doch ganz egal. Bis die Wähler endlich begreifen und dann ist noch ein Wahltermin abzuwarten, das dauert alles. Die Politiker haben bis dahin ihre Schäfchen längst auf dem Trockenen, so mit Aufsichtsratsposten und Pensionsansprüchen, und die Wähler kriegen dann eben neue Politiker vor die Nase gesetzt, die keinen Deut besser sind.