Am Freitag war ich in Bad Wildungen und bin da mal über den Weihnachtsmarkt. Riesengroße Reklame gemacht dafür in der Zeitung. Sollte von Donnerstag bis heute Abend gehen. Am Freitag Nachmittag haben die ersten Stände schon wieder zusammengepackt und abgebaut. Nix los, duster und trübe vom Wetter, kaum Leute unterwegs und die standen an den Freß- und Saufbuden. Überhaupt waren die Buden soweit auseinandergezogen aufgestellt, daß man von einer zur anderen kaum noch Sichtkontakt hatte. Ein Tütchen Lebkuchengewürz war alles, was ich gekauft habe. Das Angebot war auch wirklich nicht attraktiv und die Live-Musik so jämmerlich, daß es die Leute eher vertrieben als angelockt hat.
Letztes Wochenende war schon der Flop mit dem Korbacher Weihnachtsmarkt. Langsam überlege ich mir, wie ein Weihnachtsmarkt aussehen müßte, um nicht jämmerlich zu sein. Es ist irgendwie immer dasselbe, die einzigen, die Umsatz machen, sind die Freß- und Saufstände. Wer nur was verkaufen will, scheint nicht mehr existieren zu können. Aber da ich weder Bratwürste esse noch mich mit Glühwein zuschütte (muß ja auch immer noch fahren), habe ich von diesem Angebot nichts. Würde es auc nciht möben, wenn neben mir einer nach dem x-ten Glühwein laut und rüpelig würde.
Schöner fände ich Stände mit netten Artikeln rund um Weihnachten, was es nicht sowieso als billige Massenware gibt und was ich nicht selber machen kann. Früher gab es auf dem Weihnachtsmarkt auch Vogelhäuschen und sowas. (Natürlich könnte ich auch selber ein Vogelhaus bauen, scheue aber shcon mal den Aufwand.) Genauso bei manchen Bastelarbeiten. Lohnt sich oft auch nicht, Material in großen Packungen zu kaufen, wenn man nur ein bißchen davon braucht, da ist ein Fertigkauf günstiger. Ein bißchen Vielfalt muß aber schon sein, wenn es den Käufer ansprechen soll. Jedes Jahr wundere ich mich, warum denn an allen Ständen mit Gebasteltem die gleichen Sachen stehen.
Stände mit nützlichen Kleinigkeiten fehlen mir auch. Mal ein neues Förmchen für die Plätzchen oder ein hübscher Becher, ein Heftchen mit selbst gesammelten Plätzchenrezepten oder etwas in der Art, das würde ich schon nehmen. Gibt es aber leider nicht. Wozu dann auf den Weihnachtsmarkt gehen? Was sie anbieten, ist nichts für mich (Bratwurst und Glühwein), was ich gern hätte, haben sie nicht. Weihnachtsgedanken kommen mir da nun absolut nicht bei. Und die geplärrte Musik von den Karussels ist mir ganz und gar zuwider. Auch der Platz selbst ist meist nicht sehr stimmungsvoll. Entweder ist es ein Parkplatz oder es ist vor den Geschäften, d. h. den grellbunten Filialen der Billigketten und man muß Slalom laufen zwischen den Kleiderständern und den Buden.
Wie geht es euch? Lohnt es sich noch, einen Weihnachtsmarkt zu besuchen oder sind die mittlerweile so heruntergekommen wie andere Volksfeste, wo man nur staunen kann, wieviele kaputte Typen auf einmal aus den Löchern gekrochen kommen?