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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 16:15 #157065

  • Markus Brotschi
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Dramatische Szenen in Köln: Das historische Stadtarchiv ist eingestürzt. Die Feuerwehr befürchtet mehrere verschüttete Personen. Deutsche Medien berichten von 30 möglichen Todesopfern.

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Haeuserblock-in-Koeln-eingestuerzt--viele-Tote-befuerchtet/story/13353172

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 16:21 #157066

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Ach Du sch.... :O
Hoffen wir mal, dass viele mit dem Schrecken davonkamen, doch die ersten Bilder und Videos sehen nicht gut aus. :(

Gruss
Tobias

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Der Weise sagt nicht alles was er denkt, aber er denkt alles was er sagt.
www.wetterstation-wohlen.ch

Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 17:25 #157070

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 17:37 #157073

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Krasse Bilder! :O

Gruss
Tobias

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 18:41 #157080

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Dramatische Szenen in Köln: Das historische Stadtarchiv ist eingestürzt. Die Feuerwehr befürchtet mehrere verschüttete Personen. Deutsche Medien berichten von 30 möglichen Todesopfern.

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Haeuserblock-in-Koeln-eingestuerzt--viele-Tote-befuerchtet/story/13353172



Hallo Leute,

mal ein paar Infos von jemandem der (zumindest geographisch) "näher dran" wohnt.

Das Kölner Stadtarchiv liegt mitten im "Severinsviertel" einem beliebten Stadtviertel im Herzen von Köln.

So wies momentan ausschaut konnten Bauarbeiter die meisten Leute noch warnen, so dass vermutlich "nur" wenige Opfer zu befürchten sind (aktuell werden neun Personen vermisst). Trotzdem: jeder von Ihnen wäre natürlich einer zuviel.

Zu den Ursachen wird man in den nächsten Tagen sicherlich noch eine Menge lesen. unter dem Severinsviertel wird aktuell eine U-Bahnröhre gebuddelt, das soll später die sogenannte "Nord-Süd-Verbindung" werden. Im Zuge des Baus dieser Röhre ist schon einmal beinahe eine Kirche (nein, nicht der Kölner Dom... ;-) ) eingestürzt, geriet in Schieflage, weil Statiker falsch gerechnet hatten.

Aktuell beteuert die Baufirma der U-Bahn ihre Unschuld, der Einsturz hätte nichts damit zu tun, auch die Röhre sei intakt, es sei aber "viel Wasser in die Röhre gelaufen".

Dies deutet auf einen Rohrbruch oder Grundwasser hin, das das Fundament des Gebäudes unterspült haben könnte.
Eine andere Möglichkeit ist dass der Untergrund etwas mit dem Einsturz zu tun haben könnte. Köln steht auf alten Schotterbänken des Rheins, diese leiten Erschütterungen vergleichsweise gut weiter, weswegen Erdbeben (die gibt es hier immer mal wieder) z. B. im Rheintal stärker spürbar sind als anderswo. Deswegen kann man davon ausgehen dass die Erschütterungen im Zuge des U-Bahn-Baus ebenfalls "gut weitergeleitet" wurden, schließlich klagten Händler des Viertels schon länger über Umsatzeinbußen durch Erschütterungen. Wenn man dann bedenkt das in Köln überall alte vergessene Kellergewölbe schlummern (Die Stadt existiert schon seit der Römerzeit, immer wieder kommen bei Bauerbeiten antike Hohlräume zutage)...
Ein Mitarbeiter hat schon letzten Sommer Senkungsrisse im Keller des Stadtarchivs angeprangert, passiert ist aber nichts.

Mal schauen was in den nächsten Wochen so herausgefunden wird. Der Verlust ist jedenfalls fürchterlich, im Staftarchiv lagerten hunderte Jahre Geschichte der Stadt und der Region, die quasi nicht ersetzbar sind.

Eine gute Quelle für weiterführende Infos: www.wdr.de (Die haben ihren Sitz in Köln, sind also sehr "nah dran").

Gruß aus Sankt Augustin

Constantin

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 20:45 #157088

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Ganz übel (nebst dem Kollateralschaden) ist dass diese Geschichtsbücher vom bevorstehenden Regen zerstört werden wenn dies nicht schon mechanisch erfolgt ist.
Sofort überdachen?

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 22:13 #157089

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Ganz übel (nebst dem Kollateralschaden) ist dass diese Geschichtsbücher vom bevorstehenden Regen zerstört werden wenn dies nicht schon mechanisch erfolgt ist.
Sofort überdachen?


Hallo Shrek,

der allergrößte Teil der Bücher und Manuskripte liegt in einem 20 Meter tiefen Krater (!) der durch einen Erdeinbruch im neuen U-Bahn-Schacht entstanden ist. Das wurde heute abend in den Lokalnachrichten und einem WDR-Spezial durch den Feuewehrchef und einem Sprecher der Stadt bekanntgegeben. Damit dürfte die Ursache feststehen.

Dieser Krater wird nun in einer Not-Aktion von buchstäblich allen verfügbaren Betonmischern der Region Non-Stop mit Betonmasse aufgefüllt um das Erdreich zu stabilisieren. Im Moment ist alles im Umkreis von mehreren hundert Metern um den Krater akut einsturzgefährdet weil Erdreich nachrutschen könnte!

Erst wenn das passiert ist kann man an die Bergung der Opfer denken, was schätzungsweise nach 10 bis 20 Stunden der Fall sein wird, danach kommen die Abstützungsarbeiten um die beschädigten umliegenden Häuser zu stabilisieren - und wenn das alles irgendwann fertig ist kann man an die Historischen Dokumente (unter anderem das Lebenswerk von H. Böll) denken, wenn dann überhaupt noch etwas zu retten ist.

Für die Stadt Köln hat diese Katastrophe jedenfalls noch ein ganz, ganz langes Nachspiel: Mehrere (nach aktuellem Stand sind es drei) Menschen sind vermisst und (man muss es leider annehmen) wohl ums Leben gekommen, eine der wichtigsten Hauptverkehrsachsen ist erstmal auf unbestimmte Zeit gesperrt, 2000 Jahre Geschichte der Stadt sind hin, die Reperatur wird Monate dauern und Millionen verschlingen - und das alles wegen einer neuen U-Bahn-Trasse deren Fertigstellung nachdem was heute passierte weiter entfernt denn je ist.
In der Haut der Verantwortlichen möchte ich jedenfalls nicht stecken. Grauenhaft. X(

Grüße in den Abend

Constantin

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 03 Mar 2009 22:22 #157090

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• Urkunden und Akten der Kölner Stifte und Klöster vom 10. Jahrhundert bis 1802
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Quelle:
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/das-war-das-historische-stadtarchiv_artikel_1235811317856.html

Man kann also mit Fug und Recht behaupten dass die Stadt Köln ihr historisches Vermächtnis verloren hat. Die Sammlung war so bedeutend dass sie von Historikern aus dem In- und Ausland bekannt und geschätzt war und für Forschungen gerne genutzt wurde.

Traurige Grüße :(

Constantin

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 05 Mar 2009 10:24 #157108

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Man will die Dokumente die noch übrig sind wohl tatsächlich vor Regen schützen:

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 05 Mar 2009 13:04 #157111

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Man will die Dokumente die noch übrig sind wohl tatsächlich vor Regen schützen:


Wenns nur das wäre...

Der Krater in dem das Gebäude gestürzt ist ist hochgradig instabil, an den Wänden droht immer mehr Erde (Rheinschotter) nachzurutschen. Aktuell herrscht wieder Alarmstufe 1: Die Umliegenden Gebäude bewegen sich (gerissene Kontroll - Bleiplomben), Messungen ergaben dass z.B. das Gymnasium in der letzten Nacht um 2mm abgesackt ist. Gestern abend sind Menschen in der Umgebung der Unglücksstelle in Panik aus ihren Häusern geflüchtet, weil diese plötzlich zu "knacken" anfingen...

Aktuell regent es hier stark und anhaltend, der DWD hat Starkregenwarnungen für Mengen bis 50mm bis Samstagmorgen ausgegeben. Dieser Regen dürfte den Untergrund weiter destabilisieren, weswegen es dringendst nötig ist den Krater vollständig zu überdecken um eine Katastrophe zu verhindern.

Es laufen Planungen für eine Not-Überdachung der kompletten Unglücksstelle mit einer Plane-überzogenen Holzdachkonstruktion. Hoffentlich kommt das nicht zu spät...

Entlang der gesamten U-Bahn-Strecke haben die Anwohner übrigens mächtig Angst, viele Berichten von Rissen und bröckelnden Mauern in Ihren Häusern, die durch Erschütterungen beim Tunnelbau entstanden sind.

Quellen:
www.wdr.de
www.express.de
www.ksta.de

Grüße

Constantin

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Breaking News: Häuserblock in Köln eingestürzt. 26 Mar 2009 17:24 #157312

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Die beiden Opfer des Einsturzes sind letzte Woche geborgen worden, waren wohl sofort tot. Fest steht, das ein "hydraulischer Grundbruch" im U-Bahn Tunnel Ursache der Katastrophe gewesen ist. Dabei fließt aufgestautes Grundwasser plötzlich mit hohem Druck unter oder neben der Trennwand durch, die eigentlich das Grundwasser aufhalten soll. Dadurch sackt der Boden weg, und die darauf gebauten Gebäude stürzen in sich zusammen.

Jetzt ist der eigentliche Selbstzerfleischungsprozess im vollen Gange, an dem sich die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) als Bauherr, die am Bau beteiligten ausführenden Firmen, die Gemien der Stadt Köln, der Bürgermeister Schramma, die Staatsanwaltschaft, das Land NRW und wie man hört bald auch der Bundestag fleißig beteiligen, in dem sie die Schuld am Unglück hin und her schieben. Ausgang unbekannt.
Die KVB, so kam heraus, ist ein von der Politik durchsetztes Unternehmen, die Vorstandsmitglieder werden von den Parteien der Stadt eingesetzt. Die am Bau beteiligten Firmen "mauern", schweigen sich also mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren aus, die KVB gibt erst dann neue Informationen frei wenn es schon in der Presse durchgesickert und veröffentlicht wurde. Der Bürgermeister hat ein Disziplinarverfahren gegen ein KVB-Vorstandsmitglied wegen zurückhaltung wichtiger Informationen erhoben, hat aber selber die Staatsanwaltschaft im Nacken wegen "unerlaubtes aufzeichnen von vertraulichen Gesprächen" während einer Gremiensitzung.

im Gewusel kamen bisher volgende Informationen raus:

-Es gab schon im Sommer 2008 einen kleineren hydraulischen Grundbruch, der aber unter Kontrolle blieb. Stadt und Bürgermeister wurden nicht informiert.

-Es wurde im Baustellenbereich in erheblichem Maße mehr Grundwasser abgepumpt als genehmigt, auch wurden viel mehr Brunnen gebohrt als genehmigt (aktueller Stand: 23 statt 11). Stadt und Bürgermeister wurden angeblich nicht informiert.

-Eine Studie kam ans Tageslicht, die 2008 fertiggestellt und von den beauftragten Baufirmen in Auftrag gegeben wurde. Sie bemängelt unzureichende Trennwandsicherungen im Tunnelbereich und warnt vor einem hydraulischen Grundbruch, es ist "von möglichen Personen- und Sachschäden" die Rede. Stadt und Bürgermeister wussten angeblich nichts von dieser Studie, auch die KVB will die Studie angeblich nicht kennen. Auswirkungen hatte sie jedenfalls nicht.

-Der Versicherer des U-Bahn Baus hat sich zu Wort gemeldet: Sollten sich während der Ermittlungen zeigen, dass "grob Fahrlässig" gehandelt wurde werde die Versicherung nicht für die entstandenen Schäden aufkommen.

-Das Land NRW schickt jetzt externe Gutachter und Experten des Ministeriums, die bei der Aufklärung helfen sollen.


Was das alles für die Geschädigten bedeutet? Eine Katastrophe. Einige der Obdachlos gewordenen Menschen haben zwar neue Wohnungen angeboten bekommen und Erstentschädigungen erhalten, andere leben jedoch immer noch in Hotels und Pensionen. Heute hat das einer der Opfer, eine Rentnerin, die alles verloren hat, offenbar nicht mehr ausgehalten: Sie wurde leblos in ihrem Hotelzimmer gefunden, beging nach derzeitigem Stand Selbstmord.
Die historischen Dokumente des Stadtarchivs werden immer noch geborgen, über der Unglücksstelle wurde ein riesiges Dach gebaut. Immerhin konnten einige Dokumente fast unbeschädigt geretten werden, doch die Restaurationsarbeit der meisten anderen wird Jahrzehnte dauern, viele sind auch für immer verloren. Wer für die ganzen Kosten aufkommt ist nach derzeitigem Stand völlig unklar.

Der "Kölner Klüngel" war schon immer ein Begriff, der auch überregional bekannt ist; die Auswirkungen können jedoch verheerend sein.

Eine Gute sammlung mit Berichten zum Werdegang der Katastrophe gibt es hier:

http://www.ksta.de/html/seiten/1236168523492/

Grüße

Constantin

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