Hallo zusammen
Jetzt schreibe ich auch mal was ins Offtopic-Forum. Hab mich Ende letzten Jahres bei einer kleinen Schweizer Rad-Firma beworben. Eine Firma mit 3 Buchstaben, in einer Stadt zwischen Solothurn und Biel. Vielleicht sagt das einigen was, keine Ahnung.
Jedenfalls habe ich in Hinblick auf die zu erwartende Arbeit das Angebot abgelehnt: es hatte sich in der Ausschreibung zum einen sehr viel attraktiver angehört, als es dann wirklich war. Zum anderen fand ich die Bedingungen, insbesondere Freizeit und möglicher Lohn, der Verantwortung nicht angemessen. Kurzum, ich hätte mich halb tot geschuftet für einen schlechteren Lohn, als ich jetzt habe. So im Sinne von "In dieser Branche lebt man halt dafür!" - dafür sollte ich mich aufopfern? Hallo?
Nun kommt da der Besitzer dieser Bude ins Spiel, oder jedenfalls ein entscheidender Mit-Inhaber zumindest, ich weiss es nicht so genau. Auf alle Fälle ist sein Name seit bald 20 Jahren untrennbar mit dem Unternehmen verbunden. Es ist ein Milliardär. Geld für einen anständigen Lohn wäre also vorhanden. Ich würde ja nichts sagen, wenn es ein Unternehmen wäre, wo man jeden Franken zwei Mal umdrehen muss. In so einem habe ich auch mal gearbeitet, aber dort ist das was ganz anderes.
Nun lese ich kürzlich die Zeitung und sehe mich in meiner Entscheidung, das Job-Angebot auszuschlagen, bestätigt. Die guten Herren knausern nicht nur bei den Mitarbeitern, sie verarschen auch noch ihre Aktionäre:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/SonovaChefs-treten-nach-Aktienskandal-zurueck/story/17263994
Ich bin sehr froh, bin ich da geblieben wo ich schon war. Es hat sich gelohnt. Zu denken gibt mir lediglich manchmal, dass ich selbst wohl drastischere Konsequenzen zu erwarten hätte, wenn ich im Coop nebenan nur einen billigen Kaugummi klauen würde.
Grüsse
Nicolas