Eigentlich wollte ich eine Umfrage hier im Forum starten, leider kann ich nicht erkennen wie man so etwas anstellt.
Deswegen nun hier meine Frage(n):
a) Besteht überhaupt (noch) Interesse an den "alten Kamellen" aus meinem ex Wetter-Almanach?
b) Besteht Interesse an der Erstellung eines Wetterrückblicks für die, im Kalender eingetragenen,Geburtstagskinder des Wetterforums am Tag ihres Geburtsdatums?
Vielleicht kann ein Admin ja eine "richtige" Umfrage daraus machen.
So, nun aber zu der "Wettergeschichte" des Datum 15. Januar:
15. Januar 1978
In der Schweiz sind in den Walliser Alpen zwei Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten.
Seit dem 12.1. sind in diesem Gebiet 170 cm Schnee gefallen. Durch Lawinengefahr verzögert sich die Schneeräumung.
Der Simplonpass ist geschlossen.
Weite Teile im Norden Spaniens sind durch Schnee u. Eis blockiert.
Bereits seit Tagen sind hier Durchgangsstraßen unpassierbar u. zahllose Autos sind im Schnee stecken geblieben.
Am Bergpass bei Barazar sind es etwa 1.000 Wagen, die schon seit längerem hier festliegen.
Schon seit 3 Tagen sind zahllose Dörfer in den nördlichen Provinzen von jeder Versorgung abgeschnitten.
Weil sie nicht weiterkamen, suchten am Wochenende Hunderte von Autofahrern in Burgos Zuflucht in öffentlichen Gebäuden, übernachteten in Kirchen oder saßen frieren in ihren Pkw.
Hotels u. Pensionen sind heillos überfüllt.
Auch der Bahnverkehr im Norden des Landes ist stark beeinträchtigt.
Selbst in Andalusien, wo die Menschen seit Jahren keinen Schnee mehr gesehen haben, staunten Sie nun über eine weiße Landschaft.
Sogar im Gebiet um Malaga, wo es seit 25 Jahren nicht mehr geschneit hatte, blieb der Schnee liegen.
In Andalusien sind alle landwirtschaftlichen Arbeiten vorübergehend eingestellt worden, betroffen davon ist auch die laufende Olivenernte.
Auch aus Katalonien wird von Schneefällen berichtet.
Auf den Kanarischen Inseln gießt es in Strömen.
15. Januar 1981
Schneefälle u. stürmische Winde legen in weiten Teilen Niedersachsens den Verkehr lahm.
In Salzgitter wird zeitweise sogar Katastrophenalarm ausgerufen. Die Feuerwehr "befreit" hier 100 Kinder aus Bussen, die im Schnee stecken geblieben sind.
In Hessen, Rheinland-Pfalz u. Baden-Württemberg kommt es im morgendlichen Berufsverkehr zu chaotischen Verhältnissen. Hier entspannt sich die Lage bis Mittag aber wieder weitgehend.
In den oberhessischen Kreisen fällt die Schule aus.
In Bayern u. in den Alpen schneit es.
In der nördlichen Oberpfalz sind fast alle Straßen schneebedeckt.
Anhaltende Schneefälle werden auch aus der DDR gemeldet.
Die Transitstrecke, über Herleshausen nach Westberlin, wird zeitweise sogar gesperrt.
Sturmflut
In Cuxhaven steigt der Wasserspiegel um 1,8 m über den des mittleren Hochwassers an.
Die Halligen melden "Landunter".
In Hamburg ist die Flut 2 m höher als das mittlere Hochwasser. Im Stadtteil Neumühlen an der Elbe werden Straßen gesperrt.
15. Januar 1984[/i][/b]
Auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof wird um kurz nach 5 Uhr in der Frühe eine Böe mit einer Windgeschwindigkeit von knapp über 125 Km/h gemessen Orkan, Bft. 12).
In Berlin-Charlottenburg wird eine Traglufthalle von einer Okanböe zerstört.
Ab 8 Uhr beginnt der Wind aber rasch abzuflauen u. um 10 Uhr kann die Sturmwarnung, die gestern nach Mittag erlassen wurde, wieder aufgehoben werden. Vorher musste die Berliner Feuerwehr aber ca. 800 witterungsbedingte Einsätze fahren.
Auf Sylt kommt es durch Unwetter u. einer Sturmflut zu Einbrüchen an den Randdünen.
Die Schifffahrt auf der Mosel wird, wegen starker Strömung u. Hochwasser bei Trier eingestellt.
Der Pegel erreicht in der Nacht zu Montag mit 7,66 m in Trier den vorläufigen Höchststand.
Auch die Saar ist über die Ufer getreten.
Abends u. in der Nacht zu Montag kommt es zu heftigen, teils gewittrigen Schneefällen in Nordhessen, Niedersachsen u. in Teilen von NRW.
Auf der Autobahn Köln-Frankfurt bildet sich ein 30 Km langer Stau.
In Kairo (Ägypten) fallen 15 mm Regen!
Das ist das 3,75fache der Summe, die normalerweise an Niederschlägen im gesamten Monat zu erwarten wären.
Außerdem währe damit die üblicherweise zu erwartende jährliche(!) Niederschlagsumme bereits zu 60%
15. Januar 1985
Die Klimaanlage im Aachener Klinikum arbeitet wegen der Kälte nicht mehr störungsfrei.
Viele Patienten liegen bei einer Zimmertemperatur von 16-17°C mit Pullovern im Bett, einige müssen sogar umquartiert werden.
Dafür ist es in den Treppenhäusern viel zu warm.
Um die Versorgung der Kraftwerke mit Braunkohle sicher zu stellen, spricht „Rheinbraun“ eine Urlaubssperre für seine Mitarbeiter in der Produktion aus.
Bei der Beladung der Lkw von Kohlehändlern kommt es in den Brikettfabriken zu Wartezeiten bis zu 12 Stunden.
Eltern machen sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Söhne, die bei bis zu -24°C auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels in Bayern Übungen abhalten müssen.
Aus dem Bonner Verteidigungsministerium heißt es dazu, die Winterkleidung bei der Bundeswehr sei hervorragend, es gebe lediglich „Schwächen“ bei Beinkleidung u. Handschuhen.
Starke Regenfälle lassen in der italienischen Hauptstadt Rom Eis u. Schnee rasch abtauen.
Im Norden herrscht aber weiterhin Winterwetter, so müssen nach neuerlichen, heftigen Schneefällen die Flughäfen von Turin, Mailand u. Genua geschlossen werden.
In Frankreich wollen die Gemüsehändler auf 10% ihres Gewinns aus dem Verkauf von Frischgemüse verzichten.
Damit soll erreicht werden, dass das wegen der Kältewelle sprunghaft verteuerte Gemüse wieder erschwinglicher wird.
Besonders Gemüse aus der Bretagne u. der Normandie ist entweder erfroren oder kann aufgrund des hart gefrorenen Bodens nicht geerntet werden.
Ein 12jähriger Junge rettet mit seinem kleinen Plastikboot im Ijsselmeer (Niederlande) zehn Kinder von einer Eisscholle.
4 mal fährt er hinaus um die anderen Kinder, die Schlittschuh gelaufen waren, von der Scholle, die bereits 150 m ins offene Gewässer vor dem Hafen Urk abgetrieben war, zu retten.
Im spanischen Gijon rettet in der Nacht zu Dienstag ein Hund seinen 27jährigen vor dem Erfrieren.
Als der Mann auf der Straße ohnmächtig wird, zerrt sein Hund in 300 m weit, wie aus Schleifspuren ersichtlich ist, u. wärmte ihn, bis sie gefunden werden.
In der DDR u. Jugoslawien kommt es zu „Kälte bedingten“ Stilllegungen von Braunkohlekraftwerken.
Tmin (Auswahl) < -10°C: Amsterdam, Paris, Marseille
Dauerfrost (Auswahl) „Eistag“ in Biarritz, Sofia, Mailand.
In Algerien kommt es zu, von Sturm begleiteten Regen- u. Schneefällen.
Selbst in der Sahara, in der Gegend um Béchar schneit es.
Meteorologen rechnen mit weiteren Schneefällen.
Bei Hiddesen, in der Nähe von Detmold stürzt in der Frühe der 298 m hohe Stahlturm des WDR-Senders Teutoburger Wald ein.
Der riesige Mast zerbricht beim Einsturz in drei Teile u. zerfetzt hunderte von Bäumen.
Menschen werden bei dem Umfallunfall *g*, gottlob, nicht verletzt. Die entstandenen Sachschäden werden aber auf rund 10 Mio. DM geschätzt.
Vermutungen, es könnte sich um einen Sabotageakt handeln, kann die Bielefelder Polizei nach ihren Untersuchungen nicht bestätigen.
Es wird vermutet das der, Ende der 60er Jahre errichtete Mast eher unter der Last von Eis u. Schnee, einhergehend mit der Kälteeinwirkung, zusammengebrochen ist.
WDR-Techniker halten einen Materialfehler in einem der 15 Stahlseile, die den Mast in der Senkrechten gehalten haben, aber für am Wahrscheinlichsten.
Der 100 kW starke Sender versorgte die Rundfunkteilnehmer im ostwestfälisch-lippischen Raum u. angrenzende Gebiete mit 4 WDR-Hörfunkprogrammen u. dem Ersten Deutschen Fernsehen.
Quelle (Auszug) ex Wetter-Almanach
Viele Grüße,
H.-Dieter
