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Noch mehr "Rauchnebel" Wetterlagen 17 Jan 2006 07:01 #120935

  • H.-D. Müller Brühl +115m
  • H.-D. Müller Brühl +115m's Avatar Topic Author
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17. Januar 1977

Wetterlage
Die Hochdruckzone, die sich vom Nordmeer über Skandinavien bis nach Russland erstreckt, schwächt sich an ihrer Südflanke über Deutschland deutlich ab.
Die kalte, kontinentale Festlandsluftmasse bleibt bodennah aber weiterhin für unser Land wetterbestimmend.
Örtlich bildet sich eine Inversion.
Besonders ausgeprägt ist sie im Ruhrgebiet, die Temperatursprungschicht beträgt hier etwa 5 K(elvin) in 200 bis 300 m Höhe über Grund.
Es ist allgemein stark bewölkt bis bedeckt u. örtlich, besonders in Niedersachsen, fällt etwas Niederschlag, überwiegend als Schnee.
In den Alpen ist es in den Gipfellagen ein sonniger Tag.
In fast ganz Deutschland liegt eine geschlossene Schneedecke.

Smog
Im westlichen Ruhrgebiet, zwischen Essen u. dem Kreis Wesel, wird am Morgen über den Rundfunk die Smogalarmstufe 1 ausgerufen.
Besonders stark belastet ist die Luft im Städtedreieck Duisburg-Mülheim-Oberhausen.
Hier übersteigt der Schwefeldioxidgehalt pro Kubikmeter Luft den Schwellenwert von 0,8 Milligramm.
In Düsseldorf tritt vorsorglich der Katastrophenausschuss der NRW-Landesregierung zusammen, um vorbereitende Maßnahmen für den Fall der Alarmstufe 2 zu treffen.
Die Bevölkerung wird aufgefordert Fahrzeuge nur in dringenden Fällen zu benutzen u. alles zu vermeiden was die Luftverschmutzung steigert.
Die Industrie drosselt freiwillig drastisch alle Produktionsvorgänge die die Lage verschärfen könnte.
Ärzte werden aufgefordert "smogempfindliche" Patienten nicht zu operieren.
Asthma-, Herz-, u. kreislaufkranke Menschen werden angehalten möglichst in ihren Wohnungen zu bleiben.
Vorsorglich werden Barrieren an den Straßenrändern aufgebaut die im Falle der Alarmstufe 2 sofort den Straßenverkehr sperren können.
Messwagen der Landesanstalten für Immissionsschutz kontrollieren permanent das gesamte Smog-Gebiet.
Kritik ging an die Autofahrer die trotz Warnung, wie an anderen Tagen auch, ihre Pkw im Smoggebiet benutzten.
Am Abend kann der Smogalarm aufgehoben werden, da der Wind wieder auflebt.
Seit dem Bestehen der BRD ist es der erste Smogalarm für den Niederrhein u. das Ruhrgebiet.



17. Januar 1985[/i][/b]

Wetterlage[/i][/b]
Ein Gebiet hohen Luftdrucks (Kerndruck >1030 hPa) erstreckt sich vom Nordpol über Grönland, dem Nordmeer, Südskandinavien u. Polen hinweg, bis zum Schwarzen Meer.
Über Deutschland setzt im Tagesverlauf von Südwesten her aber kräftiger Luftdruckfall ein.
Gleichzeitig zieht ein schwach ausgeprägtes Frontensystem von SW nach NO über unser Land hinweg, dabei kommt es strichweise zu geringfügigem Schneefall.
In den Norden Deutschlands fließt nochmals ein Schwall trockene u. sehr kalte russische Festlandsluftmassen ein.
Nach Süden zu gleitet in der Höhe weiterhin deutlich mildere, auf die darunter liegende kalte Luft auf.
Die Inversionsschicht verstärkt sich u. verschärft die Smogsituation.
In dieser Temperatursprungschicht ist es in einer Höhe von 300 - 1.000 m teils bis zu 14 K(elvin) wärmer als am Boden!
Der Himmel über der BRD ist verbreitet ganztägig stark bewölkt bis hochnebelartig bedeckt, nur im äußersten Norden, in Berlin, im Südwesten sowie im Süden unseres Landes lässt sich die Sonne gebietsweise auch für einige Zeit (er)blicken.
Es ist viel(en) zu kalt.

Smog
In Köln wird ein kombinierter Wert von Schwefeldioxid u. Schwebestaub von 1,1 Milligramm pro m³ Luft gemessen, damit ist auch hier der Grenzwert für die Auslösung der Smog-Alarmstufe 1 erreicht.
Am Abend wird für das westliche Ruhrgebiet Smogalarm der Stufe 2 ausgerufen. Für das östliche Ruhrgebiet steht er unmittelbar bevor.
Das heißt: Morgen müssen Millionen von Autofahrer müssen ihre Pkw sehen lassen. Industriebetriebe dürfen nur noch schwefelarme Brennstoffe verwenden.
Ärzte wollen in einigen Kliniken nur noch in Notfällen operieren.
Es ist das erste Mal in der BRD, dass wegen Smog solche Maßnahmen ergriffen werden.
An der Messstation in Dortmund sind die Werte für Schwefeldioxid u. Schwebestaub bereits über den Grenzwert von 1,4 Milligramm pro m³ Luft auf 1,46 Milligramm gestiegen. In Gelsenkirchen werden 1,36 u. in Witten auch schon 1,33 Milligramm gemessen
Dann, so ein Ministeriumssprecher, verändert sich die Lage ganz plötzlich.
Durch eine leichte Winddrehung werden nun die Schadstoffe aus dem Dortmunder Raum in Richtung Westen transportiert, dadurch werden an 3 von 6 Messstationen die kritischen Werte überschritten.
Da die Bevölkerung die wiederholten Aufforderungen auf Fahrten mit dem eigenen Pkw zu verzichten völlig ignoriert, verschärft sich die Situation durch den nachmittäglichen Berufsverkehr zusätzlich.
Ein Ministeriumssprecher meint resigniert: „Jeder hat wohl geglaubt, dass der Nachbar seinen Wagen schon in der Garage lassen würde.“
Bereits in der Nacht zu Freitag beginnen die Städte u. Gemeinden damit, den allgemeinen Autoverkehr abzuriegeln.
Um den Verkehr etwas einzudämmen, bleiben in den meisten Ruhrstädten u. in Leverkusen die Schulen bis zum 21.1. geschlossen.
Mindesten bis morgen Nachmittag soll die verhängnisvolle Wetterlage noch andauern.
Auch in Düsseldorf werden Werte gemessen, die für die Auslösung eines Smog-Alarms ausreichen würden, aber hier gibt es keinen Alarmplan.

Quelle: ex Wetter-Almanach

Viele Grüße,
H.-Dieter

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