Wetterlage
Ein Randtief (Kerndruck < 1000 hPa) zieht im Tagesverlauf, von England kommend, zur südwestlichen Nordsee (Rheinmündung). Es führt subtropische Meeresluft (für Fachleute: *mS*) heran.
An der Südflanke eines Hochs über Skandinavien strömt gleichzeitig sehr kalte, nordsibirische Arktikluft (für Fachleute: *cA*) nach Deutschland ein.
Es bildet sich eine markante Luftmassengrenze aus, die im Tagesverlauf südwärts in Bewegung kommt.
Dabei ist es allgemein stark bewölkt bis bedeckt, nur an der Küste gebietsweise auch aufgeheitert bewölkt.
Verbreitet fallen ergiebige Niederschläge, die fortschreitend von Nordosten nach Südwesten von Regen in Schnee übergehen.
Gebietsweise tritt auch länger anhaltender, gefrierender Regen auf.
Auf einer Distanz von nur 600 Km Luftlinie herrscht in Deutschland zeitweise ein Temperaturgefälle von bis zu 20 K(elvin)!
Sogar im Binnenland treten verbreitet Sturmböen bis zu 11 Bft. (orkanartiger Sturm) auf.
In den Bergen werden Böen bis zu 12 Bft. (Orkan) gemessen. Auf dem Wendelstein, dem Feldberg im Schwarzwald sowie in Karlsruhe werden in Orkanböen Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 Km/h registriert.
Pegelstand des Rheins bei Köln
649 cm (+126)
Schneehöhen (auf 5 cm gerundet)
Harz, Brocken: 170 cm
Sauerland, Kahler Asten: 40 cm
Erzgebirge, Fichtelberg: 170 cm
Schwarzwald, Feldberg: 90 cm
Bayr. Wald, Großer Arber: 130 cm
Alpen, Zugspitze: 325 cm
höchste Tagestemperatur in °C
• Frankfurt/M. +11
• Hamburg -4
• Stuttgart +11
• Berlin -4
• Freiburg +12
• Dresden -6
• München +9
Besondere Wetterereignisse
Mindestens sechs Straßenabschnitte sind im Sauerland durch vom Sturm umgewehte Bäume unpassierbar geworden.
Sachschäden in Höhe von 70 Mio. DM entstehen in den Wäldern durch Windbruch, an Stromleitungen so wie Gebäuden in Ostwestfalen-Lippe.
Bei Paderborn lässt Vereisung 35 Hochspannungsmaste brechen.
In Nordhessen, Ostwestfalen u. Niedersachsen kehrt der Winter zurück.
Straßen überziehen sich in Minutenschnelle mit Eis.
Bei Stade sterben drei Menschen bei einem Verkehrsunfall auf schneeglatter Straße.
Ein Todesopfer gibt es außerdem bei Bremerhaven, vier auf der A 2 bei Garbsen u. einen wetterbedingten Todesfall in Baden-Württemberg.
In Lingen brechen Bäume unter der Last des gefrierenden Regens zusammen u. blockieren nun Straßen.
Auf der Autobahn Oldenburg-Wilhelmshaven bilden sich Schneeverwehungen, die Höhen bis zu 50 cm erreichen.
Auch im Emsland u. an der Küste entstehen hohe Schneeverwehungen.
Auf der Autobahn Hannover-Kassel legt Eisregen den Verkehr lahm.
Die DB leitet alle Intercity-Züge zwischen Bremen u. dem Ruhrgebiet um, weil im Teutoburger Wald Bäume auf die Oberleitungen gefallen sind. Es kommt zu Verspätungen bis zu 2 Stunden.
Auf der Autobahn Kassel-Fulda bildet sich durch Eisglätte u. Schneefall in beide Fahrtrichtungen ein Stau von 20 Km Länge. Teilweise müssen die Autofahrer bis zu 12 Stunden ausharren.
In Bielefeld hat der öffentliche Nahverkehr durch das Glatteis Verspätungen bis zu 90 Minuten.
Im Emsland u. Oldenburg bleiben die Schulen geschlossen.
Teilstücke der Autobahnen Köln-Bremen u. Hannover-Osnabrück werden durch starke Regenfälle überflutet.
Hochwasser
Zahlreiche Flüsse treten über die Ufer.
Auf Main, Neckar u. der Mosel treten erste Beschränkungen für die Schifffahrt in Kraft.
Auf dem Main, zwischen Bamberg u. Steinbach, wird der Schiffsverkehr ab dem Morgen sogar eingestellt.
Sonstiges
Im Arlberggebiet (Österreich) kommt es zu mehreren Lawinenabgängen. Ein Pkw wird dabei auf der Arlbergstraße zwischen St. Anton u. St Christoph über eine Böschung geschleudert, die beiden Insassen werden bei dem Unfall leicht verletzt.
Zwischen den Orten Alpe Rauz u. Zürs im Vorarlberg geht ebenfalls eine Lawine ab.
Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach
