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4. April 1987 *Föhnsturm* 04 Apr 2006 07:02 #125271

  • H.-D. Müller Brühl +115m
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Wetterlage
Ein kräftiges, bis in große Höhen reichendes Tief über der westlichen Biskaya (Kerndruck < 980 hPa) führt, in Verbindung mit einem Hoch über Osteuropa, mäßig warme Festlandsluftmassen nach Deutschland. In den Süden der BRD fließt kurzzeitig sogar warme Mittelmeerluft ein.
Die Ausläufer eines Randtiefs, das in der Nacht zu Samstag rasch von den östlichen Pyrenäen nach Nordfrankreich zieht, erreichen Deutschland im weiteren Tagesverlauf.
Meist ist es stark bewölkt bis bedeckt u. verbreitet tritt, besonders in der Nacht zu Sonntag, schauerartiger Regen auf. Nur an der Küste, im Alpen- sowie im Berliner Raum kommt es tagsüber auch zu Wolkenauflockerungen.
Es treten verbreitet Böen mit 8 Bft. (stürmischer Wind), in den Alpentäler u. Hochlagen der Mittelgebirge auch welche bis zu 11 Bft. (orkanartiger Sturm) auf.
Auf der Zugspitze werden in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 215 Km/h, auf dem Wendelstein von fast 185 Km/h (Bft. 12, Orkan) gemessen.

Besondere Wetterereignisse

Ein fünfstündiger Föhnsturm in den bayrischen Alpen fordert ein Todesopfer.
In Schlehdorf bei Bad Tölz wird eine 71jährige Rentnerin von den hochgewirbelten Dachteilen ihres Wochenendhauses erschlagen.
In Unterammergau wird ein Mann von herumfliegenden Ästen u. Dachplatten schwer verletzt.
In Garmisch-Partenkirchen wird das Blechdach des Olympia-Eisstadions von der Halle gefegt, dabei wird eine Frau leicht verletzt. Große Trümmerteile werden mit einem Bagger geborgen, der Rest des Daches mit Sandsäcken gesichert. Der Sachschaden an dem Gebäude wird auf mehr als 1 Mio. DM geschätzt.
Zwischen Füssen u. Tegernsee schlägt der Sturm eine 100 Km lange Schneise in die Wälder.
Auf einem Wanderweg bei Oberstdorf werden zwei Mitglieder einer Wandergruppe von einer umstürzenden Fichte verletzt.
Ca. 150-mal müssen die Feuerwehren u. das THW im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ausrücken, um abgedeckte Häuser notdürftig zu sichern, umgestürzte Bäume aus Bahnoberleitungen zu bergen u. um Straßen frei zu räumen oder zu sperren.
Umstürzende Bäume entzünden sich an einer Fahrleitung auf der Bahnstrecke Garmisch-Partenkirchen/Mittenwald. Erst ein Spezialtrupp der Bahn kann den Brand löschen.
Zwischen Garmisch u. Ehrwald in Tirol blockieren umgestürzte Bäume die Bahnstrecke.
Auch in Ehrwald entstehen durch den Sturm Schäden in Mio. Höhe.
In einem Stadtteil von Füssen fällt für Stunden der Strom aus, nachdem Bäume in Oberleitungen gestürzt sind.
Ein Teil der Alleebäume an der Straße die von Füssen zu den Märchenschlössern des Bayernkönigs Ludwig II. in Hohenschwangau führt wird zerstört.
Die Wetterstation in Garmisch hat seit ihrer Gründung noch nie solch hohe Windgeschwindigkeiten gemessen.
Die entstandenen Sachschäden zwischen Oberstdorf im Oberallgäu u. dem Tegernsee in Oberbayern betragen nach vorläufigen Schätzungen ca. 5 Mio. DM.

Europa[/i]
In der Nacht zu Samstag kommt es im Südosten Frankreichs zu unwetterartigen Niederschlägen. Besonders betroffen sind die Provence u. das Rhonetal.
In Italien tritt ein stürmischer Schirokko auf. In Rom tobt ein Sandsturm.
In Tripolis (Griechenland) ist es mit einer Tiefsttemperatur von 0°C genau so kalt wie in Bergen.

Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach

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Moderators: Tobias FerrariMarkus Brotschi
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