Da gab es die letzten beiden Tage doch tatsächlich nochmal Hoffnung, die Lage könnte nach einer vorübergehenden schwachen Milderung zum Montag hin wieder auf Winter zurückkippen. Doch seit gestern abend ist klar (nicht allein auf GFS bezogen, sondern UKMO, EZ, GME), daß die Gemeinschaft der Modelle etwas anderes will. Der Trog verbleibt etwas nördlicher, am Montag zieht von Westen her das Tief dadurch erheblich nördlicher herein, die Trogachse schwenkt nicht mehr durch, sondern es wird eine Verbindung zum atlantischen Höhentief gesucht. Nach einer vorübergehenden Zonalisierung - ja, da gibt es nichts schönzureden - läuft dann alles auf ein neuerliches Mitteleuropahoch hinaus, bevor es von Westen er anschließend erneut zonalisieren könnte.
Das Rezept lautet im Grunde seit längerem schon: Mitteleuropahoch als immer wiederkehrender Ruhepunkt zwischen schwachen westlichen Lagen, schwacher Vorderseite oder wie jetzt am Wochenende Nordwestlagen.
Für das Bergland könnte es sicher schlimmer kommen - das sage ich jetzt nochmals explizit, weil es hier ja doch recht viele Berglandbewohner gibt - aber aus Flachlandbewohnersicht ist es nichts als Schmuddel mit allenfalls winziger Hoffnung auf 6-12 Stunden Schneedecke vor der nächsten leichten Milderung. Nach den vielen überdurchschnittlich milden und schneearmen Jahren seit 1987 erhofft man sich doch endlich wieder einmal einen Winter, der rechtzeitig und nachhaltig bis in tiefe Lagen greift. Aber da scheint wohl erneut wenig zu machen sein. Die guten Läufe schwinden jedenfalls, je näher das Ereignis rückt. Im aktuellen 06z-Esemble von GFS jedenfalls gibt es zwar noch zwei recht kalte Ausreißer, die Mehrzahl überschreitet mittlerweile jedoch eindeutig den Durchschnitt. Nicht extrem mild, aber eben auch nicht winterlich.
Viele Grüße
Christian