Hallo Kurt
- Franz Baur hat das mit den Wintertemperaturen auch schon untersucht und kam zu keiner Differenz, d.h. die Winter sind gleich warm oder kalt zum Sonnenfleckenminimum oder Maximum bzw. die Abweichung ist nicht recht signifikant.
- ich habe aber eher das Gefühl, dass sich in den letzen Jahrzehnten die kalten Winter vor und am SFM häufen und dann nochmals vor dem Maximum (z.B. 80/81 und 69/79).
- zu den Zeitreihen: Tja, eine ganz schwierige Angelegenheit. Arbeitet man mit langen Reihen, dann kannst Du nehmen, was Du willst, es wird wohl falsch sein, denn das Klima z.b. von 1880 hat herzlich wenig mit dem Klima der 70er zu tun.
- Für den Winter habe mal als Referenz 60-90 genommen und als Datenreihe ab 1910, da da die Wintertemperaturen recht stabil blieben und erst relativ spät richtig nach oben gingen.
- Da man den Temperaturverlauf im Sonnenfleckenzyklus untersuchen möchte (was ein spannender Ansatz ist, da zwar die Solarkonstante stabil ist, aber die Sonnenflecken bzw. die Sonnenfackeln anscheinden die Strömung auf der Nordhalbkugel beeinflussen), würde ich folgendes machen (was ich auf 10-jahresbasis mal gemacht habe):
- Ich korrigiere die Abweichungen der langen Reihe mit den Abweichungen z.b. eines gleitenden 30-Jahresmittels und erhalte somit eine relative Abweichung d.h. die Schwankungen im Zyklus werden besser ersichtlich. Die Ausnahme ist dann wohl die Periode ab 1988, denn die ist dann "zu mild", ausfällt. Wenn ich Zeit habe, werde ich mal ein bisschen mit Excel rumspielen und kucken, was raus kommt (wie heisst es so schön: Excel ist geduldig).
- Bei den Jahrzehnten muss man dann noch ein wenig aufpassen: Es ist mir aufgefallen, dass sich die 7oer völlig untypisch verhalten haben: ein kalter Winter gab's Richtung Minimum nicht und der heisse, trockene Sommer kam zum Minimum und nicht 2-3 Jahre vor dem Minimum (2003 war typischer).
Da die 70er atlantisch geprägt waren, kann man sie auch nicht so recht mit den 90er oder später vergleichen und sind somit nicht bedeutend.
Die Sonnenfleckengeschichte ist aber auch kein Allerheilmittel und vieles ist damit nicht zu erklären:
z.B.
Warum der starke Anstieg der Wintertemperaturen um 1910 ?
Warum der Gletschervorstoss der 20er Jahre ?
Warum das Optimum der 30er und 40er Jahre ?
Warum die kühlen 50er - 70er Jahre ?
Warum der Klick ab 1988 bis heute ?
Habe ein altes Buch vom F. Baur ausgegraben und versuche mit schlau zumachen.
Gruss Andreas