Flash der MeteoSchweiz zur Witterung im Mai 2006
Der Mai 2006 war milder als normal. Im Norden war der Monat nass, im Süden trocken. Auf der Alpennordseite war die Besonnung geringer als im Mittel der Jahre 1961-90.
Der ganze Monat war geprägt durch unbeständiges Wetter mit meist milden Nächten. Dadurch erreichten die meisten Tage übernormale Tagesmitteltemperaturen. Kälterückschläge gab es nur am 9. Mai und vor allem zum Monatsende, als 6 bis 9 Grad unternormale Temperaturen gemessen wurden und Schnee teils bis unter 1000 Meter hinunter fiel. Die Alpensüdseite wurde von den Alpen vor Kälte und Regen geschützt, so dass der Mai viel trockener, deutlich wärmer und teils auch sonniger als im langjährigen Mittel ausfiel.
In vielen Landesteilen war der Mai 1 bis 1.5 Grad wärmer als normal. Nur vereinzelt betrug die positive Temperaturabweichung etwas weniger als 1 Grad. Im mittleren und südlichen Tessin sowie im Talboden des Oberengadins betrug die positive Abweichung sogar 2 Grad, am Alpensüdhang etwas weniger.
Die häufigen Regenfälle brachten der Alpennordseite an den meisten Orten 125 bis 180 Prozent der normalen Regensumme. Weniger nass war der Monat im Nordosten, in Nordbünden und im Wallis, wo meist 110 bis 140 Prozent der Norm gemessen wurden. Im Engadin und am Alpensüdhang fielen hingegen nur 50 bis 90 Prozent der normalen Mengen, im Mittel- und Südtessin war der Mai mit 25 bis 50 Prozent der Norm sogar sehr trocken.
Die Besonnung war mit meist 75 bis 95 Prozent in weiten Landesteilen unternormal. Normale Werte gab es teils im Oberengadin und am Genfersee sowie im Sottoceneri. Im Gebiet des Lago Maggiore war der Mai mit rund 120 Prozent des Normalwertes sogar sonniger als normal.
Ähnlich ist die Bilanz für den klimatologischen Frühling von März bis Mai. Dieser war im Norden und in weiten Teilen Graubündens etwa 0.5 Grad wärmer als normal. Im Wallis, Oberengadin, Misox und Nordtessin betrug der Wärmeüberschuss 0.5 bis 1 Grad, im mittleren und südlichen Tessin war der Frühling sogar 1.3 Grad wärmer als normal. Am östlichen Alpennordhang gab es hingegen etwa normale Temperaturen. Auf der Alpennordseite und im Unterwallis war der Frühling sehr nass. Meist fiel die 1.5-fache bis mehr als 2-fache Niederschlagsmenge im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Etwa normale Mengen gab es in Zermatt, in Nordbünden und im Unterengadin. Zu wenig Niederschlag erhielt der Alpensüdhang und das Oberengadin, im mittleren und südlichen Tessin fiel nur die Hälfte der normalen Menge. Die Besonnung blieb bei meist 85 bis 95 Prozent der Norm defizitär. Im mittleren und südlichen Teil Graubündens, im Nordtessin und teils im Westen gab es normale Werte. Im Mittel- und Südtessin wurden rund 110 Prozent der Norm erreicht.
Quelle:
www.sma.ch