Wetter-Prophet: Sommer wird besser als 2005
Hobby-Meteorologe Jägerhuber sagt heiße Tage für Juli und August voraus - Doch zunächst keine Spur von Frühling
Passau/Starnberg. Durchhalten heißt es noch in dieser Woche - dann geht es wettermäßig ganz langsam aufwärts. „Zu Pfingsten wird es etwas wärmer und schöner“, macht der Starnberger Hobby-Meteorologe Josef Jägerhuber Hoffnung auf eine leichte Wetterbesserung.
Bis dahin strömt aber weiterhin „wie durch ein sperrangelweit geöffnetes Scheunentor Meeresluft aus polaren Breiten bis zu den Alpen“, sagt Wetter-Experte Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst. Besonders ungemütlich wird es demnach heute: Die Temperaturen erreichen am Alpenrand magere acht Grad. Die Schneefallgrenze sinkt auf 700 Meter. Von Frühling keine Spur - und das, obwohl am 1. Juni bereits meteorologischer Sommerbeginn ist. Stattdessen sollten sich die Bayern in den kommenden Nächten in ungünstigen Lagen sogar auf Bodenfrost einstellen. Tagsüber steigt die Schneefallgrenze jedoch wieder auf über 1000 Meter und am Donnerstag soll das Quecksilber elf bis 16 Grad anzeigen.
Das miserable Wetter ist für Josef Jägerhuber freilich keine Überraschung. Der 80-jährige Wetter-Prophet hatte schon zu Anfang des Jahres in der PNP eine kühle und nasse zweite Maihälfte vorhergesagt. Ein Volltreffer waren auch seine Prognosen für den April und die ersten beiden Wochen im Mai: Es herrschte ausgesprochenes April-Wetter, doch der Start in den Mai brachte endlich den ersehnten Frühling - allerdings nur für 14 Tage.
2006 ist laut Jägerhuber ein Mondjahr und somit feucht und kühl. Aber immerhin soll der Sommer besser - Jägerhuber nennt es „erträglicher“ - werden als im Vorjahr. Der Starnberger beobachtet seit fast 50 Jahren das Wetter und zeichnet es akribisch auf. Jägerhuber ist überzeugt davon, dass sich das Wetter alle sieben Jahre wiederholt und von den Planeten beeinflusst wird. Der 80-Jährige ist inzwischen für seine treffsicheren Langzeit-Prognosen über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt.
„Durchwachsener Juni“
Wie schaut’s also aus für Juni, Juli und August? „Der Juni, eigentlich ein Regenmonat, wird durchwachsen mit einigen schönen Tagen“, meint Jägerhuber. Nach richtigem Sommer klingt das jedoch auch noch nicht. Der kommt nach seinen Prognosen erst im Juli: Nach einigen kühlen Regentagen zu Beginn des Monats werde es dann heiß und schwül mit Gewittern. Ähnlich soll sich der August präsentieren: „Es gibt mehrere sehr heiße Tage und ideales Badewetter, dann wieder Regentage mit Abkühlung.“
Im Vergleich zum Vorjahr wird es damit heuer tatsächlich besser: 2005 war es Anfang Juli so kalt, dass er sogar „die Heizung in Gang setzen musste“, erinnert sich Jägerhuber. Im August kam es nach andauernden Regenfällen bayernweit zu Überschwemmungen. Für den miserablen Sommer sind die Bayern im vergangenen Jahr jedoch mit einem goldenen Oktober entschädigt worden. Den werde es heuer nicht geben: In der zweiten Monatshälfte könne es bereits schneien, so Jägerhubers Ausblick.
Wird es dann zumindest im September mit einem Altweibersommer nochmals schön und warm? Doch auch hier muss der Wetter-Prophet enttäuschen: „Der September wird heuer schon herbstlich kühl“ - so, wie wir es momentan ja schon gewohnt sind.
Quelle:
www.pnp.de
