Der August ist zwar noch nicht vorbei, doch man kann heute schon sagen, dass er wieder zu kühl ausfallen wird. Doch wie kam es zu dieser Recht ungewöhnlichen Umstellung mitten im Hochsommer, wonach nahezu alle Zeichen auf einen zweiten Hitzesommer hindeuteten. Die Siebenschläferregel war erstmals seit 2003 nicht zutreffend. Denn nach dieser Regel wäre der Hochsommer erst vor wenigen Tagen zu Ende, doch es kam nicht so.
Fangen wir einmal mit dem 07. Juli an!
So sah das Grundmuster fast den ganzen Juli aus, nachdem wir einmal ein Höhentief bekamen, löste es sich über den Kontinent regelrecht auf und eröffnete so wieder den Zugriff auf den Kontakt zum Atlantikhoch.
Das ziemlich kräftge Tief über den britischen Inseln leitete somit eine ordentliche Zufuhr von Warmluft, so dass wir die erste Hitzewelle bekamen.
Es löste sich zwar rasch auf, doch dadurch war die Zugbahn für die nächsten Wochen einheitlich von Südwest nach Nordost. Die Hochdruckgebiete konnten sich ungehindert mit dem europäischen Kontinent verbinden, so dass Tiefdruckgebiete keine Chance hatten und wir wissen alle, wie schwer solch eine Brücke zu schließen ist, wenn sich es erst einmal eingefahren hat. Hitzegewitter waren zwar vorhanden, brachten aber keine wesentliche Abkühlung.
Ab jetzt gab es leichte Vorzeichen für eine schleichende Wetterumstellung. Das Hoch zog sich über die britischen Inseln nordwärts und setzte sich dort wesentlich fest. Dazu noch die recht ortsfesten Tiefdruckgebiete über den Osten Kontinent, brachten das Hoch nahezu zum liegen.
Das Ortsfeste Hoch über Mitteleuropa, doch auch die erste Ändeerung auf dem Atlantik. Das kleine Tief über dem Nordwesten Atlantiks kam weiter südlicher voran, als seine Vorgänger, so dass die Hochdruckgebiete nun gen Nordwärts ihre Verbindung suchten.
Es handelt sich immrt noch um das gleiche Tiefdruckgebiet, welches sich nun immer mehr festsetzte und die Verbindung zwischen dem warmen Atlantikhoch und dem auf dem Festland "sitzenden" Hoch langsam abbrechen lies.
Es verstärkte sich wie erwartet noch etwas und sicherte damit über uns die größte Hitzewelle seit ungefähr drei Jahren. Während sich das inzwischen größere Tiefdruckgebiet verstärkte, hat sich ein kleines Randtief über Island gebildet, so dass die Verbindung zum Atlantikhoch völlig abgebrochen ist. Das was wir jetzt sehen, sind die letzten aber intensiven Stunden des Hochdruckgebietes.
Hier gab es noch einmal ein letztes "aufbäumeln" des Hochdruckgebietes vom Atlantik, bevor es dann endgültig adieu sagte. Zu sehen ist auch, wie sich das Ortsfeste Tief weiter ein Stück nach Süden vorgedrungen ist und somit wieder eine astreine Südwestströmung in Gang gesetzt hatte. Währenddessen änderte sich die Zirkulation über dem Atlantik deutlich. Zu beobachten ist das kleine Tief über Kanada am linken Rand.
Es hat sich nun zusehends verstärkt und nimmt weiter Kurs auf Europa und auf den Weg dorthin "verschluckt" es das kleine Ortsfeste Tief über dem Atlantik. Das einzige was von dem Tief übrig geblieben ist, war die Höhenkaltluft.
Da sich durch das Tief auf dem Atlantik die totale Wärmezufuhr aus Südwesten abbrechen lies, war zumindest schon mal ein Ende der großen Hitze in Sicht. Man konnte dies eigentlich schon ein paar Tage vorher erkennen, wie z.B. durch die Rosby-Wellen, doch wie es nun einmal so ist.........am Ende ist man immer schlauer.
Spätestens hier war die Umstellung zu kühlerem Wetter absehbar. Die Zirkulation über dem Atlantik hat sich, im Gegensatz zu den ersten zwei Juli Wochen, komplett verändert. Das Tiefdruckgebiet ist am Ende einflussreicher gewesen, als ich es damals geglaubt hätte.
Hier war nun das Ende der Hitze über Deutschland und teilen Mitteleuropas. Die Tiefdruckgebiete haben deutlich an Kraft gewonnen, so dass es kaum noch Chancen gab, gegen diese Wand anzukommen (sprich Hochdruckgebiete). Im späteren Verlauf schiebte sich dieses Tief weiter nach Südosten.
Es tut mir leid, dass ich es nicht kürzer fassen konnte, aber eine Reanalysis ist halt keine Sache von 10 Minuten.