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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 15 Sep 2006 07:44 #131931

  • kurt aus oberdorf bl
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Mit dem Sonnenfleckenzyklus schwankt auch die Energiemenge, die von unserem Tagesgestirn Richtung Erde abgestrahlt wird. Aber nicht in einem Ausmass, dass dadurch das Erdklima beeinflusst würde. Das berichtet nun eine internationale Forschungsgruppe unter Schweizer Beteiligung.

Erst seit die Sonnenaktivität von Satelliten aus beobachten wird, also seit rund 25 Jahren, könne man die Schwankungen des solaren Energieoutputs (TSI) genau bestimmen. Besonders präzis werde dies seit 1996 mit dem Experiment "Virgo" vom Satellit Soho aus getätigt. So sei es jetzt möglich festzustellen, wie sich die Luminosität der Sonne während Zeiten hoher Fleckenaktivität genau verändert. Zu wenig, um das Klima auf der Erde beeinflussen zu können. Denn der TSI verändert sich während eines Sonnenfleckenzyklus um weniger als 0,1 Prozent. Das sei auch früher nicht anders gewesen. Mit einem Computermodell wurden die TSI-Schwankungen bis ins Jahr 1000 zurückgerechnet und mit paläoklimatischen* Daten verglichen. Auch so liess sich kein Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Klima erkennen.

Trotzdem wollen die Forscher nicht ausschliessen, dass das Variieren der Sonnenaktivität Einfluss nimmt aufs Weltklima: Etwa, wenn sich der Anteil an UV-Licht am gesamten Energieoutput ändert und eine Verschiebung im Strahlenspektrum stattfindet. Ob solche Phänomene eine Rolle spielen, sei aber schwer zu beurteilen, schreiben die Autoren der "Nature"-Publikation. Sie neigen deshalb eher zur Ansicht, dass wechselnde Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre für die Klimaschwankungen der Vergangenheit verantwortlich waren.

Quelle: Basler Zeitung, Ausgabe 15.9.2006

*Paläoklimatologie = Lehre von den Klimaten der Erdgeschichte

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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 15 Sep 2006 12:40 #131938

  • Arne Thiem
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Nun, es ist schon interessant zu lesen, wie Forscher immer davon ausgehen, dass die Sonne keinen Einfluss auf das Erdklima haben und wenn dann nur minimal. Die Klimaskeptiker sind allerdings immer noch stark davon überzeugt, dass es so ist. :rolleyes:

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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 15 Sep 2006 14:42 #131946

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Original von Arne Thiem
Nun, es ist schon interessant zu lesen, wie Forscher immer davon ausgehen, dass die Sonne keinen Einfluss auf das Erdklima haben und wenn dann nur minimal. Die Klimaskeptiker sind allerdings immer noch stark davon überzeugt, dass es so ist. :rolleyes:

Ich glaube, das Problem besteht meistens aus schlechter Statistik. Irgendeine Klimagroesse (Duerren in China, Wolken in den Tropen, Gewitteranzahl in Schweden oder Ueberschwemmungen im Nildelta) wird korreliert mit irgendeiner Sonnengroesse (UV, Cosmic Rays, absolute Einstrahlungsgroesse etc.) und irgendwas geht immer. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, meistens platzen die Ideen dann ein wenig spaeter, weil irgendwer noch laenger zurueckreichende Daten gefunden hat oder weil die Messungen fortgesetzt wurden. Das ist zB der Fall mit dem beruehmten Zusammenhang zwischen Wolken und Kosmischer Strahlung (Svensmark und Fris-Christensen). Als sich einer dann genauer die Satellitendatensaetze angeschaut hat, blieb am Ende nichts uebrig. Der Nature Artikel, der dem Zeitungsartikel zu Grunde liegt, ist eine schoene Zusammenfassung zwischen all diesen Aufs und Abs. Ich glaube das wichtigste Resultat ist im Moment, dass der beste und mehrmals korrigierte Satellitendatensatz der solaren Einstrahlung fuer die letzten 30 Jahre nicht den geringsten Trend zeigt und in der Zeit hatten wir den staerksten Temperaturanstieg.
Grusz Georg

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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 15 Sep 2006 16:15 #131947

  • fabile
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Betrachte ich die Reihe von Zürich, dann finde ich die Schwankungen im SF-Zyklus doch erheblich doch:

Winter Jahr Vor/Nach SFM

0.4 0.1 -3
-0.1 0.1 -2
-0.4 -0.2 -1
-0.6 -0.2 0
-0.8 -0.1 1
0.8 -0.1 2
0.7 0.3 3
0.8 0.2 4


Eine Schwankung von 1.6 im Winter Grad je nach Jahr ist für mich doch erheblich. Im Jahr hingegen ist 0.5 Grad bei 9 Beispielen nicht gerade berauschend.

Global wird die Differenz noch kleiner sein (?).

Betrachtet man das gleitende 30-Jahresmittel von Zürich, dann geht es seit Messbeginn langsam aber gemächlich nach oben, ab 1989 dann stark.

Man könnte vielleicht sagen, dass die Sonne global kaum, regional eher mehr und saisonal durchaus einen signifikanten Temperatureinfluss haben kann ?!?

Gruss Andreas

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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 16 Sep 2006 02:01 #131961

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Original von fabile
Betrachte ich die Reihe von Zürich, dann finde ich die Schwankungen im SF-Zyklus doch erheblich doch:

Winter Jahr Vor/Nach SFM

0.4 0.1 -3
-0.1 0.1 -2
-0.4 -0.2 -1
-0.6 -0.2 0
-0.8 -0.1 1
0.8 -0.1 2
0.7 0.3 3
0.8 0.2 4


Eine Schwankung von 1.6 im Winter Grad je nach Jahr ist für mich doch erheblich. Im Jahr hingegen ist 0.5 Grad bei 9 Beispielen nicht gerade berauschend.

Global wird die Differenz noch kleiner sein (?).

Betrachtet man das gleitende 30-Jahresmittel von Zürich, dann geht es seit Messbeginn langsam aber gemächlich nach oben, ab 1989 dann stark.

Man könnte vielleicht sagen, dass die Sonne global kaum, regional eher mehr und saisonal durchaus einen signifikanten Temperatureinfluss haben kann ?!?

Gruss Andreas

Der 11 Jahreszyklus hat ca 1W/m2 Amplitude (bei ca 1365 W/m2 fuer die Solarkonstante) was anscheinend fuer global ca max 0.1°C ausreicht. Langzeittrends sind wie gesagt seit den letzten 30 Jahren nicht wirklich dokumentiert (in der es einen T-Anstieg von ca 0.5°C gegeben hat).
Einverstanden mit dem letzten Satz (muss aber noch weiter untersucht werden).
Grusz Georg

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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 17 Sep 2006 19:28 #132050

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Da haben wir es sogar amtlich:

Ist's der Mensch? Ist's die Sonne? Forscher streiten seit Jahren, ob der Temperaturanstieg wirklich menschengemacht ist. Das Max-Planck-Institut für Astrophysik kommt zu dem Schluss: Die Sonne war's nicht.

Trotz der zunehmenden Aktivität der Sonne ist sie wohl nicht für die steigenden Temperaturen auf der Erde verantwortlich. Zu diesem Ergebnis kommt das Max-Planck-Institut für Astrophysik in einer am Donnerstag in München veröffentlichten Studie. Die seit dem 17. Jahrhundert beobachtete Erderwärmung hätte demnach eine bis zu fünf Mal stärkere Sonnenaktivität erfordert.

"Die Einflüsse des Menschen müssen im letzten Jahrhundert also weitaus größer gewesen sein als die der Sonnenaktivität", erklärte der Wissenschaftler Henk Spruit die Ergebnisse. Die Forscher schlossen allerdings nicht aus, dass die ultraviolette Strahlung der Sonne zum Klimawandel beiträgt. Dazu existierten bislang aber noch keine zuverlässigen physikalischen Modelle.

Strahlungsintensität wird seit 1978 genau erfasst
Manche Wissenschaftler verdächtigen die schwankende Sonnenaktivität, mindestens ebenso zur Erderwärmung beizutragen wie der Mensch oder natürliche Veränderungen des Klimas. Doch nach den nun veröffentlichten Ergebnissen scheine die Fleckenaktivität als Auslöser des Klimawandels auszuscheiden. Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astrophysik, des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums in Davos und des National Centers for Atmospheric Research in Colorado fassten die vorhandenen Messdaten und theoretischen Erkenntnisse zusammen und berechneten damit neue Klimamodelle.

Weltraumsatelliten beobachten seit 1978 die Strahlungsintensität der Sonne. Die Auswertungen der Daten zeigten: Je aktiver die Sonne, desto stärker ihre Intensität. Im Jahr 2000, als Astronomen besonders viele Flecken registrierten, strahlte die Sonne.0,07 Prozent intensiver als in diesem Jahr, in dem Sonnenaktivitäten seltener auftreten. Diese kleinen Schwankungen reichten aber nicht, um das Klima wesentlich zu beeinflussen, sagte Spruit. Da erst seit 1978 genaue Messdaten vorliegen, mussten die Forscher allerdings auf ein Hilfsmittel zurückgreifen, um auch einen langfristigen Einfluss der Sonnenaktivität auf das Erdklima auszuschließen: Sie untersuchten Radioisotope von Kohlenstoff und Beryllium, die im 100.000 Jahre alten Eis Grönlands und der Antarktis nachgewiesen werden. Kosmische Strahlung erzeuge diese Radioisotope in der Erdatmosphäre.

AP
vom 15.September 2006

PS: Wenn es die Sonne laut MPI nicht ist, wie kommt die NASA zur Schlussfolgerung:
Pro Quadratmeter Erdoberfläche nimmt die Erde demnach fast ein Watt mehr an Energie von der Sonne auf, als sie wieder in den Weltraum abstrahlt. Die aufgenommene Energie heizt allmählich die Atmosphäre auf. Festgehalten wird die Energie von den Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan.
Diese Ergebnis stammt allerdings vom vom 29.04.2005 von der AP .

MfG
MSE29

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Sonnenaktivität nicht verantwortlich für Klimawandel 18 Sep 2006 06:23 #132073

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Original von MSE29
Da haben wir es sogar amtlich:


PS: Wenn es die Sonne laut MPI nicht ist, wie kommt die NASA zur Schlussfolgerung:
Pro Quadratmeter Erdoberfläche nimmt die Erde demnach fast ein Watt mehr an Energie von der Sonne auf, als sie wieder in den Weltraum abstrahlt. Die aufgenommene Energie heizt allmählich die Atmosphäre auf. Festgehalten wird die Energie von den Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan.
Diese Ergebnis stammt allerdings vom vom 29.04.2005 von der AP .


MfG
MSE29

Der Text sagt es doch. Bei konstatem Sonnenbeitrag (kurzwellig) nimmt die Erde im Moment 1W/m2 auf Grund des Treibhauseffekts mehr auf als sie (langwellig) wieder abgibt. Ich sehe das Problem nicht.

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