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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate 05 Dez 2006 11:44 #134669

  • Markus Brotschi
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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate

Temperaturen bis ins 8. Jahrhundert errechnet - Klimatologen: "Wir erleben gerade die wärmste Periode in den vergangenen 1.300 Jahren"


Dreieinhalb Jahre lang tüftelten bis zu 30 Wissenschafter aus Österreich, Deutschland, Großbritannien, der Schweiz, Italien und Frankreich an einer einzigartigen Studie: Sie sammelten Wetterdaten aus dem alpinen Zentraleuropa und schafften es, Jahresdurchschnittstemperaturen bis ins 8. Jahrhundert zu errechnen. Am verblüffendsten waren allerdings die Erkenntnisse aus den vergangenen 240 Jahren. Die Leitung des weltweit ersten Projekts dieser Art hatte der Klimatologe Reinhard Böhm von der ZAMG in Wien.


Von März 2003 bis August 2006 durchforsteten die Forscher unzählige Archive nach alten Aufzeichnungen, untersuchten tausende Baumringstrukturen, entnahmen Eisbohrkerne, trugen Gletscherdaten zusammen. Böhm, der sich "sehr geehrt fühlte", diesem Team vorzustehen, gab das Lob für die ungewöhnliche Exaktheit der Untersuchung an den Alpenraum zurück: "Es war zwar die weltweit umfangreichste Studie, aber das Potenzial war schon einzigartig."

Bis ins 8.Jahrhundert

"Alp-Imp" nennt sich die Studie kurz, in ihrer ganzen Länge heißt das: "Multi-centennial climate variability in the Alps based on Instrumental data, Model simulations and Proxy data". Der "Patient" hatte enorme Ausmaße und reichte vom Rhone-Tal in Frankreich bis Budapest und von Perugia in der Toskana bis nach Nürnberg/Regensburg. "Wir haben sehr dichte Netze über die Alpen gelegt", erinnert sich Böhm im APA-Gespräch. Ziel war es, das Klima so weit als möglich in die Vergangenheit zurück zu verfolgen. "Und das ist uns auch gelungen. Wir haben es bis ins 8. Jahrhundert geschafft."

Wärmste Periode seit 1.300 Jahren

Fazit des Klimatologen: "Wir erleben gerade die wärmste Periode in den vergangenen 1.300 Jahren." Böhm, der konstruierte Horrorszenarien strikt ablehnt und dem meteorologische Überreaktionen so überhaupt nicht liegen, zieht relativ trocken Bilanz: Bis 1890 regierte die so genannte Kleine Eiszeit, also kaltes, natürliches Klima. So erreichten etwa um 1850 die Gletscher der Alpen ihre größte Ausdehnung in 8.200 Jahren. Danach setzte eine nicht vom Menschen herbeigeführte Erwärmung ein, die bis etwa 1950 andauerte.

Mitte des 20. Jahrhunderts begann dann sprichwörtlich eine "dunkle Periode". Böhm: "Der menschliche Einfluss auf das Klima war stark, es wurden enorme Mengen Dreck in die Atmosphäre gejagt." Dies führte dazu, dass nicht mehr so viel Sonnenstrahlen auf die Erde gelangen konnten und somit die Temperaturen purzelten. Bis Anfang der achtziger Jahre wurden Heizöl und Kohle ungeniert verbrannt, dann setzte sich allmählich der Umweltgedanke durch. So absurd es klingen mag, aber erst dieser Prozess hat die Klimaerwärmung angekurbelt, denn der Himmel wurde rein, klar - und ließ die Sonne ungehindert passieren.

Es soll noch wärmer werden

Böhm wagt sogar eine Prognose: "Die Modelle deuten darauf hin, dass es noch wärmer wird." Ungehalten wird der Klimatologe allerdings, wenn medial aufbereitete Märchen verkünden, in den kommenden 100 Jahren werde der Meeresspiegel um vier oder noch mehr Meter steigen: "Absoluter Blödsinn. Steigen wird er aber auf jeden Fall - so um 40 bis 60 Zentimeter. Das ist mehr als genug."

Probleme für Wintertourismus

Ganz klar äußert sich Böhm auch zu den Entwicklungen in den heimischen Alpen: "Der Winter-Tourismus wird Probleme bekommen." Doch auch in diesem Fall reagiert er auf Schauergeschichten allergisch: "Es wird auch weiterhin Schnee in den Bergen geben, auch die Gletscher werden nicht verschwinden - es wird nur von allem weniger da sein. Für die kommenden 20 Jahre braucht man aber gar nichts planen, da wird nämlich alles so bleiben wie es ist."

Die Voraussage von extremen Wetterereignissen sei aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich unmöglich, meint Böhm: "Dass es eine Zunahme gibt, ist Unsinn." Auch wenn behauptet wird, dass auf Grund von Gletscherabnahme die Alpenflüsse austrocknen, wird der Klimatologe energisch: "Es wird für diese Flüsse niemals Wassermangel geben, das sagt doch schon der normale Menschenverstand. Denn nur ein winziger Teil wird überhaupt von Gletschern gespeist." (APA)

http://derstandard.at/?url=/?id=2684742

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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate 05 Dez 2006 12:04 #134670

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Hi, dazu passt auch dies hier: Hatte ich zwar schon mal im alten Forum reingestellt, aber manch einer kennt's noch nicht. Fazit -alles schon mal dagewesen.

Gruß Steffen



Auswahl einiger bedeutender Wetter- und Klimaereignisse in Österreich.
Quelle: ZAMG at


1111 . Lienz wird vom Schleinitzbach und Grafenbach fast zur Gänze zerstört


1322 Mai: starke Kälte lässt Weinstöcke erfrieren
1328 Winter: 17 Wochen lang anhaltender Eisstoß auf der Donau
1338-1340 . Österreich wird von einer verheerenden Heuschreckenplage heimgesucht


1342 . Donauüberschwemmung mit 6000 Toten


1347 . Matrei in Osttirol wird vom hochwasserführendem Bretterwandbach vollständig zerstört - zahlreiche Tote


1425 Sommer: außergewöhnlich heiß
1426 . 20 Wochen lang anhaltende große Hitze zu Martini (11. Nov.) 8 Tage lang bestehender Eisstoß auf der Donau
1427 Winter: sehr kalter und schneereicher Winter (in den Kellern gefriert der Wein) - allgemeine Hungersnot.
Der Sommer ist sehr heiß und trocken

1458/1459 . Missernten führen 1458 und 1459 zu Notlagen in Wien; allgemein herrscht eine Hungersnot


1501 . die Donau überschwemmt im August für 10 Tage Wien


1572/1573 . extrem kalter Winter: der Bodensee ist für 60 Tage bis zum 1. April vollständig zugefroren


1580-1590 . feucht-kalte Sommer lassen in Österreich den Weinbau zusammenbrechen


1658 . die einzige Donaubrücke Wiens (Brigittenau) wird im Februar durch einen Eisstoß völlig zerstört


1669 . der größte bekannte Ausbruch des Lahnbaches zerstört im Juni in Schwaz 14 Häuser, 42 Tote, 152 Häuser sind bis zum 1. Stock vermurt


1680-1685 . sehr kalte Winter in Mitteleuropa, am kältesten ist es im Jänner 1684


1689 . bei Lawinenabgängen im Montafon 120 Tote, 119 Häuser zerstört;
im Tiroler Paznaun 29 Tote und 800 Häuser zerstört


1712 . Überschwemmung und Verschlammung von Kirchschlag am Wechsel am 2. August mit nahezu völliger Zerstörung und 42 Toten


1737 Juli: der hochwasserführende Schmittenbach verwüstet am 3. Juli Zell am See


1787 . Allerheiligen - Hochwasser mit verheerenden Folgen in Wien


1804 . große Murschübe am Schesatobel (Vorarlberg) riegeln die Ill ab und verwüsten den Talboden


1817 . höchster bekannter Wasserstand des Bodensees – ab Juli 89 Tage lang mehr als zwei Meter über dem Normalpegel


1829/1830 Winter: lang andauernder Frost: die Donau und Nebenflüsse frieren zu. Mit dem einsetzenden Tauwetter überschwemmt die Donau Ende Februar die Vorstädte Wiens, 74 Menschen ertrinken. Es ist der kälteste Winter seit Beginn der Messungen 1767.


1862 Feber: mit einem Wasserstand von 3 bis 4 Meter über dem Normalstand werden vom 2. bis zum 10. Februar weite Teile Wiens überflutet - die Donauregulierung wird beschlossen


1880 Jänner: nach einem starken Eisstoß werden am 4. Jänner die südlich von Wien gelegenen Donaugemeinden überschwemmt


1882 Sept./Okt.: vom 16. bis zum 20. September und am 27. Oktober ereignen sich in Kärnten und in Tirol zwei Hochwasserkatastrophen gigantischen Ausmaßes


1884 . Zell am See ist nach Ausbrüchen des Schmittenbaches zweimal von katastrophalen Hochwassern betroffen


1899 September: zwischen dem 8. und 18. September größte Donau- Hochwasserkatastrophe des 19. Jahrhunderts. Überschwemmungen auch bei allen Zubringern, besonders im Traun- und Ennstal, wo am 12.9. in Mühlau bei Admont mit 287,5 mm die größte Tagesniederschlagsmenge registriert wird. Bei der Wr. Reichsbrücke wird der absolut höchste Pegelstand mit 862 cm gemessen.


1910 . Hochwasserkatastrophe im gesamten Einzugsgebiet des Rhein verwüstet das ganze Land; im Montafon werden alle Brücken weggerissen - Vandans wird völlig zerstört und unbewohnbar. In Dornbirn wird am 31.8. mit 336 l/m² die absolut größte österreichische Tagesniederschlagsmenge gemessen


1915 August: am 10. August meldet Schaueregg am Wechsel mit 650 l/m² den höchsten Eintagesniederschlag Österreichs


1916 Juli: am 10. Juli wird in Wiener Neustadt die bisher stärkste Windhose beobachtet: 32 Tote, 116 Verletzte und 150 beschädigte Gebäude sind die Bilanz


1916 Dezember: am 13. Dezember ereignet sich die größte Lawinenkatastrophe im Frontbereich mit Italien mit weit mehr als 3000 Toten


1917 . Kärnten verzeichnet den schneereichsten überlieferten Winter. In Kornat wird am 30.1. mit 363 cm die absolut größte österreichische Schneehöhe in Tallagen gemessen (neben der Station am Sonnblick auf 3105 m mit 11,9 m am 9. Mai 1944)


1921 . verheerendes Traisenhochwasser: schwer betroffen ist Lilienfeld (Särge werden aus den Friedhofsgräbern gespült)


1925+1926 . jeweils im August zwei Murenkatastrophen im Raum Bodensdorf am Ossiacher See: 1925 sind vier Orte 2 m hoch vermurt - 1926 wird die Kirche schwer beschädigt, der Friedhof fortgeschwemmt


1929 . ganz Österreich erlebt ab dem Jänner einen katastrophalen Winter - im Februar bildet sich auf der Donau ein Eisstoß. Stift Zwettl verzeichnet am 11.2. mit -36,6°C die absolut tiefste in Österreich gemessene Temperatur (neben dem Sonnblick, Seehöhe 3105 m, mit -37,2°C am 1. Jänner 1905)

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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate 05 Dez 2006 12:06 #134671

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1946 Feber: in Wien Hohe Warte wird am 18. Februar mit 139 km/h die größte Böenspitze seit Beginn der Messungen registriert


1947 Juni: in der Semmering-Wechselregion fallen am 5. Juni innerhalb von 7 Stunden 325 l/m² Niederschlag


1948 Juni: aus der Umgebung von Innsbruck wird am 17. Juni der stärkste Hagelschlag seit über 30 Jahren gemeldet


1948 . ab dem 10. August werden in Tirol die größten Hochwasserstände seit 1776 verzeichnet: es kommt zum Bruch des neuen Inndamms bei Zirl; am 11. August steht auch der Hauptplatz von Schwaz unter Wasser


1950/1951 Winter: Katastrophenwinter, im Jänner sterben in Österreich bei 37 Lawinenabgängen 135 Menschen, 79 Häuser werden zerstört; schwere Schneelastschäden an Stromleitungen und Brücken, und in den Wäldern fallen 350.000 Festmeter Holz an, davon die Hälfte in Tirol


1954 Jänner: am 10. Jänner ereignet sich die größte zivile Lawinenkatastrophe der Ostalpen, mit Blons im Großen Walsertal als Schwerpunkt. Mit den Lawinenabgängen am 11. gibt es im Bereich Blons alleine 57 Tote


1954 . ab dem 10. Juni kommt es bis zum 13. Juli zum Jahrhunderthochwasser im Einzugsbereich Donau - Inn: Linz ist schwer betroffen - in Wien lautet der Pegelstand 790 cm


1956 . der extrem kalte Winter 1955/1956 erfordert im Jänner die Einstellung der Donauschiffahrt


1958 August: Unwetterkatastrophe größten Ausmaßes in den Fischbacher Alpen: am 12. und 13. 8. fallen innerhalb von 8 Stunden 500 l/m² - eine regionale Wiederholungswahrscheinlichkeit von 300 Jahren - Bilanz: 5 Tote und 200 Millionen Schilling Schaden; auf 280 ha fallen 22.000 Festmeter Schadholz an

1961 Juli: am 4. und 5. Juli Durchzug einer ausgeprägten Gewitterfront mit Verwüstungen in allen Bundesländern: in Wien kommt es zu Überschwemmungen in 16 Bezirken, und zu Stromausfällen durch Blitzschläge


1961 August: am 9. August extremes Hagelunwetter in Tirol - in Innsbruck kommt es innerhalb von 20 Minuten zur Zerstörung tausender Fenster, auf den Straßen liegen "Hagelbrei", eingestürzte Bäume, hunderte erschlagene Vögel


1961 Dezember: von 11.-14. Dezember: Überschwemmungen katastrophalen Umfangs in Tirol, Salzburg und Oberösterreich


1964 Juni: am 20. Juni kommt es zu enormen Hagelschäden, an einem der längsten Hagelstriche von Salzburg bis Wien


1964 . der Oktober weist in ganz Österreich die größten Niederschlagsmengen seit 1901 auf; im November folgen in vielen Bergregionen katastrophale Hangrutschungen


1965 . nach großen Neuschneezuwächsen zahlreiche Lawinenabgänge mit vielen Toten im Februar und im März


1965 April: Starkschneefälle bewirken in Tirol und Salzburg am 21.4. den Abgang mehrerer Katastrophenlawinen


1965 April: mit der Schneeschmelze kommt es ab dem 28.4. in Niederösterreich zu extremen Überschwemmungen, auch im Burgenland und in der Steiermark stehen Orte unter Wasser


1965 Mai: Anfang Mai verhindern außergewöhnlich große Schneehöhen in Tirol den Almauftrieb; in der Seegrube und in der Axamer Lizum liegen stellenweise 5 bis 6 Meter Schnee


1965 Mai: ab dem 11. Mai herrscht die zweite Hochwassersituation in der Steiermark, in Niederösterreich und im Burgenland


1965 Mai: ab dem 21. Mai Hochwasser in Wien und rund um den Neusiedler See


1965 Mai: in Wien fällt am 5. Juni eine Monatsniederschlagsmenge an einem Tag (60,9 l/m² in 12 Std., 70,6 l/m² in 24 Stunden). Im Marchfeld stehen 80% des Ackerlandes drei Wochen lang, bis zum 24.6. unter Wasser. In Tirol stehen mit der Schneeschmelze gleichzeitig 10.000 ha unter Wasser


1965 . am 26. Juni kommt es zu einem Katastrophenhagel im Raum Weiz


1965 . am 27.6. sind Stadtteile von Bregenz überflutet; mit 325 cm Pegelstand am 29.6. ist dieser der höchste seit 1890 (374 cm). In Tirol und Salzburg herrscht Hochwasser, anhaltend bis zum 2. Juli: in Tirol ist Wattens am schwersten betroffen


1965 Juli: am 16. Juli kommt es zu einer Flutkatastrophe in Niederösterreich


1965 August: vom 1. bis zum 3. August besteht eine neuerliche Hochwassersituation mit verbreiteten Schäden in der Steiermark und in Kärnten


1965 . ab dem 31.8. führen ergiebige Niederschläge landesweit in Kärnten und in Osttirol bis zum 4. September zur größten Hochwasserkatastrophe in dieser Region seit 1882; am 1. und 2. September fallen in Lienz innerhalb von 48 Stunden 181 l/m²; ab dem 4.9. stehen Teile von Villach unter Wasser


1965 . anhaltende Regenfälle führen am 10.9. und am 28.9. zur zweiten und dritten Hochwassersituation in Kärnten


1966 August: vom 15. bis zum 19.8. kommt es zu einer neuen Hochwasserkatastrophe in Osttirol und in Kärnten, mit noch ärgeren Schäden als 1965


1966 August: am 18.8. Ausuferungen der Flüsse in der Steiermark; die Mur ist südlich von Graz 1,5 km breit


1966 . vom 3. bis zum 4. 11. fallen in Lienz innerhalb von 24 Stunden 232 l/m² - es kommt zur dritten Hochwasserkatastrophe innerhalb von 16 Monaten; bis zum 5. 11. fallen in Osttirol und Kärnten noch größere Niederschlagsmengen als in den Zeiträumen 30.8.-3.9.1965, 15.-19.8.1966


1967 Juni: nach einer Hitzewelle kommt es am 27. und am 28. Juni in allen Bundesländern zu Unwettern mit extremen Schäden: alleine in Oberösterreich und in der Steiermark besteht nach Hagelschlägen 32 MILLIARDEN Schilling Schaden


1967 Dezember: ein Warmlufteinbruch am 24.12. bewirkt in Österreich die wärmsten Weihnachten dieses Jahrhunderts (das Tagesmaximum in Wien Hohe Warte beträgt 13,3°C)


1968 . von Februar bis Juni herrscht die trockenste Periode seit 1856 - ab April bestehen bereits schwere Trockenschäden, auf der Hohen Wand (NÖ) kommt es zu Waldbränden - im Mai müssen 10.000 ha Zuckerüben umgebrochen werden - schließlich müssen 20% der österreichischen Ackerfläche neu bestellt werden- ab Mitte Juni wird 50% Ernteausfall erkennbar - ein 40% schlechterer Heuertrag zwingt Viehbauern ab dem Juli zu Notverkäufen. Mit der Hitzewelle in Wien zwischen dem 16.6. und dem 4.7. zahlreiche hitzekollabierende Personen - Wasser wird rationiert


1968 Dezember: schweres Glatteis am 7. Dezember im Großraum Wien: viele Fußgänger erleiden schwere Verletzungen, teilweise tödlich


1969 Dezember: 5.-9. Dezember: ergiebige Schneefälle, verbunden mit Sturm, führen im Osten Österreichs zu einer Schneekatastrophe: die Schneehöhe in Wien beträgt am 9.12. 45 cm - neben aperen Stellen bestehen 3 m hohe Wächten


1970 . Winter 1969/1970 ist außerordentlich schneereich - besonders in Vorarlberg und in Osttirol ereignen sich katastrophale Lawinenabgänge


1970 August: vom 7. bis zum 9. August bewirkt eine Serie schwerster Unwetter Katastrophenschäden in ganz Österreich


1970 November: mit 21,7°C in Wien ist der 3. 11. der wärmste Novembertag seit Beginn der Temperaturmessungen anno 1775


1971 . im Juli und August 1971 kommt es zu großen Hitzewellen / am 7. ist St. Pölten mit 38,2°C "Hitzepol Europas"


1971 . der trockene Sommer und Herbst bewirkt ab November (bei weiter anhaltender Trockenheit) Wasserknappheit in Wien


1972 . ab Februar wird die Trinkwasserversorgung eingeschränkt - der Bodensee erreicht am 17.3. den tiefsten Wasserstand seit 1815


1972 . von April bis August kommt es, besonders in der Steiermark, zu einer Serie von Hochwasserkatastrophen: am 20.4. die erste Hochwasserkatastrophe mit 7 Toten im Bezirk Knittelfeld (Aufräumungsarbeiten dauern zwei Wochen); am 14. und 17. Mai ist das Murtal in Judenburg und in der Folge in Leibnitz betroffen


1972 Juni: am 23. Juni Hochwasserkatastrophe im Passail- und im Raabtal


1974 Jänner: starke Vereisungen führen am 16. Jänner in Wien zum Zusammenbruch des Stromnetzes


1975 März: ergiebige Schneefälle am 30. und 31. März schaffen katastrophale Bedingungen in Tirol, Salzburg und in Kärnten: eine Lawine tötet in Mallnitz 8 Menschen / 23 Personen werden verschüttet - rund 200 Muren zerstören/beschädigen 10/40 Häuser


1975 . in Kärnten fällt im März und im April während 3 Niederschlagsperioden 30% der Normaljahresmenge

1975 . vom 23. Juni bis zum 5. Juli bestehen katastrophale Hochwassersituationen in Salzburg, Kärnten und in Niederösterreich: 13 Menschen sterben - in Wien ist mit einem Pegelstand von 8 Meter der Handelskai überflutet - in Niederösterreich herrscht entlang der Donau und der Westautobahn am 4. und 5. Juli der Notstand


1975 August: am 22. 8. schwerste Hagelschäden in Salzburg (in der Stadt Salzburg fallen 5 cm große Hagelschlossen)


1976 Jänner: 2.-7. Jänner: Sturmkatastrophe mit schweren Schäden im Osten Österreichs: Wien verzeichnet im Jänner an 20 Tagen Sturm - erstmals an 5 Tagen in Folge Böenspitzen über 100 km/h, am 4. den Maximalwert mit 135 km/h, und mit 21,6 km/h wird für Wien das absolut höchste Jännermittel der Windgeschwindigkeit verzeichnet


1976 . vom 6. Juni bis zum 20. Juli kommt es in Österreich zu einer 6-wöchigen Trockenperiode mit Dürreschäden

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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate 05 Dez 2006 12:06 #134672

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1978 August: ein Genuatief bewirkt mit starken Niederschlägen vom 8. bis zum 10. August Katastrophensituationen in Vorarlberg und in Tirol: Gaschurn wird vermurt - das obere Rheintal ist unter Wasser - in Innsbruck ist der Innpegel 1 m über der Hochwassermarke: das Stubaital ist am stärksten von Hochwasserschäden betroffen


1978 . am 31.5. und am 1.6.: schwere Hagelgewitter in Niederösterreich und in Wien: Randegg registriert 100 l/m² innerhalb von 3 Stunden - das Hochwasser der Kleinen Erlauf wird als 100-jähriges Ereignis eingestuft


1979 Juni: 25. Juni: ein zweihundertjähriges Niederschlagsereignis in Wien: die Station Rathauspark registriert 88,7 mm in 24 Stunden, davon 1,3 l/m² pro Minute, 1 Stunde lang


1982 Juni: am 26. Juni extreme Hagelkatastrophe mit Totalschäden im südlichen Niederösterreich, angrenzendem Burgenland und in der Steiermark zwischen Kapfenberg und Fürstenfeld


1982 November: 7. und 8. November: heftiger Föhnsturm mit schweren Schäden in Tirol (am 8.: Patscherkofel 176 km/h, Pertisau 120 km/h)


1983 . außerordentlich warmes Jahr: Wien erlebt den wärmsten Winter seit 1775, trotz Schneechaos im Februar


1983 Juli: in Österreich gibt es einen Jahrhundert-Sommer, mit dem wärmsten Juli seit 1859, und dem neuen absoluten österreichischem Temperaturmaximum, 39,7°C am 27. 7. in Dellach im Drautal


1983 November: die Donau erreicht am 15.11. mit 70 cm den tiefsten Pegelstand seit 100 Jahren, wobei der Schiffsverkehr eingestellt werden muß


1984 . schneereicher Winter im Westen Österreichs; bis zum April gehen zahlreiche Lawinen nieder mit insgesamt 33 Toten


1984 August: am 1. August zerstört extremer Hagelschlag Obstanlagen in der Oststeiermark total - dabei fallen 40 Minuten lang hühnereigroße Schlossen


1985 . die Kälteperioden 6. bis 10.1. und 12. bis 23.2. fordern bei Tiefsttemperaturen um -28°C 34 Todesopfer


1985 August: von 3.-8. August: außerordentliche Regenfälle in ganz Österreich führen zu schwersten Hochwässern seit 1975 und 1954


1986 . Schneefälle vom 9. bis zum 16. Februar führen im Osten und Südosten Österreichs zur extremsten Schneesituation seit 1963: In Wien kommt praktisch der gesamte Verkehr zum Erliegen - Straßen in den Tiefländern sind verweht, tagelang unpassierbar. In Sillian, Osttirol wird am 31. 1. mit 170 cm die absolut größte österreichische Tagesneuschneemenge gemessen


1986 Dezember: 27.-29.12.: nördlich des Alpenhaupkammes fallen zwei Meter Neuschnee, 20.000 Touristen sind von der Umwelt abgeschnitten


1987 Juli: 1.-19. Juli: eine Serie von Unwettern bewirkt katastrophale Folgeschäden : Saalbach wird am 2. und 9. zweimal verwüstet. Am 19. bricht bei Fussach der Rheindamm und das Mündungsgebiet wird völlig überflutet - der Bodensee hat den höchsten Pegelstand seit 1965


1987 August: am 25. August sind nach Unwettern das Ötztal, das Wipptal und das Salzachtal Katastrophenregion, mit 8 Toten und 3 Milliarden S Schaden


1988 März: nach 70 cm Neuschnee verschütten am 13.3. zwei Lawinen weite Teile von St. Anton am Arlberg - 7 Menschen werden getötet


1990 . 26.2.-1.3.: Sturmtief "Vivian" richtet in Österreich rund 3 Milliarden Schilling Schäden an; maximale Böenspitzen sind in Hörsching 147 km/h, in Wien 130 km/h. Es entstehen besonders enorme Forstschäden


1990 Mai: extremster Hagel verwüstet am 22. Mai rund um Langenlois weite Weinflächen. In der Gemeinde liegt der Hagel 50 cm hoch; alleine im Weinbau entstehen 300 Millionen Schilling Schaden auf 400 km² Rebfläche


1991 . seit dem 20. Juli anhaltende Niederschläge führen vom 28.7.-5.8. zur schwersten Hochwasserlage seit 1954: am 28. Juli wird die Stadt Steyr von der Enns 60 cm hoch überflutet, (mit dem höchsten Wasserstand seit 18 Jahren); am 2. August fallen in der Stadt Salzburg in 24 Stunden 130 l/m², die Salzach tritt aus den Ufern - gleichzeitig ist Steyr das zweite Mal unter Wasser; Am 4. August steigt in Wien der Pegel von 5 auf 7 Meter (Durchflussmenge 9000 m³/Sekunde - 1954 waren es 9600 m³/Sekunde); alle Donaugemeinden unter Linz sind vom Hochwasser betroffen - Stadtteile von Krems - Stein stehen zwei Meter unter Wasser


1993 Juli: in der Nacht 4./5. Juli: extremer Hagelschlag in Telfs-Innsbruck mit Schlossen bis zu 5 cm Durchmesser - im Inntal entstehen schwere Schäden


1993 Juli: am 18. Juli entstehen extreme Sturm- und Hagelschäden im Gurktal in Kärnten: bei Straßburg gibt es schwere Waldschäden - der Hagel liegt 15 cm hoch


1995/1996 . in Wien herrscht ein sehr kalter Winter mit 85 Tagen mit Schneedecke ("normal": 44 Tage)


1996 Juni: am 21.+22.Juni ist das Kanaltal und Tagliamentotal Katastrophenregion mit schweren Verwüstungen nach Hagelniederschlägen


1996 November: nach Starkregen am 14. und 15. November schwerste Vermurungen im Gailtal: Reisach registriert 110 l/m² in 12 Stunden und 170 l/m² in 24 Stunden


1997 Juli: vom 4. bis zum 8. Juli fallen extreme Niederschlagsmengen und bewirken weite Überschwemmungen in Niederösterreich: am schwersten betroffen ist der Raum um Lilienfeld - von 15.-18. Juli folgt eine zweite Niederschlagsperiode, wobei die Hochwasserregionen wieder betroffen sind. Lunz am See registriert vom 4. bis zum 21.7. 407 l/m² (vom 4. bis zum 8.7. 243 l/m²) - Wien registriert im Juli mit 244 l/m² die größte Monatsniederschlagssumme, von 4.-8.7. mit 184 l/m² die größte 5-Tagesmenge seit Beginn der Messungen


1998 Jänner: 21. und 22. Jänner: intensive Schneefälle und Verwehungen im Großraum Wien: auf der A2 verbringen 500 Personen die Nacht im PKW


1998 . in den Nächten 26./27. Juni und 31. Juli/1. August wird der Raum Hartberg-Oberwart zweimal von Katastrophenunwettern heimgesucht, mit extrem schweren Schäden an allen Gütern


1999 Feber: 23. Februar: Lawinenkatastrophe in Galtür fordert 38 Todesopfer.


1999 Mai: 20.-22. Mai "Jahrhunderthochwasser" in Vorarlberg und Tirol, höchster Wasserstand des Bodensees seit mehr als 100 Jahren


2000 März: Nach ergiebigen Schneefällen zwischen dem 15. und 20. März kommt es in Salzburg und in Tirol zu mächtigen Lawinenabgängen. Am 28. März werden im Kitzsteinhornmassiv bei einem Lawinenabgang 12 Schifahrer getötet.


2000 April/Mai: Die von Mitte April bis Ende Mai anhaltende Trockenheit führt im Osten Österreichs in der Landwirtschaft zu Dürreschäden und schweren Ernteverlusten. Im Raum Schwechat-Eisenstadt-Wr. Neustadt war noch nie zuvor das 2. Quartal eines Jahres so niederschlagsarm.


2000 Juli: Am 3. Juli bewirkt ein Hagelstrich, von Saalfelden ausgehend (mit tennisballgroßen Schlossen) das Ennstal entlang bis in den Raum Hartberg, besonders schwere Schäden. Am 4. Juli tritt ähnlich heftiger Hagelschlag zwischen dem Salzburger Flachgau und Enns auf.


2000 November: Am 6., 7. und am 21. November kommt es in Osttirol und in Kärnten nach ergiebigen Niederschlägen zu zahlreichen Hangrutschungen und Murenabgängen mit Gebäude- und Straßenschäden. Millstätter -, Ossiacher - und Wörther See treten über die Ufer. Stadtteile von Klagenfurt sind überschwemmt.


2001 Jänner: Am 3. Januar bewirkt gefrierender Regen verbreitet Glatteis. Besonders gefährlich ist die Situation im Großraum Linz, wo rund 40 Fußgänger bei Stürzen Arm- und Beinbrüche erleiden.


2001 Juli: Am 7. Juli entstehen zwischen Salzburg und Wien zahlreiche Sturmschäden. Auf den Salzkammergutseen geraten Segelsportler in Seenot. Eine Frau kann nur mehr tot aus dem Irrsee geborgen werden. Weitere 50 Personen können gerettet werden. Zwölf Personen werden bei Baumstürzen verletzt.


2002 Juli: Zahlreiche Gewitter mit lokalen Überschwemmungen, besonders in Oberösterreich


2002 August: Niederschläge zwischen dem 6. und dem 13. August lösen in Salzburg, Ober- und Niederösterreich eine katastrophale Hochwasserlage aus. Gemeinden des Bezirkes Perg, entlang des Kamp und der Donau erleiden verheerende Hochwasserschäden.


2002 November: Kräftiger Föhn mit Böenspitzen über 150 km/h bewirkt zwischen dem 13. und 15. November schwerste Forstschäden. In Salzburg ist der Lungau Katastrophenregion - rund 800 Hektar Wald sind geschädigt.

2003 13. Mai In Wien geht ein außergewöhnliches Gewitter nieder, mit einem bis zu 20 Minuten andauerdem Hagelschlag. Gleichzeitig entwickelt sich ein Tornado, welcher besonders im Bereich Kaisermühlen schwere Schäden an Bäumen und Gebäuden anrichtet.
2003 Sommer Österreich erlebt den wärmsten Sommer seit Beginn meteorologischer Messungen. Damit wird der bisherige Rekord aus dem Jahr 1811 um mehr als 0.5 Grad Celsius übertroffen.
Die im Osten Österreichs von Januar bis August längste Trockenphase führt besonders im Südosten zu großen Ernteausfällen.
2003 24. Oktober 2003 Im Osten Österreichs treten die frühesten und ergiebigsten Oktober- Schneefälle seit 1940 auf. In Wien ist die Schneedecke 6 bis 8 cm dick.
2004 Juli Hagelschläge zerstören am 6. und am 22. im Süden der Steiermark Kulturen im Wert von 16 Millionen Euro.
2004 August Nach Unwettern am 19.7. und 22.7. werden am 29.8. Teile des Bezikes St.Veit/Glan zum dritten Mal verwüstet.

2005 Juli Hochwasserkatastrophe im Oberpinzgau (12.Juli in Mttersill)
2005 August Hochwasserkatastrophe am 21.8. in der Steiermark und am 23.8. in Vorarlberg und in Tirol


Gruß Steffen

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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate 05 Dez 2006 14:57 #134681

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Original von Markus Brotschi
Mitte des 20. Jahrhunderts begann dann sprichwörtlich eine "dunkle Periode". Böhm: "Der menschliche Einfluss auf das Klima war stark, es wurden enorme Mengen Dreck in die Atmosphäre gejagt." Dies führte dazu, dass nicht mehr so viel Sonnenstrahlen auf die Erde gelangen konnten und somit die Temperaturen purzelten. Bis Anfang der achtziger Jahre wurden Heizöl und Kohle ungeniert verbrannt, dann setzte sich allmählich der Umweltgedanke durch. So absurd es klingen mag, aber erst dieser Prozess hat die Klimaerwärmung angekurbelt, denn der Himmel wurde rein, klar - und ließ die Sonne ungehindert passieren.


Höchst interessante Theorie.
Ob das wirklich so ist, dass der klarere Himmel die Klimaerwärmung ankurbelt? Dann müsste es umgekehrt in der Nacht aber auch kälter werden können, weil die Wärme ungehinderter abstrahlen kann.

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Wetter-Studie aus 240 Jahren liefert einzigartige Resultate 05 Dez 2006 17:09 #134683

  • Markus Brotschi
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Und hier offenbar diesselbe Grundlage - redaktionell anders dargestellt, nämlich in Latif-Manier:

Nordpol ab 2080 eisfrei
Wenn der Klimawandel so weiter geht wie bisher, könnte die Arktis nach Auffassung von Experten ab 2080 im Sommer eisfrei sein.

http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/vermischtes/695478.html

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