Hallo Shrek,
Hurrikane und Tornados sind zwar miteinander verwandt, aber im Prinzip aus völlig Unterschiedlichen Gründen aufgebaut. Ein Tornado profitiert durch den "Schornsteineffekt", braucht also (vereinfacht ausgedrückt) starke Höhenwinde, die die Aufsteigende Luft wegblasen können. Deswegen "neigen" sich Superzellen ja auch immer nach einer Seite und haben eine Langlebige, klar sichtbare Aufwindregion:
Quelle:
www.grenzwetter.de
Das System entsteht also erst durch Scherwinde, ohne würde es ein "ganz normales" Gewitter bleiben.
Hurrikane sind
dagegen in sich geschlossene Systeme, die Ihre Energie aus aufgeheiztem Meerwasser beziehen und sowohl ihren "inflow, den outflow und die zirkulation quasi selbst erzeugen.. Hier ist es genau umgekehrt: Je weniger ein solches System gestört wird desto besser, deswegen hängt die Kraftentwicklung eines Hurrikans neben der Meerwassertemperatur (Energiezufuhr!) eben auch von möglichst ungestörten Windverhältnissen ab. Zu starke Scherwinde können die großräumige Zirkulationsstruktur im Hurrikan erheblich stören, oder gar zerstören, so dass er zu einer ungeordneten Ansammlung tropischer Regengüsse (Tropical Depression, kurz TD) manchmal innerhalb weniger Stunden "zerrissen" werden kann.
Hier mal ein Bild eines durch leichtere Scherwinde "gestörten" Hurrikans, Hurrikan Gordon (Saison 2006):
Quelle:
http://www.osei.noaa.gov/Events/Tropical/Atlantic/2006/
Man sieht zwar dass der Hurrikan "gesund", also mit gut ausgeprägtem Auge aussieht, man erkennt jedoch deutlich dass die oberen Wolken alle nach einer Seite geweht werden, was auf stärkere Winde in den oberen Luftschichten hindeutet.
Gordon zog weiter über den Atlantik und erreichte fast die Azoren, war aber da von starken Scherwinden fast zerrissen:
Quelle:
http://earthobservatory.nasa.gov/
Das Sturmzentrum ist links im Bild, das Auge als solches kaum noch erkennbar.
Auf
www.naturgewalten.de
gibt es ein paar schöne Linksammlungen zu beiden Themen. Da sind dann auch bessere Beschreibungen zu finden als diese knappe Zusammenfassung!
Gruß aus Augustin
Constantin