Hi,
beim Blick auf die NH-Karten fällt einem etwas auf: Die negative Temperaturanomalie östlich der USA im Atlantik baut sich ab. Dies war, so bin ich fast sicher, bisher das sicherste Kriterium, dass die NAO weiterhin negativ blieb. Möglicherweise kehrt sich das Blatt nun um, immerhin sehen die meisten Modelle längerfristig eine Austrogung über Westeuropa, welche sehr milde Luft zu uns schaufelt. Allerdings steht der zweite Indikator auf Rot: Die Temperatur über West-Alaska steigen an und über der Barentsee baut sich längerfristig ein Hoch auf. Dies konnte man die letzten Winter öfters als Indikator für eine nahende negative NAO und für ein Anhalten der Nordmeerhochs im Allgemeinen sehen. Dennoch eine kleine Sommer-Prognose von mir:
Juni: Ähnlich 2004 und 2009 wird der Juni westlagenarm und somit dominiert von normalem bis schlechtem Wetter. Die Temperaturen liegen im Mittel 61-90 und somit deutlich unter dem "Standard" der letzten Jahre.
Juli: Der Juli ist zwar nicht besonders zonal wie in "guten" Sommern (02,08 ) sondern eher meridional geprägt, allerdings sehe ich eine gute Chance für längeranhaltende Wärme bis Hitze und viel Süd- oder Westanströmung für Mitteleuropa. Somit könnte die Natur bis zum Hochsommer einen Teil des Rückstandes aufholen. Temperaturabweichung deutlich positiv zu allen Mittelwerten

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August: Der August dürfte, nach einem wechselhaften Frühsommer und einem mittelmäßigen Vorsommer (immerhin sehr milde 2. Märzhälfte und trocken-sonniger April), relativ normal ausfallen, wobei insbesondere im Osten eine positive Abweichung der Temperatur und eine trockene Monatshälfte wahrscheinlich ist. Gute Chancen auf einige echte Sommerwochen wie 2004 oder 2009.
Also insgesamt besteht eine Chance auf einen Stopp des "Unsommers" mit den extrem beständigen Schlechtwetterperioden, wie wir sie im letzen Jahrzehnt eher selten hatten, und auf eine längere "Public Viewing-Wetter" Phase.
Grüße aus dem novembrigen München
Quirin