Der Juli macht Kopfzerbrechen.
Eine Regel aus Berlin lautet, dass ein warmer Juli dann zu erwarten ist, wenn im Januar die Anzahl der Tage mit einer Schneedecke übernormal hoch war.
Dies war eindeutig gegeben.
Was auch in die Richtung deutet ist, dass sich ständig Hochs im Raum Nordsee/ GB aufhalten. Von dort aus können sie durch Ausdehnung Richtung Skandinavien schnell auch das Wetter in Berlin entscheidend beeinflussen.
Aber wie sieht es bei uns im Süden aus (Österreich/Schweiz/Bayern) ???
Das kann voll in die Hose gehen, wenn da unten im Mittelmeer dauernd diese Wassersuppe gekocht wird und immer wieder über die Alpen schwappt.
Kann natürlich im norddeutschen Raum ganz anders sein.
Winter 2010/11:
Wenn die GKB-Karten von GFS so bleiben, wären das erneut Hinweise auf einen möglichen Kaltwinter, nach M-11-Polar-KAT und M-31-KAT.
Ein Hoch im Norden und Nordwesten von Europa verursacht nördliche und nordöstliche Winde.
Tritt diese Lage in der letzten Juniwoche auf, ist die Kaltwinter-Wahrscheinlich hoch.
Eine weitere interessante Frage, die ich mir immer wieder stelle:
Würde 2010/11 ein Kaltwinter kommen, wäre es ja schon der dritte in Folge.
Das kommt zwar ab und zu vor, aber doch eher selten.
Aber:
Wäre 2010/11 denn wirklich der dritte Kaltwinter in Folge??
Eine wichtige Frage!
War 2008/09 überhaupt ein echter Kaltwinter?
Das kann man nicht mit einem eindeutigen Ja beantworten.
Immerhin hat eine Untersuchung anhand der Werte aus Nürnberg und auch aus Augsburg ergeben, dass der Winter 1961/62 und auch der Winter 1983/84 praktisch die gleiche Kältesumme an diesen beiden Orten hatten wie der von 2008/09.
Dennoch rechnet niemand die Winter 1961/62 oder 1983/84 schon mit zu der Serie der Kaltwinter, die ja bekanntlich erst 1962/63 bzw. 1984/85 begann.
Auch in früheren Jahrzehnten finden sich immer wieder vor Kaltwinterserien solche undefinierbaren Winter, die man nur schwer einordnen kann.
In Süddeutschland gab es z.B. mit 1968/69, 1969/70 und 1970/71 drei relativ kalte Winter hintereinander. Auch hier fällt auf, dass schon 1967/68 dem Winter 2008/09 sehr ähnlich war.
1967/68 hatte genau wie 2008/09 in der ersten Januarhälfte eine starke Kältewelle, vorallem auch im nördlichen Deutschland.
Der Winter 1967/68 wird in Süddeutschland als Durchschnittswinter eingestuft, so auch in etwa 2008/09.
Je nachdem wie man das betrachtet kann man auch zu dem Ergebniss kommen, dass erst 2009/10 der erste echte Kaltwinter gewesen ist.
Unter dieser Betrachtung wäre nämlich 2010/11 der zweite und somit nur die logische Konsequenz.
Einfach mal darüber nachdenken
War es nicht F.Baur, der den Winter 1941/42 als Mildwinter angekündigt hatte mit der Begründung, dass ja schon die beiden Winter zuvor sehr kalt waren?
Mein Fazit:
Die Sache mit den Kaltwintern ist mit einiger Wahrscheinlichkeit trotz dem kalten Winter 2009/10 nicht ausgestanden.
ivo