Hallo!
Auch ich habe mich in den letzten Wochen quer durch die Foren gelesen, mir die aktuellen und die archivierten Karten für den 24. Oktober angesehen etc. Anschließend habe ich, da „Dreaming of a white Christmas“-Fan, das „Ergebnis“ am 24. Dezember „vorgenommen“. Folgende Jahre boten eine ähnliche Wetterlage zum Zeitpunkt, das wären die Jahre 2000, 1999, 1994, 1982 – 80. Weiter zurückzugehen, halte ich auch in Bezug auf die Aspekte der Klimaveränderung, für nicht schlüssig. Daraus und besonders aus den im letzten Absatz genannten Gründen möchte ich meine ganz persönliche Einschätzung für den Winter 2011/2012 in der Region Hannover abgeben:
November 2011:
Startet antizyklonal und somit sehr kalt, mit der aktuellen Möglichkeit, zumindest den ersten Schnee(regen) schon gleich zum Monatsstart auch im norddeutschen Flachland, entweder durch eine Trog- oder Vb-ähnliche Wetterlage (mit KLT). Danach Aufwölbung eines Hochkeiles mit Wetterberuhigung und milderen Tagestemperaturen. Nachts weiterhin Frostgefahr. Nach hinten raus wieder zyklonaler mit „Sturmpotenzial“. Monat insgesamt trockener und ca. 0,5 k kälter als der Schnitt.
Dezember 2011:
Zunächst zyklonal geprägt, recht zugig hier im Norden. Regenreich durch Fronten vom Atlantik mit der Möglichkeit einer weiteren leichten „Milderung“ bis in Mitte des Monats. Kaum Nachtfrostgefahr. Danach Wetteränderung Richtung „Blocking“ – entweder Atlantik oder (Nord-)Osteuropa - Tendenz eher Hoch FS mit Ausprägung eines ME-Troges mit kalten Einschüben. Weihnachten wieder mit Schnee bis ins Flachland (analog 1999 und 2000). Danach wieder etwas milder mit Atlantikfronten und Tauwetter. Monat somit etwas feuchter und normal bis ggf. sogar 0,5 k über dem Normal.
Januar 2012:
Tendenz aus dem Dezember setzt sich zu Anfang fort, nur ohne wirkliches „Sturmpotenzial“. Tröge aus Westen, die Regen vom Atlantik mitbringen. Bis in die zweite, vielleicht auch dritte Dekade kein wirklich durchgreifendes Schneeereignis evtl. mal deftige Schneeschauer (Rückseiten), aber keine dauerhafte Schneedecke. Zum Monatsende hin wieder Wetterberuhigung mit einer hochdruckgeprägten Lage, hier dann Tendenz zu einer „kalten“ Ostwetterlage mit Dauerfrost. Monat leicht über Durchschnitt (+0,5 k), normal nass.
Februar 2012:
Der kälteste Wintermonat. Ostwetter durch stabiles FS- oder nach Westen ausgedehntes OE-Hoch. Teilweise auch richtig schneidender Wind möglich. Schnee ggf. durch KLT, die entweder von Osten retrograd eingelagert sind oder eine südliche Bahn (Vb ?) nehmen. Keine Massen, aber passend zu den Temperaturen. Zum Monatsende hin entweder wieder Atlantik (bei Verdrängung FE-Hoch) oder Frontenfriedhof ME (bei OE-Hoch). Dann wieder mehr Niederschlag (Regen oder Schnee). Monat zu trocken und kalt bis sehr kalt (-1,5 – 2,0 k).
So, das ist meine ganz persönliche Einschätzung für die nächsten vier Monate. Ich gebe zu, ich bin kein Freund des ausführlichen Kartenstudiums, da Wetter sich nicht wiederholt (!!!). Aber aus dem Bauchgefühl heraus, durch Beobachtung der Natur und jahreslanges Interesse an „Winterwetter“ (weil wir Norddeutschen davon nicht „verwöhnt“ sind), wäre dies ein nach aktuellem Stand mögliches Szenario.
Fazit 1: Kein Mildwinter, kein Wolfswinter – halt einfach Winter mit ggf. „Extrempotenzial“ in bestimmten Abschnitten!
Fazit 2: Also denn, schaun mer mal! Denn wie das Wetter wirklich wird, hängt halt vom Wetter ab

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Dirk