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7. April 1975 Katastrophale Naturereignisse im Alpenraum 07 Apr 2006 06:52 #125443

  • H.-D. Müller Brühl +115m
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Das Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht zu übersehen.
Es wird von mehr als 40 Menschen die durch die Unwetter, Erdrutsche u. Lawinenabgänge in Teilen Österreichs, Südtirols u. der Schweiz ums Leben gekommen sind ausgegangen.
Mehrere Tausend Urlauber aus der BRD sitzen weiterhin in Urlaubsgebieten fest.
Auf den Straßen herrschen chaotische Zustände.
Die Behörden raten den Touristen, ihre geplanten Reisen aufzuschieben.
Örtlich hatte es, unterhalb von 1.200 m ü. NN, 120 Stunden geregnet, darüber seit 92 Stunden geschneit.
Bei steigenden Temperaturen tritt nun allmählich eine Wetterbesserung ein.
Die Lawinengefahr sei dadurch aber nicht geringer geworden. Ein starker Husten oder Händeklatschen genüge, um einen Schneerutsch auszulösen, so Sprecher der Bergwart.
In Österreich kommen mindestens 17 Menschen durch Schlammlawinen ums Leben.
Im Bundesland Salzburg, bei Tamsweg, wird ein Bauernhaus unter Schlammmassen begraben. Bis zum Abend werden 12 Leichen, darunter derer von 5 Kindern geborgen.
Anmerkung:
Es ist nicht ganz klar, ob sich dieses Unglück nicht schon am Sonntag ereignete. Sollte jemand das genaue Datum wissen, wäre ich über eine Benachrichtigung sehr dankbar.
In Arriach (Kärnten) wird das Haus eines 78jährigen Rentners durch eine Schlammlawine verschüttet, er wird dabei getötet, seine Frau schwer verletzt.
Auch in Döbriach (Kärnten) wird ein Haus von einer Schlammlawine überrollt. Es wird befürchtet das hier 3 oder 4 Personen ums Leben gekommen sind.
Von einem entwurzelten Baum wird ein junger Mann, der mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt ist, in der Steiermark getötet.
Im Stubaital bei Innsbruck sind Urlauber durch bis zu 30 m hohe Schneemassen eingeschlossen. Mehrere Lawinen erreichten hier den Talbereich. Zahlreiche Menschen werden daraufhin aus gefährdeten Häusern evakuiert.
Am Morgen sind nur wenige Alpentransitstrecken geöffnet.
Es sind dieses im Einzelnen: Lötschberg, Simplon, Großer St. Bernhard, sowie zwischen Österreich u. Italien die „Tauernschleuse“, wo die Fahrzeuge vor dem Tauerntunnel auf die Bahn verladen werden.
Ab Mittag können auch Reschenpass, Katschberg u. Radsttäter Tauernpass wieder geöffnet werden.
Die Brennerautobahn wird dagegen voraussichtlich noch bis Freitag geschlossen bleiben.
Auf der Brennerbundesstraße wurde eine „Notspur“ von den Schneemassen geräumt.
Über diese soll zuerst der Verkehr Richtung Norden geleitet werden. Bis zum Abend, so hoffen die Behörden, soll dann der Verkehr in beide Richtungen ermöglicht werden.
Auf der Strecke München-Kiefersfelden-Kufstein-Innsbruck staut sich vor dem Brenner der Verkehr kilometerweit zurück.
Sämtliche Parkplätze an der Inntalautobahn sind überfüllt. Daraufhin werden zahlreiche Lkw vor dem deutsch-österreichischen Grenzübergang bei Kiefersfelden wieder in Richtung Norden zurückgeleitet.
Auf der Südseite des Brenners staut sich der (Lkw-)Verkehr mittlerweile auf einer Länge von 50 Km auf. Auch die Brennerbahnstrecke bleibt weiterhin blockiert.
In der Schweiz berichten die Behörden von 11 Lawinentoten am Wochenende.
8 bis 10 Personen werden noch vermisst die am Lukmanierpaß verschüttet wurden.
Akute Lawinengefahr herrscht vor allem im Gotthardgebiet u. in den Graubündner Alpen.
Zahlreiche Schweizer Alpentäler sind blockiert.
Im gesamten Alpenraum sind zahlreiche Bergbahnen u. Lifte geschlossen worden.
In Italien sind viele Ski-Zentren, besonders die in den Provinzen Sondrino u. Bergamo von der Außenwelt abgeschnitten. Telefon- u. Stromleitungen sind unterbrochen. Auch hier sitzen Tausende von Urlaubern fest.

Sonstiges

Durch die Schneemassen in den Alpen u. die Sperrung zahlreicher Pässe fehlt der Nachschub an Obst u. Gemüse aus Italien.
An der Frankfurter Großmarkthalle sinkt das Angebot des per Lkw herantransportierten Gemüses u. Obst aus Italien von sonst 350 t, auf 55 t ab.
Auch die Anzahl der Eisenbahnwaggons geht von normalerweise 40, auf nun 23 zurück.
In Hamburg wird ein Lastzug mit 6 t Erdbeeren von den Importeuren wie ein Blockadebrecher begrüßt.

Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach

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