Salü Hans - Dieter
Ja, das lägendäre Jahr 1987, da fing eine Unwetterserie in der Schweiz an. Ich erinnere mich gut daran, weil ich ein paar Jahre später in der Schule eine Projektarbeit zum Thema - wen erstaunt es - "Wetter" verfasst habe.
*** Off Topic ***
Dank diesem Projekt arbeitete ich das erste mal intensiv mit einem PC, unter Windows 3.11. Unser damalige Lehrer hatte total 12 solcher PC, einer bei sich auf dem Lehrerpult, vier waren unter Fensterbänken und zwei weitere unter zwei separaten Pulten plaziert, zum arbeiten sassen wir auf dem Boden. Weitere fünf befanden sich in den Wandschränken, dort konnte man zum arbeiten sitzen. Genial war das Ganze gemacht, inkl. Netzwerk, mit den PCs konnte man zwei Laserdrucker ansteuern, je fünf und sieben pro Drucker! Und dies wie erwähnt unter Windows 3.11 im Jahre 1995/1996 unser Lehrer war ein echter PC Freak, damals war er bereits um die 60ig. Alle PC hatte er aus der eigenen Tasche bezahlt, in der Schule war er der einzige, der überhaupt PCs hatte. Nach und nach beschafften sich die Oberstufenlehrer wenigstens einen PC. Im Jahre 1997 begeisterte sich unsere Klasse dafür, gemeinsam mit unserem Lehrer die gesamte Bibliothek des Bünzmattschulhauses Wohlen per Computer zu erfassen. Jedes einzelne der vielen Tausend Bücher wurden von uns erfasst, unter anderem Autor und Titel sowie IBAN, welcher dann zur Generierung von einem Barcode verwendet wurde. Mit den Laserdruckern wurden dann die Barcodes auf Adressetiketten ausgedruckt, welche wir auf die erste Innenseite der Bücher klebten. Der Lehrer erstelle inzwischen für jeden Schüler vom ganzen Schulhaus eine eigene Barcodekarte, mit welcher man berechtigt war, in der Bibliothek Bücher zu beziehen. Das System funktionierte einwandfrei, zuerst wurde die persönliche Karte gescannt, anschliessend die Bücher, welche man ausleihen/zurückbringen wollte.
Auch war dieser Lehrer ein absoluter Technikfreak, er hatte ebenfalls selber eine Komunikationsanlage gebaut, jeder Schlüler erhielt in Leihe einen eigenen Kopfhörer herunterklappbarem mit Mikrofon, welcher auf jedem Schülerpult in die vorhandenen Anschlüsse gesteckt und angeschraubt werden konnte, welche in einem schönen Holzkästchen verbaut waren. Mittels Schalter konnten wir uns untereinander per Mikrofon und Kopfhörer verständigen, konnten aber auch bei entsprechender Schalterstellung jeder nur für sich z.B. laut vor sich her lesen, der Lehrer konnte sich einklinken und zuhören sowie auch gleich mit dem jeweiligen Schüler sprechen.
Dies war der beste Lehrer, den ich je hatte, mit ihm baute auch jeder Schüler eine Art "Discolicht", ein Holzbalken mit 5 Glühbirnen, jeder programierte seinen eigenen Programmablauf mit dem setzen von 0en und 1sen, alle wurden dann zu verschiedenen Programmabläufen zusammengefügt und auf ein EPROM geschrieben. Wir ätzen mit Hilfe von UV-Licht noch die Schablone für die Front, wo Geschwindigkeitsregler sowie ein-/aus Schalter angebracht wurden.
Hach, war das eine schöne Zeit... Laut Telefonbucheintrag macht er heute "Informatik-Beratungen". Ich sollte mal mit ihm Kontakt aufnehmen...
*** Ende Off Topic ***
Diese Arbeit habe ich immer noch, ich erhielt eine 5.5, auf welche ich sehr stolz war und es immer noch bin. Ich sprach in der Arbeit genau diese Unwetter an, dass meiner damaligen (und auch heutigen Ansicht) wir Menschen unseren Teil mitzuverschulden haben, da wir gerade in den Bergregionen immer schwerere Maschinen im Bereich Landwirtschaft oder im Bereich Pistenpräparation einsetzen, welche den Boden so verdichten, dass gefallener Niederschlag immer schwerer versickern kann. Ergo fliesst dieses Wasser ab, füllt die Bäche, diese dann die Strassen und Keller. Die Arbeit war sehr spannend, ich recherchierte in Zeitungen sowie in der Gemeindebibliothek Wohlen, welche damals noch mit dem alten System Bücher auslieh, Buchnummern wurden in eine kleine Kartonkartei der gesteckt, alle dort drin vorhandenen Nummern waren ausgeliehene Bücher, nix Computer.
Tja, und Internet gab es damals für das recherchieren von Berichten ebenfalls noch nicht. Ich beschrieb auch, dass die zunehmende Asphaltierung von jedem kleinen Weg in den Bergen den Effekt von oben erwähnten noch verstärken würde. Viele einfachere "Wanderwege" sind heutzutage zugepflaster, vor 15 Jahren waren dies grösstenteils noch Naturbelassen, wenn es regnete hatte man halt einfach dreckige Schuhe, doch dies darf man den heutigen Touristen anscheinend nicht mehr zumuten-
Wie die Zeit sich wandelt, wie schön ist es, in Erinnerungen zu schwelgen...
Gruss in den Abend
Tobias