Das ist wohl relativ zu sehen. Meine Freundin in Oberhausen meldet 20 cm Schnee, der jetzt schon leicht zu tauen anfängt. Chaos war keins da. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass die Leute da den Schnee nicht gewohnt sind und die meisten nicht mal Winterreifen haben. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel versagen oft schon bei wesentlich geringeren Schneemengen.
Kachelmanns Wetterseite hatte für unsere Gemeinde aber auch wesentlich mehr Schnee angekündigt als dann wirklich gekommen ist.
Chef meldet aus Göttingen heute Nacht keinen Neuschnee, aber geräumt sind in den nördlichen Teilen Deutschlands wohl nur die größeren Straßen, die kleinen sind spiegelglatt. Kollege meldet aus dem Raum Hannover unzählige Unfälle. Anscheinend kommen die da mit dem Räumen nicht nach und Salz haben sie ja auch kaum noch.
Was man als Chaos empfindet, hängt eben davon ab, was man noch bewältigt und wo man überfordert ist. Hier im Kreis sind in der eher warmen, schneearmen Gegen von Edertal und Bad Wildungen 10 cm Neuschnee schlimmer für den Verkehr als im schneereichen Upland 25 cm.
Da die allgemeine Warnerei aber immer schlimmer wird, kann ich daraus wohl nur den Schluss ziehen, dass die Leute immer mehr verweichlichen. Wenn im Januar - 2° als furchtbare Kälte angesehen werden, dann stimmt doch was nicht in der Wahrnehmung.
Der Einzelhandel macht sich doch konkurrenzlos lächerlich, wenn er sich über die Umsatzausfälle beklagt, weil sich die Leute am Samstag nicht in die Städte getraut hätten. Diesen Umsatz kriegen sie schon. Entweder haben die Leute vorher aufgrund der Warnungen gehamstert (haben sich die Kaufleute etwa beschwert, dass sie das Geld schon ein oder zwei Tage früher bekommen haben?) oder es wird diese Woche nachgeholt. Den Leuten wird am Monatsende deshalb sicher nicht das Geld für diesen einen Tag übrig bleiben und gehungert hat deswegen auch keiner in seiner eingeschneiten Wohnung.
Sicher, sogar hier auf dem Dorf habe ich gemerkt, dass deutlich weniger Autos unterwegs waren als sonst. Ich habe das genossen.