Hallo Kerstin
Ein interessanter Bericht vom Innenausbau und toll mit dem Schneebeobachtungsfenster vom Bett aus. Das finde ich richtig cool !
Wie hat es mit dem weiteren Ausbau so geklappt, und wie wohnte es sich in den letzten paar Jahren in der neuen Wohnung ?
Grüße
Martin
Kerstin wrote: Hallo Jachen,
die Wandergesellen gibt es noch, aber die sind erstens selten und zweitens können sie anderswo mehr verdienen als bei mir.
Die Vorteile des Alleinbauens (halt beim Innenausbau, die großen Gewerke haben schon heimische Firmen gemacht) halten sich in Grenzen, wenn man bedenkt, dass Hinz und Kunz zwar nicht helfen, aber bei der Gestaltung kräftig mitreden wollen. (Manchmal muss ich dann schon deutlich sagen, dass die sich um ihre eigenen Häuser kümmern und mich in Ruhe lassen sollen!)
Das mit der Filmerei wird nichts. Meine Kamera könnte das zwar, aber ich weiß gar nicht damit umzugehen und wer sollte die Kamera halten, wenn ich Fliesen verlege oder die Decke streiche? Ich habe sogar irgendwann aufgehört, die Fortschritte zu fotografieren, als Rohbau, Dach und Außenputz fertig waren.
Heute habe ich eine Stunde damit verplempert, die völlig bescheuerte Gebrauchsanleitung für die Kapp- und Gehrungssäge zu studieren und womöglich mit den neu gewonnenen Erkenntnissen die Säge in Betrieb zu nehmen. Das beste ist: Anleitung weg und selber fummeln. Ein Nachbar, der eine ähnliche Säge hat, hat mir dann bestätigt, dass der Laser bei ihm auch nicht funktioniert und sowieso überflüssig ist. Aber den Kerl, der diese Anleitung verbrochen hat, den würde ich gern mal in die Finger kriegen! Und den, der die Teile verpackt hat, gleich mit. Wieso liegt ein Ring-Schraubenschlüssel in der Kiste, wenn die meisten Schrauben Flügelmuttern haben und ich für die restlichen einen Kreuz-Schraubenzieher brauche? Aber die Säge läuft prima, habe damit angefangen, die Fußleisten zurechtzuschneiden und anzubringen. Das macht richtig Spaß mit dem geeigneten Werkzeug. Die Gehrungen waren mir vorher immer ein Graus, jetzt geht das super. Leisten! Leisten! Ich brauche noch mehr Leisten, die alle schräg zu sägen! Obs Zweck hat oder nicht, es ist einfach geil!
Bei den Möbeln, die ich in den letzten zwei Wochen aufgebaut habe, war es dasselbe: Anstatt einer schriftlichen Anleitung liegen da Bilder bei, weil es ja auch Analphabeten gibt. Als erstes sind immer die benötigten Werkzeuge gemalt. Hammer, Schraubenzieher, und eben zwei Männlein. Ich habe nicht mal ein Männlein, geschweige denn zwei. (Mit Männlein würde ich mich aber auch sowieso nie zufriedengeben!) Eine Viertelstunde dauert es vom Kartonaufschneiden bis das Regal steht und ich anfange, da was reinzuräumen. Wozu also die zwei Männlein? Ausnahme waren die Schwerlastregale für die Werkstatt. Da kam ich allein nicht klar. Ein Bekannter hat letztens geholfen und wir hatten zu zweit noch unsere Last, bis die standen. Es fehlten Teile und die vorhandenen mussten wir erst mal unplanmäßig Stück für Stück nacharbeiten, bis sie gebrauchsfertig waren. Auch da würde ich die Packer gern mal am Kragen packen!
Aber es macht schon Spaß, im Haus zu sein, besonders, wenn die Sonne reinscheint. Wenn die Fenster offen sind, höre ich die Küken in Nachbars Hühnerhof piepsen. Ich bin gespannt darauf, wie sich das im Schlafzimmer macht, wenn der Mond durch das putzige kleine Fensterchen scheint, das ich unbedingt in der Südwestwand haben wollte. Der Architekt mochte das nicht leiden, wollte mir ein schräges Dachfenster übers Bett verpassen. Nee, bloß das nicht! Ohne dieses Fensterchen hätte das ganze Haus nicht halb so viel Charme. Und dann kann ich im Winter vom Bett aus die Schneeflocken sehen ....