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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 09:09 #134659

  • Markus Brotschi
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Am Weekend wurde hier in der Schweizer Tagesschau grossblumig und mit einem nicht kurzen Beitrag von den 24h - Ladenöffnungszeiten in Berlin berichtet.

Hat sich in Deutschland eingentlich kein Aufschrei durchs Land gepflügt bei solchem Schwachsinn? (sorry).

Die Milchbüchleinrechnung kann sich ja jeder selber machen. Familie Germany hat nicht mehr Geld zum Ausgeben, sie gibt es einfach zu anderen Tageszeiten aus. Im Laden aber steigen die Fixkosten, da entweder Überstunden gescheffelt werden müssen, oder mehr Personal angestellt wird.

Kommt dazu, dass Berlin offenbar hoch verschuldet ist. Aber irgendwie passt das dazu (wie in der Schweiz): Je grösser das Loch in der Kasse, desto grösser wird die Kelle, mit der man anrichtet....

Bei gewissen News-Meldungen frage ich mich oftmals, ob ich im falschen Film sitze....

Was meint ihr zu den 24h-Oeffnungszeiten? Ist Einkaufen wirklich der letzte Lebensinhalt, den wir noch haben?

Kusi

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 12:10 #134673

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Hallo Markus.

Bei uns in Hessen ist das LSG auch so gut wie gefallen. Hier in der Gegend hat der erste Einkausladen (Kaufland) bis 22.00 Uhr geöffnet, weitere wollen nachziehen. Naja, wenn sie meinen, bringen wird es eh nichts aus steigenden Personalkosten.
Ein Aufschrei oder Protest hat man nicht vernommen. In Berlin wurde sogar in den Geschäften gefeiert. Allerdings haben sich auch dort viele eine Frist gesetzt. Entweder es lohnt oder nicht. Dann wird wieder um 20.00 zu gemacht.
Ich sehe das recht gelassen. Bringen wird es eh nichts, zumindest hier. Blöd ist es nur für die Mitarbeiter. Aber die müssen GSD ja auch nicht für um sonst arbeiten.

Viele Grüße,
Philipp

PS: Ob einkaufen oder Kanu fahren, die dicken Geizhälze wollen einfach mehr Kohle scheffeln. Das ist es.

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 18:20 #134687

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Also, ich gehöre jedenfalls nicht zu der Sorte Weiber, die nachts mehr Geld haben als am Tage.

Der Aufschrei fand schon statt, von Seiten der Gewerkschaft und der Kirche. Die Medien haben das aber ziemlich unterdrückt.

Das Ende vom Lied wird sein, daß noch mehr kleine Fachgeschäfte zumachen müssen und die großen Billigketten den Umsatz mitnehmen. Neue Arbeitsplätze wird es nicht geben, eher werden aus festen Ganztagsstellen mehrere 400-€-Jobs. Beratung durch Fachpersonal? Hihi, wie denn, wenn da nur noch Ungelernte und Schüler im Laden sind, die gerade mal die Kasse bedienen können. Ein auf die Kundschaft zugeschnittener gezielter Wareneinkauf wird ja auch schon lange nicht mehr gemacht, die Zentrale teilt asiatische Massenware zu. Wer nicht in die Mini-Größen reinpaßt, hat eben Pech gehabt.

Ich verabscheue das Einkaufen mittlerweile. Statt Menschen nur noch für alles und jedes ein Automat, mit dessen Bedienung ich mich erst einmal vertraut machen muß. Ja, gehe ich denn in den Laden, um da zu bedienen (die Automaten) und auch noch zu bezahlen? Früher wurde ich bedient und das Guten Tag und Auf Wiedersehen kam nicht vom Band.

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 19:12 #134688

  • ALEX
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Einerseits finde ich es klasse, dass ich nun auch nach Feierabend einkaufen
gehen kann, andererseits besteht landläufig die Meinung, dass hierdurch die
kleinen existensbedrohten Läden, falls sie es noch gibt, Wettbewerbsnachteile
haben.

Zudem werden sich die höheren Lohn-, und Stromkosten auf die Preise aus-
wirken, was hierdurch Vorteile für den Sektor Onlineshopping bringt, also
zum Bumerang wird?


Wenn ich nur von mir ausginge, wär´s mir Recht, wenn die Läden aufmachen
könnten wann sie wollen. Das regelt sich alles von selbst und einige erwerbslose Menschen
mehr könnten wieder arbeiten.

Hier in Rheinland-Pfalz wurden wieder halbe Sachen gemacht:

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 22:16 #134702

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Hi Alex.

Von mir aus könnte das LSG fallen, nur der Sonntag sollte dann ohne Ausnahme geschlossen bleiben.
Kleine Läden werden davon wohl weder positiv, noch verstärkt negativ beeinflussen. Das Bier und die Cola die ich dann vielleicht spontan mal einkaufe um 22.30 Uhr hätte ich am nächsten Tag eh nicht im Tante Emma Laden gekauft. Auch nach einen harten Arbeitstag bleibt man nicht extra länger auf um einkaufen zu können.
Die erwähnten Kosten müssen sich auf die Preise auswirken. Die Leute, außer die Mitarbeiter haben ja nicht mehr Geld durch die längeren Arbeitszeiten und ich sehe auch kein einziges Argument das aus Ganztagsstellen 400€ Jobs werden. Eher die Chance auf zusätzliche Arbeitsplätze. Denn irgendwer muss dann ja auch nachts/am Abend an der Kasse stehen, beraten, Regale nachfüllen etc.

Am Ende regelt der Markt was passiert. Also weg mit dem LSG.

Gute Nacht-

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 22:27 #134705

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Was ist in diesem Falle der Markt?


Ich meine: Der Markt sind in diesem Falle die "Teppichetage" der Verkaufstempel.

Und der "Markt" diktiert/beeinflusst hier den Kunden.

Grüsse

Kusi

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 22:37 #134708

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Sorry, was meinst du damit genau?

Der Markt sind in diesem Falle die "Teppichetage" der Verkaufstempel.

Ansonsten: Wenn die Leute meinen, sie müssten ab sofort alles im großen Einkaufsladen und immer nach 20.00 Uhr erledigen, sollen sie. Aber ob es wirklich so kommt. Ich meine im Moment nein.

Grüße
Phil

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 22:45 #134710

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Die Teppichetage der Verkaufstempel sind die Tage, an denen die
Verkaufstempel Teppiche verkaufen, um die Kunden anzulocken,
Teppichetage eben.

Und wenn die leer sind, werden Stempel verkauft
, Verkaufstempel eben.

Ist doch ganz easy, was der Kusi uns da sagen will. 8)

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 22:47 #134712

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Berlin - schöne neue Welt? 05 Dec 2006 22:49 #134714

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Kam doch gestern erst auf Pro7. ;-)

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Berlin - schöne neue Welt? 06 Dec 2006 19:25 #134750

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Zum Thema LSG könnte man stundenlang diskutieren: Ob es den Kunden oder den Geschäften irgendwelche Vorteile bringt.

Muss sagen, dass ich auch im Einzelhandel arbeite. In unserem Supermarkt gelten bislang die Öffnungszeiten von 8-20Uhr.
n PB machen derzeit nur der Südring (großes "Kaufhaus" mit Mediamarkt, Aldi und diverse kleinere Geschäfte) und Kaufland bis 22Uhr auf.
Meiner Meinung nach bringen die längeren Öffnungszeiten nicht mehr Geld in die Kasse.
Das redlich ersparte Geld welches man so oder so schon regelmäßig für das tägliche Wohlbefinden ausgibt, opfert man dann nicht noch für mehr Tagesbedarfsartikel.

Einmal ausgegebenes Geld ist für den Verbraucher für immer dahin.
Einerseits wollen die Leute soviel wie es nur geht verdienen, wollen aber auf der anderen Seite so wenig wie möglich ausgeben. Vor allem im Lebensmittelhandel ist der Preiskampf so gigantisch, das nur dieser zählt. Koste es was es wolle. Je weniger Geld für Produkte ausgegeben wird, je mehr geht das an die Substanz der einzelnen Mitarbeiter, um ganz genau zu sein, auf Kosten der Arbeitsplätze.
Auch unsere Kette ging es um den Kragen. Viele Arbeitsplätze wurden betriebsbedingt abgebaut, obwohl die vorangegangenen Ergebnisse allgemein positiv waren und sich dementsprechend entwickelt hatten. Seitdem wir nicht mehr an der Börse sind, kann sich die Öffentlichkeit die Ergebnisse nicht mehr anschauen. Lag wohl auch an der Fusion mit der größten Lebensmittelkette in Deutschland. Ob das nun wirklich vollends gerechtfertigt ist sei dahingestellt. Meiner Meinung nach nicht.

Früher hatten die Geschäfte viel kürzere Öffnungszeiten und keiner hat geklagt die Zeit würde für den Einkauf nich reichen. Da hat man nicht spontan gekauft, sondern nach Plan. Damals gab es noch vermehrt bestimmte Tage an denen es nur das eine Gericht zu Mittag aufgetischt wurde. Heutzutage wird der Verbraucher von einer solch hohen Anzahl Fertiggerichte erschlagen, dass eine Entscheidung erst spontan vor dem Regal gefällt werden kann.

Und wie Kerstin erwähnte möchte der Kunde keine Automaten bedienen. Das merkt man schon bei den Pfandautomaten. Sobald es Probleme gibt, und das ist zu 99% ein voller Automat, klagen diese gleich das der Automat irgendetwas kaputt ist.
Vor allem "ältere" Kunden schätzen noch die Beratung und den Kontakt mit dem Verkäufer. Gerade in so einer Beziehung werden im Kopf die Schalter gelegt ob man den Laden nun mag oder nicht. Denn wenn einer schlecht beraten wurde spricht sich das schneller und intensiver im Bekanntenkreis rum als ein gutes Beratungsgespräch.

Gerade dann wenn sich der Kunde darüber freut, gut beraten und bedient worden zu sein, ist die Chance den Kunden im Laden wiederzusehen riesengroß. Ebenso freut sich der Verkäufer, wenn er einen zufriedenen Kunden mit dessen befriedigten Wünschen und Bedürfnissen nach Hause gehen sieht.

Die Psyche ist der große Einkaufstreiber, nicht das rationale Denken.


MfG
MSE29

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Berlin - schöne neue Welt? 06 Dec 2006 20:41 #134754

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Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich war selber einige Jahre im Einzelhandel tätig, aber heute würde mir das keinen Spaß mehr machen. Ein gutes Beratungsgespräch, bei dem man dem Kunden eine qualitativ hochwertige Ware geben kann, die auch seinen Bedürfnissen entspricht, das macht Spaß und man freut sich auf den nächsten Besuch des Kunden.

Aber heute geht es meist nur noch ums Kassieren und die Waren irgendwie ins Regal knallen. Und das demnächst auch noch die halbe oder gar ganze Nacht, ne danke. Wer kommt denn nachts in ein Geschäft? Wie hoch wird der Anteil der Kunden sein, die eine Pistole bei sich haben und sie dem Kassierer unter die Nase halten? Bei Tankstellen gibt es teilweise schon die schußsicheren Glaskästen, wo der Kassierer drin sitzt. Das auch für den Tante-Emma-Laden?

Und außerdem: Schon die bisher möglichen Öfnnungszeiten wurden bei weitem ausgenutzt, weil es nicht lohnte. Es ärgert mich kolossal, wenn viele Geschäfte erst kurz vor Mittag aufmachen, etwa um 10 Uhr. Wenn ich was zu besorgen habe, mache ich das am liebsten morgens, damit ich den Rest eines freien Tages für sinnvollere Dinge nutzen kann. Abends bin ich froh, wenn ich die Tür dann zumachen kann und nicht mehr raus muß.

Was soll ich denn dann durch die Läden zuckeln? Ich kann doch nicht mehr essen und brauche deswegen auch nicht noch abends Brot kaufen. Schon jetzt habe ich einen ganzen Stapel Bücher da liegen, für die ich gern mal Zeit hätte. Da werde ich doch nicht auch noch in der Nacht losrennen und noch mehr Bücher kaufen usw. Klamotten kaufe ich weiter aus einem bestimmten Katalog, weil ich da gute Qualität in meiner Größe kriege. Was hierzulande in den Läden liegt, ist eher für magersüchtige Teenies, da kann ich zu keiner Zeit was mit anfangen. Ich werde auch nicht plötzlich anfangen, Windeln oder Gebißreiniger zu kaufen, nur weil es das jetzt auch in der Nacht angeboten wird.

Mal ganz ehrlich: Ich bin durchaus in der Lage, mir einen Einkaufszettel zu schreiben und planvoll einzukaufen. Meist mache ich meine Einkäufe auf dem Heimweg von der Arbeit, wenn ich sowieso durch Sachsenhausen fahre und an den Läden vorbeikomme. So kostet mich das keinen zusätzlichen Sprit. Ist ja schließlich auch ein Argument bei den Preisen heutzutage.

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