Die von Kurt erwähnten Winter 93/95 sowie 00/01 gehörten zu den BESTEN in Scuol.
Na gut, 00/01 war zwischenzeitlich im Dezember aufgrund der extremen Südhoch-Wärme am Südhang übel dran.
Ich erinnere an die Antholzer Wasser-Biathlon-Festspiele ( damals Ersatzort für Hochfilzen/Aut, das eigentlich immer Start-Ort ist für die Biathleten ).
Aber 93 / 94 ...jessas.
Da lagen in Scuol Wiehnachten-Silvester sicherlich 60 - 80 cm Schnee im Tal !!!
Da gab es einmal über Nacht fast 20-30 cm Schnee glaube ich, was für Scuol viel ist.
Das war damals wirklich perfekt. Habe zuletzt nochmal ein Viedo gesehen.
Da war der perfekte Postkarten-Werbetag:
Absolut dick und tief verschneit mit guten 70 cm im Dorf, ganz weiße Bäume und Sträucher ( nach Neuschnee eben ) und dazu dann nahezu wolkenloser Himmel und Sonne...
Wenn ich wählen könnte, würde ich DAS wieder wählen...
00/01 war auch nett. Ausgeprägtes Süd-Jahr besonders mit massiven Schneefällen Mitte-Ende November 2000.
Ähnlich wie herbst 2002. Da waren die NS im Süden allerdings noch extremer. Ich erinnere an 400 l7m² in Locarno in wenigen Tagen und rund 400 cm Schnee im Tessin im November.
Ich glaube, dass man schwerlich von "zu kalten" oder zu "trockenen" , "zu nassen" oder zu "warmen" Wintern in den Alpen sprechen kann.
Klar, wenn es sehr kalt ist, dann gibt es in der Regel weniger NS.
Für ergiebige NS können physikalisch die Temperaturen nicht stark unter 0 Grad liegen.
Die extremsten NS fallen fast immer bei Werten um 0 Grad oder knapp darunter.
Aber man muss die ALpen durchaus trennen!
So kann der Osten Österreichs durch östliche Einflüsse kalt und trocken sein, in den Westalpen ist, über den gesamten Winter aber, nass-warmes Wetter dominant.
Im Winter 2001 war es im Dezember in vielen Teilen Deutschlands und der Nordalpen sehr kalt UND es gab viel Schnee, in den zentralen und südlichen Alpen war es nur kalt, aber sehr trocken. Der Winter 2000/2001 war, ebenso wie im Bereich der südlichen und zentralen Alpen sehr schneereich und mäßig mild, in den nördlichen Alpen sehr schneearm und warm, zw. feucht-warm, bedingt durch Föhn.
Der Föhn ist eine bei der Beurteilung sehr zu gewichtende Komponente.
Den bei ausgeprägten Südjahren kommt es durch NS-Abkühlung in den Staugebieten am Südhang zu nur mäßig warmen Temperaturen, während es in Altdorf, Vaduz oder Salzburg zu Temperaturen von 15 bis 20 Grad kommen kann.
Es ist faszinierend, dass eigentlich schwer von "einem" schlechten Winter in den Alpen gesprochen werden kann.
Die Alpen sind so groß...es gibt eigentlich immer Regionen, die genug Schnee haben wenn der Großteil über Schneedürre klagt oder wo es kalt genug für Schneekanonen ist, während die anderen über wäre und regen klagen.
Gruss