Hallo,
deine Ironie kannst du dir sparen, denn wenn es hier noch nicht einmal erlaubt ist, einen wissenschaftlich üblichen Begriff wie "mehrdimensional" (alles andere habe ich nie gesagt) zu verwenden, ohne dass manch einer monate- oder jahrelang geradezu fasziniert davon ist, dann tut es mir leid!
Außerdem habe nicht ich, sondern SCHÖNWIESE et al. in der neulich zitierten Arbeit ganz klar nachgewiesen, dass der von dir immer wieder propagierte Zusammenhang (sprich: die statistische Korrelation) zwischen Sonnenaktivität und Temperatur in Mitteleuropa verschwindend gering ist. Das gilt insbesondere für die letzten Jahrzehnte!
Auch deine Aussage hinsichtlich des "sechsten Monats, der normal oder zu kalt ausfällt" ist - wie schon mehrfach gesagt - für den überwiegenden Teil Mitteleuropas so nicht zutreffend. Und selbst wenn es so wäre, sollte man in jedem Fall die genaue Ausprägung der negativen Abweichungen berücksichtigen, die im Winter 2005/2006 mit rund 1K nicht wirklich als besonders stark bezeichnet werden können. Betrachtet man Mitteleuropa insgesamt, so lagen November und Dezember genau im Durchschnitt, Januar bis März waren in der Tat zu kalt. Und die Entwicklung im April ist völlig offen, wenn man bedenkt, dass die Modelle vor zwei Tagen noch ein ganz anderes Szenario zeigten.
Deshalb halte ich Aussagen wie "der sechste Monat zu kalt oder normal" für wenig hilfreich, wenn es um eine angemessene Bewertung der Witterung geht, denn man muss schon genauer hinschauen, Temperaturabweichungen genau quantifizieren, regionale Besonderheiten entsprechend einordnen, etc...
Gruß
Markus