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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 16:53 #134314

  • Georg P
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Hallo, Kurt,

Rossby-Wellen laufen rund um die Erde gleichsam an der Grenze der kalten Luft der hohen Breiten zur warmen Luft der niederen Breiten. Diese Grenze und damit die Rossby-Wellen mäandriert mehr oder weniger stark. Die 500 hPa-Karten der Nordhemisphäre zeigen meines Erachtens am besten, wie stark oder eben nicht stark gerade die Rossby-Wellen mäandrieren und auch, wie viele und wie hohe/tiefe "Wellenberge" und "Wellentäler" gerade rund um den Erdball laufen. In den Wellenbergen wird warme Luft weit nach Norden transportiert, in den Wellentälern kalte Luft nach Süden.

Philipps gepostete Karten zeigen, dass aktuell offenbar eine eher geringe Mäandrierneigung besteht (was aber andererseits möglicherweise heißt, dass die Rossby-Wellen für Störungen anfälliger sind).

Laienhaft wie immer, meine Ausführungen, aber ich hoffe, dass ich nicht meilenweit danebenliege. Wenn doch, ich bin lernbegierig und habe ein weit offenes Ohr für Kritik.

Gruß

Georg P

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 17:30 #134315

  • Gewitterfreund
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Génau, Zustimmung.


Vielleicht 10% der Menschen machen sich wirklich Gedanken und halten
die Menschheit für den Hauptschuldigen an der Erwärmung.
Weitere 10% gehen von natürlichen Ursachen für die Erwärmung aus.

Den restlichen 80% ist's schlichtweg piepegal was mit unseren Klima passiert. (solange sie nicht selbst beroffen sind).

Allen voran unsere stehts fröhlichen gute Laune Leute vom Radio.

Vorhin sagte wieder so eine Tussi sinngemäß. " bevor es morgen wieder
so einen kuschligen Herbsttag gibt, müssen wir erst die grausig kalte Nacht überstehen. Zieh'n sie sich warm an, es wird eisig. Die Temperaturen fallen auf 7 bis 4!°."


Die 4° sagte sie mit einen Tonfall als würde sie minus 40 ankündigen. X(

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 19:06 #134319

  • kurt aus oberdorf bl
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Hallo Georg P.

Vielen Dank für deine Aufklärung. Ich glaube, du liegst mit deinen Erklärungen der Rossby-Wellen durchaus richtig, da gut nachvollziehbar.

Was jetzt die Interpretation von Philipps geposteten Karten anbelangt, reime ich mir mal folgendes zusammen:

Wenn die Temperaturunterschiede zwischen Aequator und Polen noch grösser werden, beginnt bekanntlich der Jetstream zu mäandrieren, d.h. er bildet Schlingen. Eine Schlinge nach Norden bedeutet, dass sich südlich davon ein Hochdruckgebiet befindet. Ist die Schlinge nach Süden ausgerichtet, dann liegt nördlich davon ein Tiefdruckgebiet. Die Gesamtheit dieser Schlingen nennt man Rossbywellen und zieht sich als Band um die ganze Erde. Kalte Luft von den Polen und warme Tropikluift vom Aequator verwirbeln sich Im Bereich der Polarfront und tragen zum unruhigen Wetterablauf in unseren Breiten bei.

Was hat es aber auf sich, wenn - wie im Falle der in Frage stehenden Karten der Nordhemisphäre - das Mäandrieren der Rossbywellen nur schwach ausgeprägt ist? Bedeutet das, dass die Temperaturgegensätze nicht so gross sind, weil weniger Kaltluft nach Süden fliesst? Sind auf den Karten lange Wellen in geringer Zahl zu sehen, was darauf schliessen lässt, dass sich die Wetterlage nicht so schnell ändern wird (relativ wenig Bewegung)?

Eine etwas abenteuerliche Interpretation eines absoluten Laien und daher sicher mit Fehlern behaftet. Aber wir sind ja schliesslich auch da, um zu lernen.........

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 19:47 #134323

  • Georg P
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Hallo, Kurt,

die Interpretation solcher Karten und der Wellen fällt mir als Nicht-Meteorologen sehr, sehr schwer. Ich will hier nur wiedergeben, was ich mir halt so angelesen habe.

Wenn die Höhenströmung (Jetstream) sehr zonal (also quasi breitenkreisparallel) angelegt ist, weist das darauf hin, dass die Frontalzone (eben die Luftmassengrenze kalt/warm) ziemlich ungestört ist, also kaum Mäander bildet. Es heißt, dass das die Entstehung von Sturm- und Orkantiefs begünstige (in der Tat haben wir es in diesen Tagen viel mit solchen Tiefs zu tun, die so platziert sind, dass wir immer die Vorderseiten-Warmluft abbekommen).

Ist die Höhenströmung meridional (gekoppelt an die Rossby-Wellen; wobei ich hier im Dunklen tappe, was den genauen Zusammenhang zwischen Rossby-Wellen und Jetstream angeht) - nochmals beginnen:
Ist die Höhenströmung also meridional, das heißt, dass große Wellenberge und -täler überwiegen, dann wird polare Luft sehr weit in den Süden, subtropische Luft sehr weit in den Norden transportiert.

Über die Konsequenzen des Verlaufs der Frontalzone heißt es: Eine eher zonale Frontalzone bringt durchschnittliche Winter (Sommer), eine eher meridionale Frontalzone strenge Winter (heiße Sommer).

Warum, ist mir auch kaum in Ansätzen klar. Liegen wir im Winter in einem großen Wellental (also einer "Südwärts-Ausstulpung") der Frontalzone, dann kommt großräumig kalte Luft zu uns. Was aber, wenn wir im Winter in einem großen Wellenberg liegen, also einem Hochdruck-Keil? Dann müssten wir doch milde Süd-Luft abbekommen - nix mit strengem Winter. Das widerspräche doch dann dem, was man (siehe Absatz davor) über die Konsequenzen einer eher meridionalen Frontalzone so sagt.

Womöglich liegt es an der Fortpflanzungsgeschwindigkeit dieser Wellenberge/-täler, die vielleicht wiederum abhängig ist von der Land-Wasser-Verteilung, dass meridional gleichbedeutend ist mit strengen Wintern/heißen Sommern.

Naja, schwierig scheint´s jedenfalls zu sein.

Gruß aus dem fast frühlingshaft anmutenden und sogar so riechenden Innsbruck

Georg P

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 19:52 #134324

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Es sieht momentan sehr "geordnet" aus, das ist Richtig, aber die Hoffnung würde deshalb nicht begraben. Reden wir einfach noch mal im Januar darüber. Dann kann man zumindest schon mal 1/3 resümieren :)

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 20:54 #134326

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Hallo Georg.

Ich bin da auch kein Experte, aber du hast recht. Die 500hPa Karte ist besonders von September bis Mai sehr gut geeignet um die Situation der GWL zu betrachten.

Es war von mir etwas unglücklich nur eine Karte zu posten, aktuell sieht man in der Karte eine Wellenanzahl von 4. Bei einer Wellenzahl von weniger als 4 gilt: Diese Wellenzahl begünstigt eine retrograde Verlagerung oder stationäre Lage der Druckgebilde, die vor allem in diesem Winter ja häufige Ursachen der kalten Witterung (retrograder Rücken "Höhenhoch" -> Polarwirbelsplit -> Verlagerung niedrigen Gepotentials nach Skandinavien bzw Osteuropa).

Je höher die Wellenanzahl, desto schneller bewegen sich die Druckgebilde und die Chancen auf eine echte Westlage steigen.

Viele Grüße,
hilipp

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 21:08 #134327

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...stabiler. Aber gut ist das allemal nicht. Vergiss bitte nicht, dass wir (zumindest im Süden) immer in der Nähe eines Hochs sind und die Niederschläge fehlen. Eine echte Westströmung wäre doch mal ein Anfang, doch was wir sehen ist zu nördlich. Im Moment können wir nur auf den Klick hoffen, wie 15.11.2006, Mitte Januar 1976, Ende Januar 1975, Ende Dezember 1984, Januar 2002 etc.

Gruss Andreas

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 21:20 #134328

  • Philipp aus Alraft
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Hi Kurt.

Die Rosbywellen zeigen einfach sehr deutlich, wie viel Action gerade in der Atmosphäre herrscht. Wenn das Mäandrieren nur schwach ausgeprägt ist, dann kann die gerade herrschende GWL sich als sehr stabil erweisen. Das bedeutet dann u.a. auch das es "irgendwo hängt" und die Temperaturunterschiede, wovon Tiefs ja leben, gering sind. Stichwort "Major Warming" = Erwärmung der oberen Atmosphäre, was oft zu einem Polarwirbelsplit führt.

Zu Georg und zur Wirkung: Wie gesagt: Geringe Wellenanzahl: Druckgebilde liegen stationär, begünstigt retrograde Verlagerung der Druckgebilde. Da über dem Kontinent und mit jedem KM weiter nach Osten, der Hochdruck überwiegt, ist er es, der gen Westen wandern kann. Natürlich gehört auch ein kleines Stück Glück dazu, dass die arktischen Kaltluftgebiete, die sich bei einem Split ja teilen, nicht zu ungünstig liegen. Aber wenn das Hoch nach Westen wandert, zieht es seine östliche Kaltluft oft mit.

Auch eine negative NAO deutet auf eine gerige Wellenzahl hin.

Solangsam geht jetzt aber auch mir das Latein aus ;)

Beste Grüße,
Philipp

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 27 Nov 2006 21:29 #134329

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N'Abend Andreas.

Ich bin leider kein Experte, aber eine Wellenanzahl von 1 oder 0 (= richtig zonal) würde "glatte" Temperaturunterschiede bedeuten und den Wind einfach von West nach Ost wegen lassen. Wie aber von Georg gesagt: Fördert die Entwicklung von Sturm-Orkantiefs.

Allerdings musst du darauf achten: Zonale Strömung bei uns: Westwetter, oft länger anhaltend. Da liegst du immer noch richtig. Aber der Atlantik allein macht ja nicht das Wetter in der N-Hemisphäre mit all seinen Auswirkungen.

Grüße,
Philipp

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Ich glaube - Das wird nicht's mehr 28 Nov 2006 13:51 #134354

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...das ein Hauptproblem ein nach Norden verschobenes Azorenhoch werden könnte. Wäre die Westströmung 1000 km südlicher, sähe die Witterung ganz unterschiedlich aus. So wie momentan, verläuft die Westströmung nördlich von uns, als wäre es die normalste Sache....

Gruss Andreas

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