Ein Sturm nach den anderen, was will man mehr?
Ich mag solche dauermilden und stürmischen Winter überhaupt nicht. Zuviele habe ich nach meinen wunderbaren Kindheitswintern der Achtziger erlebt, zuviele haben mich enttäuscht und ernüchtert, weil - im Gegensatz zum höheren Bergland - solche Winter hier fast immer so gut wie schneelos endeten. Dabei ist dieser Winter sogar noch extremer als die bisher erlebten Mildwinter. 1989/90 und 1994/95 hatten jeweils nach Weihnachten und zu Jahresbeginn kurze Dauerfrosphasen (1989 auch Ende November/Anfang Dezember, 1995 sogar kurz mit Schnee). Das fehlt 2006/07 hier völlig. Das bißchen Hochdruck mit Stratus und leichtem Nachtfrost um Weihnachten herum verdient eher das Prädikat spätherbstlich.
Im Herbst mag ich Stürme, auch im Frühjahr darf es nochmal zur Sache gehen. Aber im Winter? Das ist die einzige Jahreszeit, die die Welt einmal völlig verzaubern kann, wenn alles in samtiges Weiß gehüllt wird, der Schall so wohlig gedämpft erscheint. Das muß nicht immer wochenlang bei strengem Dauerfrost sein, was in Offenbach tatsächlich nicht alltäglich ist. Aber ein paar Tage am Stück geschlossene Schneedecke bei leichtem Dauerfrost waren einst auch hier nicht ungewöhnlich... Die fast oder gar völlig schneelosen Winter gibt es in dieser Häufung erst seit 1987/88. Aktivität in der Atmosphäre ist ja ganzt nett, aber muß das ausgerechnet den ganzen Winter lang geschehen?
Viele Grüße
Christian
P.S.: Nicht ohne Grund gibt es in letzter Zeit nur wenig Beiträge von mir zum Wetter, erst recht keine positiven. Und ich scheine nicht der einzige zu sein. Genieße Du Deinen Mildwinter, ich melde mich wieder, wenn es doch noch Winter werden sollte (was mit jedem weiteren Tag immer schwieriger werden dürfte), ein imposantes Ereignis stattfinden sollte oder eben, wenn der Frühling nachhaltig Einzug hält und andere Wetterphänomene allmählich wieder an Interesse gewinnen.