Hallo Fabile
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du Dich sicher noch erinnern kannst, wie Du damals in der Schule von den Lehrkräften auch mit Nachdruck auf "die Endzeit" vorbereitet worden bist. Wir sind ja nur 3 Jahre auseinander.
Damals - alle in der ganzen Geschichte mitten drin steckend - wurde man gesteinigt, wenn man nicht an jeder Ecke bereits den Tod lauern sah, wenn nicht jeder Baum und Strauch potenziell schon tot war. Man hatte gefälligst in jeder abgefallenen Tannennadel schon das globale Waldsterben zu sehen!
Und heute? Ist es heute anders?
Die Medien haben eine noch viel grössere Macht. Man klickt heute ein bisschen im Internet rum und hat die Infos sogar noch früher, als wenn man am Abend die Nachtichten guckt. Aus einer Winter-Naturlaune wird der globale Hitzewinter gemacht. Damit will ich sagen; Wir sind heute innert weniger Sekunden über den hinterletzten Winkel der Erde informiert. Sei es, wenn in Hinterzarten eine Rüfe die runtergeht oder im Tirol eine Lawine oder in den USA ein Blizzard oder in Indien ein überstarker Monsun - we are informed just in time. Alles innert Sekunden in unserer guten Stube - oder eben auf dem PC im Bürozimmer. Wir haben das Gefühl, wir würden von Katastrophen nur so überrollt. Ist aber gar nicht so, wir haben einfach mehr Infos.
Genauso ists doch mit der Klimaveränderung. Wer diese (wie ich) heute zu relativieren versucht, hat schon fast den Strang um den Hals. Ein falsches Wort, und der Schemel unter den Füssen ist auch gleich weg und da baumelt man dann - am Strang der Wissenschaft. Ein Zweifler weniger! Hoch leben die Modelle und die Cray-Rechner....
Fast wöchentlich werde ich angerufen von irgendwelchen Medien, welche von mir hören wollen, wie ach so "noch nie dagewesen" doch dieser Winter nun sei, dass er die erste Stufe zur morgen schon vor der Türe stehenden Klimaapokalypse sein soll. Die Enttäuschung ist dann jeweilen gross, wenn man das in einem etwas grösseren Rahmen umschreibt und veranschaulicht, dass das eben nicht so ist. Die grosse Story ist geplatzt - und der Brotschi ist ein saumässiger Spielverderber!
Ich bin mir das gewohnt, Fabile. Habe dabei kein Problem, wenn ich beschossen werde. Aber wer schiesst, sollte nur scharf schiessen, wenn er in sicherer Stellung steht. In Deinem Beitrag oben ballerst du ganz schön scharf - nicht? Ist Dein Schützengraben sicher?
Ich schiess jetzt nämlich zurück.
Hast Du dir schon mal überlegt, das ICH eigentlich der sein sollte, der hier die grünen Sprüche klopft? Stattdessen bist Du es doch, der von 3 bis 10 Grad Erwärmung spricht. Du sorgst Dich doch in manchem Deiner Beiträge um Deine Kids, welche später keine Ressourcen mehr hätten. Du rufst zur Mässigung auf, zum sparsamen Umgang mit dem Vorhandenen usw.
Nix gegen das alles - ich versteh Dich sogar. Aber mein Verständnis hört dort auf, wo Du diejenigen, welche dann WIRKLICH real etwas tun unter Beschuss nimmst. Wenn solche, die viel Geld für Umbau, Renovation und Isolation ausgeben plötzlich in "Minergie-Höhlen" wohnen. Wenn jemand, der eine teure Wärmepumpe installiert statt die rund 50% günstigere Oel-Dreckschleuder dann zum "Energie-Mönch" wird. Und wenn jemand, der der allgemeinen Landflucht entgegenwirken will und mitsamt den Firmen in etwas strukturschwächere Gegenden zieht, bei Dir den Eindruck erweckt, als würde er sich zurückziehen und mit der Welt abschliessen.
Da bleibt mir der Mund offen!
Aber ich will mich hier nicht wirklich streiten mit Dir, denn es gibt ganz andere Sachen, die wir zu bewältigen haben, nämlich solchen Stumpfsinn hier:
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Schnee vom Großglockner soll Streif retten
Um jeden Preis wollen die Weltcup-Veranstalter die Herren-Abfahrt in Kitzbühel (Tirol) retten. Mit Tiefladern und Hubschraubern wird jetzt Schnee vom Großglockner auf die Streif gebracht.
4.000 Kubikmeter Schnee werden von der Großglockner Hochalpenstraße mit 60 geländegängigen Lastwägen ins Tal gekarrt.
Anschließend wird der Schnee auf größere Lastwägen umgeladen, nach Kitzbühel transportiert und am Montag in Transportnetzen von vier Hubschraubern direkt auf die Piste der Streif geflogen.
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Oder so wie heute, wenn publik wird, dass am Lauberhorn offenbar tonnenweise Dünger (!) in den Schnee gemischt wird, um den Gefrierpunkt des Schnee-Dünger-Gemisches zu erhöhen, damit die Piste griffiger wird. Und zwar gleich tonnenweise! So viel, dass ein normaler Bauer, der dasselbe auf seinen Feldern machen würde, wohl gleich mal ein paar Monate hinter Gitter müsste.
Sport heiligt die Mittel...... nicht?
Fabile, dort musst Du rufen und mahnen und scharf schiessen! Bei mir trittst Du nur offenen Türen ein - auch wenn meine Meinung zum Thema Klimawandel das eben nicht erahnen lassen würde.
Hoffe, habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt.
Grüsse zu Dir
Kusi
