Hallo Andreas,
nicht jeder hat in den Augen unserer nach wie vor von vielen Vorurteilen geprägten Gesellschaft die "richtige" sexuelle Identität, um Kinder zu haben (oder in meinem Falle: zu adoptieren). Ich persönlich könnte mir dies angesichts der großen Zahl von Kindern, die auch in Deutschland keine Familie haben, die sich um sie kümmert, eines Tages und mit dem richtigen Partner durchaus vorstellen. Allerdings müsste sich dazu hierzulande gesellschaftspolitisch noch so einiges tun. Spanien, die Niederlande und Belgien machen vor, wie es geht.
Gruß
Markus
PS: Deutschland hat im europäischen Vergleich eine recht niedrige Steuer-, aber eine hohe Abgabenquote. Das Problem besteht darin, dass die (Sozial-) Abgaben gerade die weniger gut Verdienenden überproportional belasten, da die sozialen Sicherungssysteme von den Besserverdienenden gar nicht mitfinanziert werden (im Gegensatz zu z.B. skandinavischen Ländern, wo das alles über Steuern finanziert wird). Die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder sind übrigens in Deutschland ebenfalls sehr schlecht im Vergleich zu Frankreich oder den skandinavischen Ländern. Und gerade Skandinavien macht vor, wie man mit solchen Betreuungsangeboten und einer gezielten Förderung von Kindern unterschiedlicher sozialer Herkünfte von Anfang an ein sehr viel höheres Maß an Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit erreichen kann! Konservative Ideologie verhinderte in Deutschland bislang ähnliche Erfolge! Übrigens stand Deutschland wirtschaftlich im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von knapp 3% sogar sehr gut da. Die entscheidende Frage ist aber, wer davon profitiert und wer nicht!