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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 17 Apr 2007 23:32 #139278

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Es wird immer wieder berichtet das es jahrzehntelange Warm- u. Kaltzeiten in der Geschichte gab.

Viele dieser Warm- u. Kaltzeiten wurden auch durch einen einzigen Monat eingeläutet der aufeinmal viel wärmer oder kälter war als der vorhergehende. Z. b. 1987 vom Herbstsommer in den Sommerherbst. Danach lange mild. Bis auf wenige Ausnahmen ging es bis jetzt immer weter nach oben.

Könnten wir eigentlich mal eine Tabelle dieser Warm- u. Kaltzeiten zusammentragen. Würde mich mal interessieren.

Diese unsere Warmzeit begann also um das Jahr 1987; ein Ende ist noch nicht abzusehen. Der Trend geht erstmal nach oben.

Die letzte Kaltzeit würde ich die Zeit zwischen den 40 ern und 70 ern benennen.


Ich bitte um Ergänzungen.



Grüsse

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 20 Apr 2007 09:47 #139362

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Klimageschichte auszukennen sonst käme was auf meinen Beitrag.


Grüsse

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 21 Apr 2007 12:34 #139377

  • fabile
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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 21 Apr 2007 12:47 #139378

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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aber ich hätte mir eine etwas ausführlichere Diskussion vorgestellt, wie die Zeiten endeten


z. B.

bin aber nicht böse. Da wird auch zu wenig drüber existieren.


Grüsse und danke trotzdem

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 01:21 #139388

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Hallo Matthias

Bei den von dir genannten Zeitabschnitten kann man nicht von eigentlichen Kalt-oder Warmzeiten im Sine der Klimageschichte sprechen. Es handelt sich dabei lediglich um relativ unbedeutende Intermezzi, wie sie immer wieder auftreten. Der Begriff Kalt-und Warmzeiten ist in viel grösserem Zusammenhang zu sehen.

Die Erde ist ja bekanntlich vor ca. 4,6 Milliarden Jahren entstanden. Ein Eiszeitalter ist - ganz einfach ausgedrückt - eine Zeitepoche, in der es vereiste Pole gab. Während des grössten Teils der Klimageschichte war unsere Erde, ausgenommen von manchen Hochlagen, nahezu eisfrei. Diese wärmeren Zeiten machten 80 bis 90 % der Erdgeschichte aus. Die derzeitige Vereisung der Polkappen bedeutet, dass sich unsere Erde klimatisch derzeit in einem Eiszeitalter befindet. Das ist eine Ausnahmesituation, da Warmzeiten der eigentliche Normalzustand der Erde sind. Die Kältephasen eines Eiszeitaltzers sind mit 90'000 Jahren deutlich länger als Wärmephasen, die nur ca. 15'000 Jahre dauern. Warmzeiten beginnen häufig plötzlich, während die Abkühlungen eher schleichend vor sich gehen.

Es gab seit Entstehung der Erde insgesamt 8 Eiszeitalter:

1. Eiszeitalter

Dieses begann von 2,3 Milliarden Jahren und dauerte ca. 300 Millionen Jahre.

2. Eiszeitalter

fand erst wieder vor ca. 950 Millionen Jahren, also fast 1 Milliarde Jahre später statt. Nur ein Pol war mit Eis bedeckt und an diesem Pol lag das heutige Europa

3. und 4. Eiszeitalter

folgten nach einer Warmzeit vor ca. 750 Millionen Jahren und reichten bis ca. 620 Millionen Jahre.. Sie traten in kurzen Abständen auf und liessen auf beiden Erdhalbkugeln Eis entstehen

5. Eiszeitalter

vor ca. 440 Millionen Jahren. Höchst wahrscheinlich schwach ausgeprägt und beschränkte sich im wesentlichen auf das Gebiet der Sahara, daher vereinzelt auch Sahara-Vereisung genannt

6. und 7. Eiszeitalter

Beginn vor ca. 280 Millionen Jahren und wieder stärker ausgeprägt

8. Eiszeitalter

Vorläufig letztes Eiszeitalter. Beginn vor 2,6 Millionen Jahren

Vor ca. 65 Millionen Jahren begann die Erdneuzeit mit der Epoche des Tertiärs, welches bis vor ca. 2,6 Millionen Jahren dauerte. In dieser Zeit war das Klima wesentlich wärmer als heute. Hauptsächlich in dieser Epoche entwickelte sich die Tier-und Pflanzenwelt, wie wir sie heute kennen. In der Folge kam mit den Eiszeitalter im Quartär eine Zeit mit grossen Klimaschwankungen. Es traten unterschiedliche Kalt-und Warmzeiten auf. Bei den Kaltzeiten gab es weitflächige Vergletscherungen der Erdoberfläche, die zeitweise bis zu 30 % des Festlandes mit Eis bedeckten. Dieses Eiszeitalter dauert heute noch an, wobei nach meiner Meinung eine Unterteilung in Pleistozän als eigentliches Eiszeitalter und in Holozän
als Nacheiszeit, Neo-Warmzeit oder Warmzeit innerhalb eines globalen Eiszeitalters aussagekräftiger ist.

Nachfolgend seien die 4 bedeutendsten Eiszeiten und die Warmzeiten im letzten Eiszeitalter des Quartärs aufgelistet:

Vor 600'000 bis 540'000 Jahren Günz-Eiszeit
Vor 540'000 bis 480'000 Jahren 1. Warmzeit
Vor 480'000 bis 430'000 Jahren Mindel-Eiszeit
Vor 430'000 bis 240'000 Jahren 2. Warmzeit
Vor 240'000 bis 180'000 Jahren Riss-Eiszeit
Vor 180'000 bis 120'000 Jahren 3. Warmzeit
Vor 120'000 bis 10'000 Jahren Würm-Eiszeit
Seit etwa 10'000 Jahren Neo-Warmzeit oder Holozän

Zwischen dem 10. und 6. Jahrtausend v.Chr. verschwindet das Eis langsam wieder. Schuld daran ist das Klimaoptimum des Holozäns mit dem 1. Hauptoptimum von 5'500 bis 4'1000 und dem 2. Hauptoptimum von 2'500 bis 1'800 v.Chr. Die globale Mitteltemperatur lag da gegenüber heute um 2 bis 3 K höher. Zwischen den beiden Hauptoptima lag eine anderthalb Jahrtausende dauernde Kälteperiode. Dieses Klimapessimum wies deutlich niedrigere Temps als das Hauptoptimun 1 auf.

Ab etwa 1200 v.Chr. begann das Klimapessimum der Bronzezeit, das bis Mitte des 1. Jahrtausends v.Chr. dauerte. Hier lagen die Jahresmitteltemperaturen um 1 bis 2 K tiefer als heute.

Anschliessend folgte der Uebergang in ein Klimaoptimum, das Optimum der Römerzeit, Hier lagen die Temps im Jahresmittel ca. 1 bis 1,5 K höher als heute.

Im 8. und 9. Jahrhundert wieder Erwärmung (mittelalterliches Klimaoptimum) bis zum Jahre 1'300. Temps im Jahresdurchschnitt ca. 1 K höher als heute.

Ab Mitte des 14. Jahrhunderts setzte eine Klimawende mit Höhepunkt zwischen 1550 und 1850 ein. Das neuzeitliche Kliimapessimum brachte Temperaturen, die gegenüber dem Jahresdurchschnitt von heute 1 bis 2 K tiefer lagen. Das neuzeitliche Klimapessimum wird auch als "Kleine Eiszeit" bezeichnet.

Ab 1850, spätestens 1900, erneutes Klimaoptimum.


Ich hoffe, damit einen kleinen Querschnitt durch die Klimageschichte und deren Kalt-und Warmzeiten gegeben zu haben. Spricht in Anbetracht det ganzen Klimageschichte etwas dagegen, dass es sich bei der jetzigen Klimaerwärmung um ein natürliches Phänomen handelt, das durch anthropogenen Einfluss einfach noch verstärkt wird?

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 08:14 #139391

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..was ist heute ? 60-90 ?

..was spricht dagegen ? Wenn sich alle durchschnittlichen Parameter in normalen Schwankungen verhalten und die Temperaturen auf einmal stark ansteigen, dann ist da halt ein neuer Parameter, der alles beeinflusst.

Und keiner wird sagen, dass sich die Temperaturen ab 1989 "normal" verhalten.

Gruss Andreas

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 09:17 #139394

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sehr guter Beitag.


Danke.

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 11:12 #139395

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Hallo, Kurt,

wobei durchaus zu ergänzen wäre, dass bei der pleistozänen Vereisung neben Günz, Mindel, Riß und Würm auch noch Biber und Donau ausgewiesen werden (Biber als früheste pleistozäne Vereisung, Donau als die darauf folgende, dann, wie Du eh sehr richtig geschrieben hast, Günz, Mindel, Riß und Würm).
Übrigens ist die Reihenfolge recht leicht zu merken, da die Eiszeiten, die nach Flüssen benannt sind, alphabetisch geordnet sind.

Den alpinen Vereisungen entsprechen die nordischen Brüggen, Eburon, Menap, Elster, Saale und Weichsel.

Ich hab´s seinerzeit schon einmal hier geschrieben: Der Übergang vom späten Würm zu annähernd heutigen Verhältnissen vollzog sich innerhalb etwa eines Jahrhunderts, also ganz gewaltig schnell (jedenfalls glaube ich mich zu erinnern, das im Rahmen meines Geographiestudiums, das allerdings auch schon - naja: fast so lang her ist, gehört zu haben).

Gruß

Georg

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 11:25 #139396

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Genialer Beitrag, Kurt, besten Dank für diese gute Übersicht!

Gruss
Tobias

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Der Weise sagt nicht alles was er denkt, aber er denkt alles was er sagt.
www.wetterstation-wohlen.ch

Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 11:25 #139397

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Hallo Andreas

Ich frage mich, ob Diagramme immer die ganze Wahrheit sagen. Sie stellen oft dramatisch dar, wie sich die Temperatur seit den späten Achtzigerjahren steil nach oben bewegt haben. Das macht auch auf mich Eindruck. Aber ist es nicht so, dass die Diagramme vielfach von Jahren ausgehen, in denen sich das Temperaturniveau auf einem tiefen Level bewegte (Kleine Eiszeit)? Müsste man da nicht auch die zum Teil deutlich wärmeren Epochen von vorher einbeziehen.

Einmal mehr möchte ich betonen, dass ich die Klimaerwärmung nicht anzweifle, auch nicht den rasanten Anstieg der Temperatur in den letzten Jahren. Daher auch meine Frage nach einer eventuellen natürlich bedingten Klimaänderung, welche durch anthropogene Einflüsse verstärkt wird. Ich lasse nach wie vor die Möglichkeit natürlich bedingter Veränderungen offen. Bei den Recherchen zu meinem Beitrag hat mich vor allem der folgende Satz aufhorchen lassen:

Warmzeiten beginnen häufig plötzlich, während die Abkühlungen eher schleichend vor sich gehen Und 20 Jahre sind in der Geschichte der Erde ein Nichts

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 15:51 #139398

  • Markus Brotschi
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Original von kurt aus oberdorf bl
Warmzeiten beginnen häufig plötzlich, während die Abkühlungen eher schleichend vor sich gehen Und 20 Jahre sind in der Geschichte der Erde ein Nichts



Hach, wenn diesen Satz doch nur die vielen vielen Klima-Hype-Fanatiker auch lesen würden.

Aber wenn man diesen Satz heutzutage nur schon in den Ansätzen denkt ist man ein Leugner[/b]!

Ist Wissenschaft, welche anders denkende als Leugner taxiert wirklich Wissenschaft?

Grundsätzliche Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt.

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Kalt- und Warmzeiten in der Geschichte 22 Apr 2007 18:11 #139400

  • fabile
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..verfange Dich doch nicht im Stil der Klimahypianer, langsam klingst Du auch schon recht dogmatisch. Gedanken sind frei, Worte sind frei, es kommt doch immer drauf an, was man für Schlüsse zieht.

@Kurt

Ich wäre so dankbar, wenn sich die Fieberkurve verflachen würde und sich wieder einmal nur mal verflachen würde.

Aber das auf und ab der 10 Jahresmittel zeigt seit 1980 nur noch steil nach oben und das 30 Jahresmittel zeigt ebenfalls seit 1989 nach oben.

Was ich immer wieder betonen muss, dass die Schwankungen, die uns den Höhepunkt der kleinen Eiszeit brachten mit 0.5 Grad im 30 Jahrsmittel und rund 1 Grad im 10 Jahresmittel doch sehr bescheiden waren, wenn man die Vorgänge anschaut, die seit 1970 passieren.

Mich persönlich ängstigt die Vorstellung, was passieren wird, wenn wirklich das worst case Szanario passieren würde, nämlich rund 11 Grad in ME bis 2100.

Nun kann man das wie Kusi sagt, als Angstmacherei abtun, nur muss ich dagegen halten, dass alle Prognosen z.B. für Gletscher diese Abschmelzraten, die wir im Moment haben, immer durch die Realität bei weitem übertroffen wurden.

2003 sagte man, dass das ein Jahrtausendereignis sei, aktuell rechnen wir schon bald jedes Jahr wieder damit.

Leider fährt die Natur eher das mildere Szenario als die Wissenschaft. Von was das kommt, ist mir ehrlich gesagt egal.

Gruss Andreas

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