Fabile
wenn Du das Paper von Lockwood angeschaut hast, bin ich nicht so sicher, dass die Aktivität der Sonne in den 60er Jahren am höchsten war, ausser Du nimmst die Sonnenfleckenzahl als einziges Mass für die Aktivität der Sonne. Aber das ist nur ein Parameter von vielen, Dauer des Sonnenzyklus (je kürzer desto aktiver) und das Ausmass der coronaren Eruptionen sowie das Magnetfeld der Sonne sind vielleicht wichtiger. Und sicher ist das ganze kein lineares System, es gibt zu viele Einflussfaktoren, die mitspielen (NOA, PDO, ENSO etc)
Deine Sicht von 1750 bis in die heutige Zeit gibt meines Erachtens auch nicht die ganze Klimavariabilität wieder. Natürlich wird die Fehlerbreite grösser, je weiter wir zurückgehen. Aber dennoch gibt es Hinweise auf wärmere Klimaepisoden, die eindeutig sind, so zum Beispiel die Funde auf dem Schnidejoch im Berner Oberland im Hitzesommer 2003, wo nach Wegschmelzen des Eises Spuren aus mehreren Jahrtausenden zum Vorschein kamen, so aus der Römerzeit (was auch die Lage der Römervilla bei Thun erklärt) sowie aus dem Mittelater.
Das Wegschmelzen des Vorabgletscher (den ich selber gut kenne, da wir ein Ferienhaus in Trin-Mulin haben) ist ein Zeichen eines wärmeren Klimas, aber mit Verlaub kein Zeichen, dass CO2 Schuld ist! Ich finde auch nicht, dass alle Messreihen der neuren Zeit falsch sind. Wirklich ländlich gebliebene Messreihen zeigen eindeutig einen kleineren Temperaturanstieg als solche in städtischen und sich rasch entwickelnden Gebieten.
Weisst Du, dass für die GISS-Temperaturen von der Schweiz gerade die Messungen von Genf, Zürich, Locarno und dem Säntis verwendet werden? Viele als ländlich (rural) bezeichnete Messtationen werden ab Mitte der 80 oder 90 Jahre nicht mehr verwendet, also gerade in der Zeit, in der die Temperaturen markant zu steigen beginnen. Und so geht es mit vielen ländlichen Stationen über den ganzen Globus. Ich glaube daher, dass der wirkliche Temperaturanstieg in den letzten Jahren weniger gross ist, als uns die Messwerte "vormachen" und deshalb sehen wir auch diese Divergenz. Sehr hohe Temperaturen gerade in dicht besiedelten Gebieten sind eine Folge eine drastischen Veränderung der Umgebung. Ich bin gegenüber diesen Messreihen sehr kritisch und würde es interessant finden, wenn jemand ein Paper schreiben würde, indem er wirklich ländliche mit städtischen Gebieten knallhart vergleicht und schaut, was dabei herauskommt.
Ich gehe mit Dir aber in allen Punkten einig bezüglich Energieffizienz und neuen, umweltverträglichen Energien, wie Du es in einem der folgenden Einträge schreibst.
Es geht mir auch gar nicht um pro oder kontra (schon gar nicht SVP oder SP). Nein ich bin immer sehr darauf bedacht, kritisch zu hinterfragen, und das wäre gerade beim Klimawandel bitter nötig, nur wird man da gerade zum Klimaleugner gestempelt (in der Regel nicht in diesem Forum aber in der Oeffentlichkeit), der sich noch am prophezeiten Untergang der Menschheit freut....
(PS: ich fische leidenschaftlich gerne, und unsere Gewässer liegen mir sehr am Herzen, und da gibt es grosse Probleme, die es zu lösen gälte: Restwassermengen unterhalb von Staustufen, massive Entnahmen von Grundwasser in den Quellgebieten, Verbauungen etc. Vor lauter CO2-Hype gehen diese dringenden Probleme unter...)