Kommt schon bald die Klimakatastrophe? Machen Treibhausgase den Planten kaputt? Oder erleben wir eine Panikmache, von der die Panikmacher profitieren?
Er hat das Meinungsmonopol beim Klimawandel: Der Weltklimarat der UN, genannt IPCC und wenn sein Vorsitzender Pachauri spricht, schockt er mit der nahenden Apokalyse. Die angeblich weltbesten Forscher sollen eigentlich den neuesten wissenschaftlichen Stand des Klimawandels zusammentragen. Doch immer wieder müssen die handverlesenen Autoren ihre eigenen Schreckensszenarien relativieren.
1990 prognostizierte der Weltklimarat IPCC noch einen Anstieg des Meeresspiegels von über 60 Zentimetern.
Bereits ein paar Jahre später waren es noch um die 50 Zentimeter. Und heute spricht der Klimarat nur noch von über 30 Zentimetern..
Nein zur Apokalypse, sagt der Däne Bjorn Lomborg in seinem Buch. Der Ex-Greenpeace-Aktivist und Professor für Statistik musste feststellen: Je länger er forschte, um so weniger blieb von dem Katastrophenszenario übrig.
Prof. Bjorn Lomborg, Universität Kopenhagen: "I was very surprised. I think all the people, who partizipated in this seminar, were very surprised. And I also emotionally think. I was committed to the slightly left leaning, kind of worries group of people. So yes it didn´t feel right. But of course, if is that´s what the data says, we should go that way."
„Wir alle waren sehr überrascht. Das hat uns richtig zu schaffen gemacht, auch emotional. Ich selbst war überzeugter Anhänger der Linken, ein Bedenkenträger mit Angst vor der düsteren Zukunft. Aber wenn die objektiven Daten das Gegenteil beweisen, dann müssen wir uns danach richten."
Lomborg wurde zu den 100 wichtigsten Persönlichkeiten des Time Magazine gezählt. Doch die UNO Weltklimaorganisation übersieht ihn.
Prof. Bjorn Lomborg, Copenhagen Business School: "I perhaps are not terribly surprised - the Chairman Pachauri actually compared me with Hitler in the newspaper interview. Where he said, you can´t make that kind of thinking, it´s like Hitler."
„Das hat mich eigentlich nicht überrascht. Schließlich hat mich der IPCC Chef Pachauri in einem Interview mit Hitler verglichen. Er sagte, so kann man nicht denken, das ist wie Hitler.“
Auch Professor Richard Tol sieht sich vom Weltklimarat ausgegrenzt. Dabei war er offizieller Autor des IPCC – bis er über das Katastrophenszenario Bedenken äußerte. Laut einer der größten wissenschaftlichen Datenbanken hat Richard Tol viel mehr wissenschaftliche Publikationen vorzuweisen und wird in der Fachwelt viel öfter zitiert als einige Kollegen, die heute in der IPCC den Ton angeben. Wir treffen ihn in Irland, wo er unabhängig forschen kann.
Prof. Richard Tol, Klimaökonom: „Die IPCC ist im Moment ziemlich grün geprägt und durch die Jahre grüner gewachsen. Leute, wie ich, mit einer wissenschaftlichen Meinung, wie ich sie habe, werden rausgelassen."
report MÜNCHEN: „Warum?"
Prof. Richard Tol, Klimaökonom: „Weil wir dieselbe Literatur anders zusammenfassen würden. Und mehr betonen, dass Klimapolitik auch ein Problem ist und wenn wir das zu schnell zu viel machen, dass das dann ganz teuer wird.“
Und das ist die eigentliche Katastrophe für die Welt: Der drohende wirtschaftliche Schaden durch völlig übertriebenen Klimaaktivismus. So behauptet der Weltklimarat in seinem jüngsten Bericht, dass sich die Erderwärmung auf zwei Grad beschränken lässt – aber nur wenn sofort gehandelt wird, also ab sofort noch mehr Geld und Macht in die Klimapolitik fließen. Dann, so suggeriert der IPCC-Bericht, wären die Klimakosten bezahlbar.
Doch gut versteckt in der Fußnote 22 liest sich das anders. Demnach ist die Anzahl der Studien als Beleg, um diese schnelle Wende in der Klimapolitik zu erzielen und damit die Kosten niedrig zu halten, gering. Besonders hinterlistig findet Richard Tol: Diese entscheidende Information wird einfach weggelassen.
Prof. Richard Tol, Klimaökonom: „Was die IPCC nicht dabei sagt, ist, dass anderen Modellen und Szenarien ist es überhaupt unmöglich dieses Ziel zu erreichen. Also die wirklichen Kosten oder die wirkliche wissenschaftliche Abschätzung der Kosten ist viel, viel höher als es diese Zusammenfassung sagt.“
In Genf konfrontieren wir den zuständigen Co-Vorsitzenden der IPCC Bert Metz. Ein Mann mit viel politischer Erfahrung, unter anderem aus dem niederländischen Umweltministerium. Den Vorwurf, dass der Bericht einen Teil der Wahrheit auslässt, streitet er einfach ab.
Bert Metz, Weltklimarat IPCC: “We can only judge what publications there are. We looked at those publications that have analysed these low levels of stabilization and we have given the caveates and the assumptions made in there. We have done what we could do.”
„Wir können nur die vorhandenen Veröffentlichungen beurteilen und haben dabei die Stabilisierung des Klimas auf niedrigem Niveau analysiert und alle Einwände und Thesen berücksichtigt. Ich denke, wir haben getan, was wir können.“
Ist das genug? Ist der Weltklimarat in seinen Prinzipien wirklich so neutral, wie er sich darstellt?
Der ehemalige Herausgeber von New Science, Nigel Calder in London, hat die Entstehung des UN-Klimarates IPCC von Anfang an journalistisch begleitet. Und Calder macht darauf aufmerksam, dass der Weltklimarat eine politische und keine wissenschaftliche Organisation sei.
Nigel Calder: "It is an Intergovernmental Panel, so that it is created with a political purpose and it has its burocrats, some of these burocrats are scientists and than they can draw on the expertise from outside, but they choose who they consult basicly and they make sure, that most of them will sing from the same songsheet."
„Es ist ein regierungsübergreifender Arbeitskreis mit Bürokraten und einer klaren politischen Absicht. Einige der Bürokraten sind Wissenschaftler und sie greifen auf die allgemeinen Forschungserkenntnisse zurück – aber sie wählen aus, wen sie heranziehen wollen und stellen dabei sicher, dass die meisten von ihnen dasselbe Lied singen.“
Er darf auch nicht mitsingen im Chor des Klimarates. Henrik Svensmark vom Nationalen Weltraumforschungs Institut in Kopenhagen. Er vertritt die These, dass die Sonnenaktivität und ihr Einfluss auf die Wolken schuld am Klimawandel sind – und nicht der Mensch. Seine Studie wurde immerhin von der britischen königlichen Wissenschaftsakademie veröffentlicht.
Henrik Svensmark, Klimaforscher: "The IPCC should consider these things, these new findings should go into the IPCC, changes the basic of what they are saying, what they say about the role of the sun, but it is not happening."
„Die IPCC sollte die Rolle der Sonne in ihren Berichten berücksichtigen und damit die Grundlagen ihrer Aussagen ändern. Aber genau das passiert nicht.”
Die IPCC-Geschäftsführung weist die Kritik einer Zensur wissenschaftlicher Arbeiten zurück. Man prüfe ausgewogen und transparent die gesamte relevante Literatur. Aber:
Bert Metz, Weltklimarat IPCC: "We don’t have a mandate to go into a general debate."
„Wir haben nicht den Auftrag, eine generelle Debatte anzufangen."
Und deswegen fallen Kritiker in den politischen Zusammenfassungen des IPCC unter den Tisch - und das war so gewollt, sagt Nigel Calder.
Nigel Calder: "You have to understand the Intergovernmental Penal on Climate change was set precisely up to proof, that human beings are offending the climate."
„Sie müssen wissen, dass der Gründungsauftrag für den regierungsübergreifenden Klimarat lautet: Zu beweisen, dass es der Mensch ist, der für die Klimaerwärmung verantwortlich ist.“
Die Ergebnisse der Klimaberichte sind also vorprogrammiert – kein Wunder, dass Kritiker wie Lomborg, Tol und Svensmark keine Chance haben.
www.br-online.de/daserste/report/archiv/2007/00388/
@ Georg: nun sag mir nur noch, br-online sei von den Ölmultis gekauft
Solche Berichte wie oben machen mir extrem Hoffnung, dass der Megahype endlich ein Ende findet und die Sinnlosbudgets für IPCC-Jünger schon bald radikal gekürzt werden. Anstatt im Eis zu bohren und sich von staatlichen Budgets füttern zu lassen, könnten sich die Herren Vielflieger dann den wirklichen Problemen dieser Welt widmen.
Grüsse
Kusi