Also, man kann über den FCB (wie über jeden anderen Verein auch) natürlich immer geteilter Meinung sein. Ja, der FCB hat das meiste Geld (und davon heute auch gleich 30 Mio. für Gomez "spendiert"), ja der FCB hat ein extrem erfolgsorientiertes Denken, das sich vom Denken der restlichen Bundesliga-Teams ziemlich unterscheidet. Doch kann mir mal einer erklären, was falsch ist daran? Alle bewundern Real Madrid, Barcelona, Milan etc. Keiner erwähnt dabei, dass die das Geld mit der grossen Kelle anrühren und gleichzeitig auf einem Schuldenberg sitzen, der wahrscheinlich in der Zwischenzeit eine Höhe erreicht hat, der sogar den Mt. Everest erblassen lassen würde. Vor einigen Jahren war Real sogar gezwungen, das vereinseigene Gelände zu verscherbeln, um wieder flüssig zu werden. Für diese Vereine gelten keine normalen Massstäbe, ansonsten wäre ihnen längstens die Lizenz entzogen worden. Milan hält sich nur dank der Privatschatulle von Berlusconi fit, ManU, Man City oder Liverpool beziehen ihre Pfündchen brav von irgendwelchen Investoren aus den USA oder dem arabischen Raum und verscherbeln dafür ihre Seele.
Ja, es gibt sehr viele die Manchester, Real, Milan oder Barcelona anhimmeln. Aber genau diese Vereine sind 10x arroganter, haben ein noch stärkeres Bedürfnis die kleinen Vereine niemals hochkommen zu lassen. Aber das wird ignoriert. Ich weiß eh nicht warum die UEFA nicht endlich mal reinen Tisch bei Schulden und Investoren macht! Aber das wird ignoriert. (Einzig Barca ist da halbwegs okay)
Und der FCB? Es gibt KEINEN (ich wiederhole: KEINEN) Fussballverein, der wirtschaftlich derart gesund und eigenständig ist, wie die Bayern. Keine ausländischen Investoren, keine Schulden. Das neue Stadion zu einem guten Teil aus Eigenkapital errichtet. Das Festgeldkonto bei den Bayern ist so hoch, dass sogar die UBS davon träumen könnte...Und dieser Erfolg wurde nicht geerbt, geschenkt etc...Nein! Der Erfolg wurde erarbeitet! Mitte der 60er war Bayern ein Verein wie jeder andere in Deutschland auch. Durch geschickte Transfers und der nötigen Portion Glück bastelte der Verein einen Kader zusammen, der Mitte 70er seinesgleichen suchte (Gerüchten zufolge wollte sogar Franz Beckenbauer eigentlich zum Lokalrivalen 1860 München wechseln, ehe er in einem Spiel mit seinem Heimatverein SC Giesing gegen die Sechzger von einem Gegenspieler eine Watschn erhielt). Dort wurde der Grundstein gelegt, von dem die Bayern noch heute zehren. Andere Vereine in Deutschland haben ebenfalls eine grosse Tradition, grosse Stadien (Hertha, Schalke, Köln), haben aber aufgrund vereinsinterner Zwistig- und Eitelkeiten es nie geschafft, mit den Bayern Schritt zu halten.
100% Zustimmung!
Einzelne haben es versucht und wurden kurzfristig vom Grössenwahn befallen (Dortmund) - und entgingen nur knapp dem Konkurs. Fakt ist: ohne den FC Bayern wäre die Bundesliga wirtschaftlich gesehen nicht halb so erfolgreich, wie sie es zurzeit ist.
Für mich war der BVB die letzten Jahre ein absolutes No-Go. Aber jetzt, wo man sieht, dass die Aktie trotz Meisterschaft in 2002 sank und man irgendwann gemerkt hat das Geld nicht alles ist und man jetzt wieder solige wirtschaftet und einen guten Trainer verpflichtet und ein gutes Team aufbaut absolut okay. Nur den Aktionären passt das eben nicht. Aber hier geht es um Fußball verdammt. Unser Fußball wird leider immer mehr zum Spielball von Investoren und die oberen machen da mit!
Und dass die Bayern über all die Jahre dieses Niveau halten konnten und heute als Musterverein gelten, ist grösstenteils das Verdienst von Uli Hoeness. Er kann durchaus arrogant wirken in der Öffentlichkeit, ich kann verstehen, dass dies teilweise Unmut beim Betrachter nach sich ziehen kann. Doch Hoeness hat immer Wort gehalten und immer nur an den Verein gedacht. Wenige wissen, wieviel Hoeness privat an karikative Zwecke gespendet hat, wem er alles geholfen hat, wieder auf die Beine zu kommen (als Beispiel sei hier nur sein ehemaliger Teamkollege Gerd Müller genannt, der als Alkoholkranker von Hoeness wieder in den Verein eingebunden wurde und so von seiner Sucht loskam). Hoeness kann äusserst beharrlich und unbequem sein, aber er ist konsequent und ist nie vom Grössenwahn befallen worden wie andere in ähnlicher Position.
Real (die alle 3 Monate einen neuen Manger oder Präsidenten haben der Geld verbrät) darf das eben, nur Hoeness nicht. Frag mich nicht warum.
Selbstverständlich ist es in Ordnung, wenn Bayern aufgrund des gehobenen Anspruchsdenkens auch stärker kritisiert wird als andere Vereine. Aber wer die Bayern als arrogant bezeichnet und gleichzeitig Real, Barca, Inter, Milan oder ManU bewundert, sollte doch noch einmal überlegen, was denn an all diesen Vereinen so viel besser sein soll als beim FCB.
10000% Zustimmung. Ich denke da spielt der Faktor Neid eine sehr große Rolle. Und da die anderen ja weit weg sind und es sich über den FCB dann auch leichter lästern lässt, wird das halt so gemacht. Aber das wir OHNE FCB höchsten 1 festen QL-Platz hätten und höchsten 4 feste internationale Startplätze wird völlig vergessen.
Und natürlich ist beim FCB auch nicht alles super. Aber wenn Spieler des Geldes wegen dorthin gehen sollten auch sie an den Pranger gestellt werden. Und die Überheblichkeit, naja, das darf dann halt auch mal sein, da muss man drüber weg schauen.
Gruß
Philipp