er schrieb in der WZ (als Antwort auf mein iden. Posting):
"eine gestrige Analyse wurde bereits auf Grund der - mit insgesamt 12 Fällen - doch geringen Fallzahl kritisiert. Aber immerhin sind es 12 Fälle auf der Basis einer über 200-jährigen Zeitreihe, weshalb diese Untersuchung doch etwas aussagekräftiger sein dürfte. Alle längeren Zeitreihen in Deutschland bestätigen jedenfalls eine starke positive Korrelation zwischen der Kombination deutlich zu warmer September/warmer Oktober und milden Folgewintern.
In der Tat macht eine Analyse dieses Zusammenhanges wohl nur mit sehr langen Zeitreihen Sinn. Außerdem solltest du noch angeben, was du unter deutlich zu warmem September und warmem Oktober verstehst.
Gruß
Markus"
Also wenn ich das aktuelle Niveau mit dem vor 200 Jahren vergleichen, muss im Vergleich "charttechnisch" immer mild und supermild rauspringen.
Baur-Reihe:
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
1761-1970 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0
1961-1990 1.0 0.6 0.9 0.2 0.2 0.1 0.2 0.2 0.4 0.9 0.8 1.0 0.5
1971-2000 1.8 1.1 1.6 0.4 0.6 0.1 0.6 0.8 0.4 0.7 0.8 1.7 0.9
1991-2000 2.4 1.7 2.1 1.2 1.1 0.5 1.2 1.5 0.5 0.7 0.9 1.5 1.3
2001-2005 2.4 1.6 2.0 1.3 1.4 1.5 1.3 2.0 0.6 1.5 1.7 1.0 1.5
Es geht nämlich darum die Schwankungen im aktuellen Klima zu treffen.
Wenn man mit Temperaturreihen arbeitet, müsste man eigentlich mit relativen Abweichungen arbeiten, relativ d.h. Abweichungen zu einem definierten Durchschnitt, der den Klimawandel kompensiert. Dadurch bekäme man mehr mögliche Regeln d.h. "vielleicht" würde die Trefferwahrscheinlichkeite erhöht (was aber zu überprüfen wäre).
Dieses Denken steht aber in klarem Widerspruch z.B. zu K.H. Braun, der die Baur-Regeln nur mit der langen Baur-Reihe überprüft.
Was würden die Abweichungen für den Sommer / Herbst bedeuten:
Juni: mild
Juli: immer noch heiss
August: extrem kalt (zumindest im Süden)
der Absturz bleibt kolossal....
September: nicht mehr ganz so radikal heiss
Oktober: rekordheiss
In diesem Zusammenhang verliert der heisse September etwas von seinem Schrecken, der überaus warme Oktober behält voll seine Bedeutung.
Noch komplizierter würde das Verfahren, wenn ich die Niederschläge berücksichtige. Dieses sind z.b. in den letzen Jahren im Oktober (zumindest in Zürich) stark angestiegen.
Und da muss ich unserem anderen Markus Recht geben: Nach der ganzen Rechnerei kommt es immer auf das Bauchgefühl an. Man muss bei sich aufhebenden Regeln für ein Szenario entscheiden, das macht der Reiz der ganzen Sache aus....
Gruss Andreas