Original von Markus Brotschi
Wenns auf der Zugspitze in 20 Jahren keinen Gletscher mehr gibt, dann wird das für die dannzumal heranwachsende Generation so normal sein, wie es heute für uns normal ist, dass wir nicht im November noch barfuss rumlaufen können wie in der Warmzeit der Römer.
Aber dieses hier wird der heranwachsenden Generation wahrscheinlich nicht mehr egal sein.
(O.K. für dich tragen die gesamten Umweltsünden der Menscheit einen
Fliegenschiss zur Erderwärmung bei, für mich sind sie die Hauptursache.
Deshalb auch unsere unterschiedliche Beurteilung der Lage)
Hier der Text eben geklaut. (aus dem WZ Forum)
06.04.2007
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,3672,5261929,00.html
Bildquelle dpaWWF: "Verheerender" Ausblick für die Erde
Reaktionen auf den zweiten Weltklimabericht
Der zweite Teil des aktuellen UNO-Klimareportes ist nach Ansicht der Umweltstiftung WWF ein «verheerender» Ausblick für die Erde. Der Report zeige, dass die Folgen des Klimawandels «hier und jetzt» zu sehen seien und sich weiter verschlimmern werden, falls der Mensch nicht gegensteuere. «Ignoranz ist keine Option», erklärte der WWF am Freitag in Brüssel. Greenpeace forderte Kanzlerin Merkel zum Handeln auf.
100 Millionen Menschen in Küstenstreifen, die nur einen Meter über dem Meeresspiegel lebten, liefen Gefahr, ihr Zuhause zu verlieren. Die globale Erwärmung werde in China und Indien durch Missernten zu Hunger führen. "Man kann den Fakten nicht entkommen: Die globale Erwärmung wird Hunger, Überschwemmungen und Wassermangel bringen. Arme Länder, die am wenigsten Verantwortung dafür tragen, werden am meisten leiden", erklärte der Direktor des WWF-Klimaprogramms, Hans Verolme.
Nichts zu tun hätte desaströse Konsequenzen, ergänzte er. Die industrialisierten Länder müssten ihre Verantwortung akzeptieren und mit der Lösung des Problems beginnen. Die Experten des UNO-Klimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hätten klar gemacht, dass der Klimawandel unvermeidlich ist. Aber noch gebe es Zeit, um sich gegen die schlimmsten Folgen zu schützen.
Infobox
WWF: Zehn Regionen besonders bedroht
Korallenriffe: Bei einem Temperaturanstieg von einem Grad verlieren die Korallen ihre Farbe und sterben. Bedroht sind die Unterwasserlandschaften vom Großen Barriereriff bei Australien bis zu den karibischen Korallenriffen bei Belize.
die Chihuahua-Wüste an der Grenze zwischen Mexiko und den USA: In der größten Wüste Nordamerikas leben 3500 einzigartige Pflanzenarten.
die Lebensräume von Schildkröten in der Karibik: Sechs von sieben Arten sind bedroht, wenn ein steigender Meeresspiegel die Brutstätten an den Stränden überschwemmt. Besonders gefährdet ist die Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata).
Der Valdivian-Regenwald in Chile und Argentinien: Im Regenwald der gemäßigten Temperaturzone sind die Alerce-Bäume oder Patagonischen Zypressen (Fitzroya cupressoides) von nachlassenden Regenfällen gefährdet. Der Rückgang der Gletscher beeinflusst außerdem den Grundwasserspiegel.
die Sunderbans in Indien: Das Sumpfland im Süden von Bengalen ist größte Heimstatt des Bengalischen Tigers (Panthera tigris tigris). Der steigende Meeresspiegel aufgrund der globalen Erwärmung bedroht die Mangrovenwälder der Küstenregion.
der Yangtze: Der Fluss ist die Lebensgrundlage für 450 Millionen Menschen in China. Die Gletscherschmelze gefährdet die Wasserzufuhr am Oberlauf des Stroms.
das Amazonas-Becken: Ein Anstieg der Temperatur um zwei bis drei Grad innerhalb von 50 Jahren würde 30 des 60 Prozent des Regenwalds in eine trockene Savanne verwandeln.
die Beringsee: Die Eisschmelze am nördlichen Rand des Pazifiks verändert die Wasserbeschaffenheit und gefährdet damit Kleinlebewesen, welche die wichtigste Nahrungsgrundlage von Fischen und anderen Meeresbewohnern sind.
die Himalaja-Gletscher: Der Rückgang einiger Gletscher um jährlich zehn bis 15 Meter führt zunächst zu Überschwemmungen, später zu Dürreperioden im Sommer. Die Gletscher regulieren den Wasserhaushalt für mehrere hundert Millionen Menschen in Indien, Nepal, Pakistan und Bangladesch.
die Küstenwälder in Ostafrika: Klimaforscher sagen für diese Region häufige Stürme voraus, die Zerstörungen anrichten in Mangrovenwäldern, an Korallenriffen und in der Landwirtschaft.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Handeln auf. Merkel müsse die Bevorzugung klimaschädlicher Braunkohle beim Handel mit Verschmutzungsrechten sofort beenden, erklärte Greenpeace-Klimaexpertin Gabriela von Goerne am Freitag in Brüssel.
Heiligendamm als "Klimakrisengipfel"?
Das Treffen der sieben reichsten Industriestaaten und Russlands (G8) im Juni in Heiligendamm soll nach Auffassung von Greenpeace zu einem "Klimakrisengipfel" umgewandelt werden. Deutschland sollte in die internationalen Klimaverhandlungen mit dem Angebot gehen, seine Treibhausgase um 40 Prozent bis 2020 zu vermindern - ohne dies an andere Staaten zu koppeln.
"Dieser Bericht zeichnet ein Bild von einer apokalyptischen Zukunft", erklärte von Goerne. "Machen wir weiter wie bisher, gibt es bald keinen Ort mehr, an dem wir vor den Auswirkungen der Klimazerstörung noch sicher sind."
Merkel: Gemeinsames Vorgehen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat unterdessen ein gemeinsames Vorgehen der internationalen Gemeinschaft zum Schutz der Umwelt gefordert. "Der Bericht bestätigt, dass der Klimawandel eine Tatsache ist", sagte die Kanzlerin der "Süddeutschen Zeitung". "Deswegen brauchen wir ein schnelles und entschiedenes Handeln, um den Temperaturanstieg weltweit zu begrenzen und den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringen."
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) sieht seine Forderung nach einer "ehrgeizigen Klimaschutzpolitik" bestätigt. "In diesem Jahr müssen wir entscheidende Weichen für ein multilaterales Klimaschutzregime für die Zeit nach 2012 stellen, um eine globale Erwärmung um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu verhindern", erklärte der Minister am Freitag in Berlin.
Die Bundesregierung will Vorreiter beim Klimaschutz sein. "Ich werde das Thema auch beim G-8-Gipfel im Juni im Heiligendamm ansprechen", kündigte Merkel an. "Mein Ziel ist es, möglichst alle Staaten in die Verantwortung für den Klimaschutz einzubinden."
"Diplomatie und Kindergarten"
Nach Beobachtung von Umweltstaatssekretär Michael Müller (SPD) waren die Brüsseler Verhandlungen über den zweiten Teil des UNO- Klimareports "streckenweise eine Mischung aus hoher Diplomatie und Kindergarten". Den Delegationen aus USA, China, Saudi-Arabien und Russland warf Müller vor, sie wollten - "da der Klimawandel nicht mehr geleugnet werden kann" - den menschlichen Einfluss klein schreiben.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte "Sofortmaßnahmen zur Minderung der Treibhausgase". Da die ärmeren Regionen der Welt schon jetzt am stärksten unter dem Klimawandel litten, müssten die Industriestaaten umso dringlicher handeln, forderte der Verband.
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul forderte zusätzliche finanzielle Hilfen für die ärmsten Entwicklungsländer, die am meisten unter den dramatischen Folgen des Klimawandels zu leiden hätten. "Die Industrieländer stehen in der Verantwortung", sagte sie am Donnerstag mit Blick auf den Klimabericht. Sie müssten ihre Emissionen radikal reduzieren und den Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel finanziell unter die Arme greifen.