Ok, d´accord. Mir ist natürlich bekannt dass CO2 sich aus dem Meerwasser und aus Methanvorkommen in der Tiefsee, usw. löst wenn sich die Temperatur erwärmt. Es ist auch nur logisch und Nachvollziehbar dass das in der Vergangenheit so war dass zuerst die Erwärmung erfolgte, und sich dann das CO2 löste. Die Frage bleibt aber trotzdem: geht es auch umgekehrt?
Ich habe mir einige Deiner Quellen angesehen und muss gestehen dass ich beeindruckt bin. Du scheinst sehr belesen zu sein!
Ich stimme Dir vollkommen zu dass es eine "Klimakatastrophe" nie geben wird. woran macht man die auch fest? Dass Klima ändert sich langsam, und mit der Veränderung ändert sich auch die Umwelt, der wir uns auch wieder anpassen müssen.
hier mal einige Grafiken des KNMI climate explorer:
Die Temperaturentwicklung seit 1850 für die Südhalbkugel
Die Temperaturentwicklung seit 1850 für die Nordhalbkugel
zum Vergleich: Vulkanische Einflüsse. Man erkennt gut den heftigen ausschlag um 1886 (Tambora, "Jahr ohne sommer") sowie um 1995 (Pinatubo).
Die Skala geht bis zum ende der "kleinen Eiszeit" zurück. Die Erwärmung ist deutlich zu sehen, aber nicht verwunderlich wenn man bedenkt dass der "Anfang" der Kurve das ende der kleinen Eiszeit markiert. Menschengemacht oder nicht? 1850 markiert das ende der "kleinen Eiszeit" - aber auch den Beginn der industriellen Revolution.
Die Solarkonstante. Hier erkennt man gut den Zusammenhang mit den Wintern!
zum anfüllen: Der Sonnenfleckenzyklus seit 1700
Die Skala ist allerdings deutlich kürzer, von den 70ern bis heute.
Die Mauna-Loa CO2-Konzentration bis 2003.
(siehe auch
http://cdiac.esd.ornl.gov/trends/co2/sio-mlo.htm
)
Du schriebst weiter oben diese Kurve ist fehlerhaft? oder reicht Sie nur nicht weit genug zurück?
Zum Schluss die Kurve die alle Menschlichen Einflüsse in Frage stellt:
Die rekonstruierte Solarkonstante seit 1600. Die ähnlichkeit mit der Temperaturentwicklung ist verblüffend.
alle Grafiken sind abrufbar unter
http://climexp.knmi.nl/selectindex.cgi?someone@somehere
Bei aller kontroversen diskussion ob der "Global change" (um es mal wissenschaftlicher zu nennen) nun Menschengemacht ist oder nicht: Das Klima ändert sich. Das kann man mit eigenen Augen überall in der Welt beobachten, Daten beweisen es zweifellos. Selbst wenn der Klimawandel nicht vom Menschen verursacht sein sollte - na und? Trotzdem gibt es den "global change"! Trotzdem schmelzen die Gletscher in den Alpen dahin, taut der Permafrost auf, was enorme Landverluste an den Küsten Sibiriens zur Folge hat, taut das Packeis in der Arktis weiter, was für die Tierwelt und die Menschen dort schlimme Folgen hat, da sie immer mit und vom Eis gelebt und überlebt haben. Die Thermische Ausdehnung des Meeres, sowie der befürchtete Meeresspiegelanstieg durch verstärktes Abschmelzen des Grönländischen Festeises könnte viele Küsten bedrohen, bedroht jetzt schon Atolle in der Südsee wie die Malediven. Selbst wenn das alles nicht durch den Menschen verursacht wurde, es ist trotzdem da! Es passiert!
Durch die Erwärmung ist zudem mehr Energie in der Atmosphäre, was möglicherweise mehr Extreme zur Folge haben könnte. Ja, ich weiß, es ist zu früh um diese These eindeutig Beweisen oder widerlegen zu können. Aber laut dem Naturgesetz des Energieerhalts in einem System klingt es nur logisch!
Die primäre Aufgabe der Wissenschaft ist meiner Meinung nicht mehr "sind wirs gewesen oder nicht?", sondern eher "wie gehen wir damit um? wie passen wir uns an?" Denn ganz gleich ob wirs nun waren oder nicht, eins ist sicher: wir werden es nicht kontrollieren oder gar stoppen können.
Gruß aus Augustin
Constantin