Hehe, na dann ist das Problem ja geklärt, so gesehen haben wir beide nix falsch gemacht.
Die Problematik mit dem Stau sehe ich auch so. Doch wie gesagt: Dazu braucht es einen Ausbau der Transitleitungen, nicht nur, aber vorallem auch in der Schweiz. Doch auch in der Sache wächst der Widerstand in der Bevölkerung, weil man diese Leitungen je länger je weniger akzeptiert.
Ich meine aber, dass die Dezentralisierung der Energieproduktion hier auch ein wenig Druck wegnehmen kann. Unter einer Dezentralisierung verstehe ich auch, dass ein Verbraucher selbst im Extremfall ebenfalls Energie speichern kann. Sei das über das Elektroauto, das bei Nichtgebrauch tagsüber auch Energie abgeben kann, sei das über einen Mega-Speicher unter dem Haus, sei das mit Wasserstoff, etc. Es gibt viele Ansätze, einige sind heute schon ausgereift, andere brauchen noch einige Jahre Weiterentwicklung. Es gibt im Norden, z.B. in Dänemark bereits jetzt Regionen oder Inseln, die völlig autark sind, ja sogar solche, die Energie exportieren!
http://de.wikipedia.org/wiki/Sams%C3%B8
Die Verluste beim Speichern sind mir klar. Aber ich denke, es ist besser Energie mit Verlust zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen, als sie gar nicht erst zur Verfügung zu haben, weil man sie nicht speichern kann oder will.
Ich kenne verschiedene Informationsquellen zu vorhandenen Potenzialen. Aber jede nennt wieder andere Zahlen. Es ist schwer, weil man in der Schweiz noch keine Linie gefunden hat, wie man die Anlagen zulassen will und überall viele Einsprachen kommen. Dann muss man auch unterscheiden zwischen theoretischem und machbarem Potenzial. Die Machbarkeit wird aber nicht nur durch wirtschaftliche Aspekte beeinflusst, sondern viel mehr auch durch Landschaftsschutz, Umweltschutz oder schlimmstenfalls sogar politische Motive verhindert. Hier gilt es, der Mevölkerung klar zu machen, dass man sich als Schweizer wohl damit abfinden muss, dass wir hier nicht nur Strom brauchen und ihn aus dem Ausland importieren können (die Windrädlis sollen dann natürlich auch woanders - nur nicht in der SChweiz - stehen). Es gibt immer noch Leute, die Solaranlagen verhindern wollen, nur weil sie finden, dass es zu stark spiegelt...
Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht sehr sinnvoll, über solche Potenzialstudien zu diskutieren. Denn was nützt es mir, wenn ich sehe, dass man theoretisch 20% des Strombedarfs mit Windenerige decken könnte, aber nur 10% der eingereichten Anlagen bewilligt werden? Bei Wasserkraft ist es wohl ähnlich. Einzig die Solarbranche kann sich über weniger Einsprachen freuen.
Hier habe ich noch was gefunden im Bezug zur Speicherkapazität, Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherkraftwerk
Energiewirtschaftliche Bedeutung [Bearbeiten]
Tagesgang eines Pumpspeicherkraftwerkes. Grün bedeutet Leistungsaufnahme aus dem Netz durch Pumpen; Rot Leistungsabgabe ins Netz durch die Turbine.
Die Fähigkeit der Pumpspeicherkraftwerke, sowohl Energie aufzunehmen als auch abzugeben, wird zur Regelung des Stromnetzes genutzt. Die Erzeugungsleistung steht wie bei Speicherwasserkraftwerken bei Bedarf innerhalb von Minuten zur Verfügung und kann in einem weiten Bereich flexibel geregelt werden. Auch der Pumpbetrieb kann flexibel auf unterschiedlich hohe Leistungsüberschüsse im Netz angepasst werden, wenn zwei voneinander getrennte Steig- und Fallrohre vorhanden sind (Schluchseewerk), oder das Prinzip des hydraulischen Kurzschlusses angewandt wird (Kopswerk II) [10].
Dank ihrer so genannten Schwarzstartfähigkeit können Pumpspeicherkraftwerke bei totalen Stromausfällen zum Anfahren anderer Kraftwerke eingesetzt werden.
In kleinem Maßstab wurden Pumpspeicherkraftwerke erstmals in den 1920ern realisiert. Einer der deutschen Ingenieure, die die Technik für groß dimensionierte Pumpspeicherkraftwerke als weltweite Pionierleistung entwickelt haben, war Arthur Koepchen. Nach ihm wurde das 1930 in Betrieb genommene PSW Koepchenwerk der RWE AG in Herdecke an der Ruhr benannt.
In seinem Sondergutachten „100 % erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar“ von Mai 2010 geht der von der Bundesregierung eingesetzte Sachverständigenrat für Umweltfragen davon aus, dass die Kapazitäten der Speicherkraftwerke insbesondere in Norwegen (allein nahezu 85 TWh Wasserbeckenkapazität der dortigen zu Pumpspeichern ausbaufähigen Speicherwasserkraftwerke) und Schweden bei Weitem ausreichen, um Schwankungen der zukünftig eingespeisten erneuerbaren Energien auszugleichen.[11] Dieses setzt aber einen erheblichen Ausbau der Nord-Süd-Netzanbindung voraus.[12] Die derzeitigen Kapazitäten in Deutschland (neuere Schätzungen im Zusammenhang mit Wind- bzw. Solargas sprechen von ca. 0,6 TWh) sind hierfür zu gering. Allerdings hat die Technologie der Druckluftspeicherkraftwerke in Deutschland ein geschätztes Potenzial von 3,5 TWh (Differenz zwischen minimalem und maximalem Speicherfüllstand), was die Erschließung der norwegischen Reserven unter Umständen ersetzen bzw. hinauszögern kann.[11] Aufgrund des niedrigeren Wirkungsgrads von Druckluftspeicherkraftwerken käme es jedoch zu größeren Energieverlusten als mit Pumpspeicherkraftwerken. Diese Problemstellung wird seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima verstärkt diskutiert, da bedingt durch die Energiewende der Anteil ökologisch produzierten Stroms in Deutschland ansteigen wird.
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Ende Zitat Wikipedia
Das mit der Speicherkapazität in Sachen Stromverbrauch von einer Woche sehe ich für die Schweiz durchaus als realistisch an. Nur dürfte es sich bei dieser einen Woche dann so gerechnet sein, dass keine andere Stromquelle Energie erzeugt in dieser Zeit. Und das schaue ich dann als unrealistisch an. Ich meine, dass wir bereits heute recht gut da stehen. Unsere Speicherkraftwerke verschieben die Stromproduktion zu einem grossen Teil heute schon vom Sommer in den Winter. Viel wichtiger aber ist die Verschiebung innerhalb von einigen Stunden, weshalb man ja auch die Leistung der Anlagen deutlicher erhöht als das Speichervolumen.
Die Diversifizierung der EE wird sehr wichtig sein, eben um möglichst nahe an Bandenergie zu kommen. Alle Löcher müssen dann mit Speicherkraftwerken gestopft werden. Und ich bin überzeugt, dass dies machbar ist. Bisher hatten wir immer deutlich mehr Kapazität als nötig war, sprich Energie im Überfluss. Doch nun wird es wohl bald so sein, dass es knapper wird und schlimmstenfalls kann es dazu führen, dass wir mal ein Blackout erleben, so wie im Silicon Valey, wo heute jede Firma eine eigene Notstromgruppe installiert hat. Auch dies könnte evtl. eine Folgerung sein. Wir gehen in der Schweiz immer davon aus, dass es keine Stromausfälle von mehr als 1 Minute gibt. Das ist eigentlich ziemlich frech... Denn jeder, der mit TEchnik zu tun hat, der weiss, wie schnell etwas unvorhergesehenes passiert...
Die Leute der SVP weigern sich wehement, sich ins Thema Energie einzuarbeiten, wohl weil dieses Thema im Parteilprogramm nicht prioritär behandelt wird. Mein Chef hat mehrere Versuche unternommen, führende Leute der SVP, unter anderem z.B. Parteipräsident Brunner, in eine unserer Kleinwasserkraftanlagen einzuladen. Alle haben sie sich nicht dazu geäussert, bzw. dankend abgelehnt. Es ist leider halt so: Das einfache Fussvolk (das sind die Wähler der SVP) interessiert die Energieproblematik erst dann, wenn sie mal keinen Strom mehr haben. Und genau dann wird wohl auch die SVP aus dem Busch kriechen und polternd behaupten, dass sie ja immer gesagt haben, dass es so nicht gehe...